Samstag, 24. November 2012

Cabin Fever 2






















Regie: Ti West

Laß die Finger vom Mineralwasser...

Eli Roth beendet seinen Hüttenkoller damit, dass zwei Kinder aus dem verseuchten See Wasser für ihre Limonaden abschöpfen.
Grund genug im derzeitigen Horrorgenre-Fortsetzungswahn einen Teil 2 entstehen zu lassen.
Der fängt auch prächtig an mit einem sehr gelungenen Intro durch eine schlichte, wie sehr effektive Zeichentricksequenz, die den Weg des verseuchten Wassers zeigt.
Und ohne viel zu verraten: Auch das Finale endet mit einer sehr guten Zeichentricksequenz.
Dazwischen ist man aber mit der restlichen Handlung konfrontiert, dabei wird die Location von Wald und Wiese ins Collegemilieu verlagert. Es steht natürlich die jährliche Prom Night an und Regisseur Ti West wartet mit den üblichen Klischeefiguren auf:
Da wäre der aufrechte, ehrliche, intelligente aber eher schüchterne John (Noah Segan), der sich vor seinem besten Kumpel Alex (Rusty Kelley) aber nichts anmerken lassen möchte, wie sehr es ihn schmerzt, dass seine langjährige Angebetete Blondine Cassie (Alexi Wasser) mit dem miesen Unsympathen der High School Marc (Marc Senter) rumpoppt. Alex überredet John schließlich unter Mithilfe von blöden Sprüchen im Stakkato-Rythmus dazu, ihn auf die Party zu begleiten.
Doch der Abschlussball endet noch blutiger als in "Carrie" oder "Prom Night". Und dies hat sich schon am Vormittag angebahnt, als der gelbe Schulbus mitten auf einer übersichtlichen Landstraße einen Überlebenden aus Teil 1 regelrecht plattgefahren hat. Der bereits in Teil 1 nervige Deputy Winston (Giuseppe Andrews) versichtert aber dem Busfahrer, dass die zermantschte Leiche auf dem Asphalt ein Elch war und der fährt dann beruhigt weiter. Allerdings ahnt Winston schon den Supergau, da er beim oberflächlichen Sezieren der Leiche typische Seuchenmerkmale feststellt. Derweil ist aber der örtliche Mineralwasserhersteller "Down Home Water“ schon fleissig am Ausliefern diverser Haushalte im Örtchen und auch die "Cabin Fever High" hat Unmengen von dem gesunden Wässerchen geordert.
Wohl durch eine Überdosis 80er Disco und "Born to be Alive" übergeben sich die ersten Teenies auf der Tanzfläche, doch das sind noch die harmlosen Vorzeichen dieser modernen Pest...
Ti Wests Film hat eigentlich keine Dramaturgie und liefert daher reihenweise Schwächen ab, die versucht werden mit "American Pie FSK 18 Geschmacklosigkeit Deluxe" Einlagen zu kaschieren. Da wird dann in die Bowle gepinkelt, wir erleben wüsten Sex im Swimmingpool, bei dem die Zähne ausfallen oder eine doofe Oralsexszene auf dem Klo. Es wimmelt vor Geschmacklosigkeiten...


Auch die Geschichte mit dem Liebespaar, die sich kriegen sollen, kriegt ein ungeschicktes Ende verpasst.
Lediglich die Szene gegen Ende ist so gemein, dass sie schon wieder gut ist: Ein Mädchen der Highschool, die lieber in einem miesen Bordell vor alten Säcken tanzt, könnte eventuell auch infiziert sein...kotz.

Bewertung: 4,5 von 10 Punkten.

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