Samstag, 24. November 2012
8 mm
Regie: Joel Schumacher
Verfallene Welten hinter normalen Fassaden...
Tom Welles (Nicholas Cage) hat inzwischen als erfolgreicher Privatdetektiv einen gutes Einkommen. Seine Fälle nehmen ihn allerdings stark in Anspruch, so dass Frau Amy (Catherine Keener) und die kleine Tochter immer etwas zu kurz kommen.
Oft ist er wochenlang nicht zu Hause, denn er arbeitet allein. Der neue Fall führt ihn zu der schwerreichen Milliardärswitwe Christian (Myra Carter), die ihn über ihren Anwalt David Longdale (Anthony Heald) engagiert. Ihr in der Öffentlichkeit sehr angesehener Mann ist vor kurzem verstorben. Beim Öffnen seines persönlichen Safes fand die Frau einen Super 8-Film, der die Folterung und anschliessende Abschlachtung eines Mädchens durch einen maskierten Mann zeigt.
Die verstörte Witwe will herausfinden, warum sich dieser abscheuliche Film im Besitz ihres Mannes befand. Welles soll die Echtheit dieses Films überprüfen, Mrs. Christian hofft, dass sich alles um eine nachgestellte szene handelt. So beginnt er mit sehr wenig Anhaltspunkten die Suche nach den Herstellern. Durch einen gewissen Max California (Joaquin Phönix), der in einem Pornoladen an der Kasse steht und einen guten Einblick in die Szene hat, bekommt er Zutritt zu illegalen Verkaufsräumen, wo vielleicht auch tatsächlich Snuff-Videos angeboten werden könnten.
In dieser Branche verdienen Leute wie der Pornoproduzent Eddie Poole (James Gandolfini), der Regisseur Dino Velvet (Peter Stormare), den man als "Jim Jarmush" der perversen Pornofilme kennt oder auch perverse Maniacs wie Machine (Chris Bauer) kennen....
Der New Yorker Filmemacher Joel Schumacher, der auch immer wieder als Drehbuchautor oder Produzent fungiert, dreht seit Anfang der 80er Jahre sehr unterschiedliche Filme...sowohl was den Inhalt als auch die Qualität der Werke betrifft.
Seine Batman-Versionen sind eigentlich legendär schlecht, Batman and Robin würde ich sogar ohne zu Zögern zu den 50 schlechtesten Filmen aller Zeiten zählen.
Gut gelungen sind dagegen der Kriegsfilm "Tigerland", die Thriller "Nicht auflegen" oder "Die Jury".
Seinen besten Film "Falling down" drehte er 1993 mit Michael Douglas.
"8 MM" kommt dieser Qualität annähernd nahe, was aber erst am Ende des Films für mich klar erkennbar war. Das "unmaskierte" Finale ist psychologisch gesehen eine mulmige Angelegenheit, die sicherlich im Gedächnis bleibt.
Großartig agiert Robert Elswit als Kameramann, der durchweg graue und düstere Bilder inszeniert. Man muss ihn inzwischen durch sein exzellentes Können in Filmen wie "Syriana". "Good Night and Good Luck", "There will be blood", "Boogie Nights", "Am Wilden Fluß" oder "Michael Clayton" zu den ganz grossen seiner Zunft zählen.
Natürlich ist Nicholas Cage kein Al Pacino, der in "Cruising" sehr glaubhaft und intensiv vermitteln konnte, wie seine Figur der abartigen Faszination der Szene erliegt und dort unterzugehen droht.
Cage wird vom relativ rationalen Routinier zu einer Art Rächer, zumindest wird der Hass auch zu seiner Triebfeder. Dieser Emtion ordnet er auch sein Familienleben unter. Schumacher bleibt konsequent pessimistisch...
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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