Sonntag, 25. November 2012

Wir sind die Nacht






















Regie: Dennis Gansel

Quartett Infernal...

 Die 20 jährige Lena (Karolina Herfurth) stammt aus dissozialen Verhältnissen und kommt daher immer mal wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Allerdings ist ihr neues Diebstahlopfer ein Schwerkrimineller, der von der Polizei heimlich observiert wird. Kurz vor dem Zuschnappen der Polizeifalle beklaut Lena den Mann und flüchtet unerkannt mit einer Kapuze durch die Berliner Hinterhöfe. Der junge Bulle Tom Serner (Max Riemelt) verfolgt sie, ohne zu wissen, dass er gerade eine junge Frau verfolgt. Durch geschickten Klamottenwechsel von Ghettoboy in Normalogirl kann sie ihm fast entkommen, doch der Bulle entdeckt die junge Frau auf einer Brücke und erkennt eine Verletzung an der Hand, die sie sich vor seinen Augen bei der Verfolgungsjagd zugefügt hat. Jetzt könnte er zuschlagen, doch das Mädel gefällt ihm und er beginnt ein bisschen flirtend zu quatschen - das war ein Fehler, denn Lena entwischt ihm.
In der Nacht besucht die Frau einen illegalen Rave unter dem Motto "Wir sind die Nacht", dass in einem Waldgebiet stattfindet. Dort lernt sie die verführerische ältere Blondine Louise (Nina Hoss) kennen, die ihr deutliche Avancen macht.
Lena ist zwar nicht abgeneigt, aber lässt einen intensiveren Kontakt erstmal offen. Doch Louise ist ein Blutsauger, ein Vampir und hat längst schon Feuer für die junge Lena gefangen. Ein Biß ist die Folge.
Und zuhause angekommen erlebt sie eine schlimme Nacht mit vielen Krankheitssymptomen. Sie muss wieder dorthin, denn sie weiss, dass Louise die Besitzerin dieses Nachtclubs ist.
Es stellt sich heraus, dass es sich um ein Vampirtrio handelt, zu dem auch der  ehemalige Stummfilm-Star Charlotte (Jennifer Ulrich) und die etwas abgedrehten Nora (Anna Fischer) gehören.
Die Frauen halten sich seit längerem in Berlin auf und müssen sich auch verstecken. Zum Shopping kapert das Vampirtrio mal ne Boeing und saugt den Passagieren und der Crew das Blut aus, kurz vor dem Landeanflug, der natürlich in einem Crash enden wird, springen die Ladys aus der Maschine.
Männliche Vampire sind inzwischen ausgestorben und Lena wird durch den Biß bald zur vierten im Quartett.
Bald machen die Vier Berlin unsicher - Lena verwandelt sich langsam in einen Vampir und muss sich fortan mit dem Fluch und dem Segen ihres neuen, ewigen Lebens abfinden.
Die Vier schwelgen im Luxus, machen die Nächte mit Porsche und Lamborghini unsicher und schwelgen exzessiv im Blutrausch. Doch der smarte Bulle ist natürlich Lena auf der Spur und die hat nicht nur mit gründlicher Polizeiarbeit zu tun...



Dennis Gansel drehte mit "Wir sind die Nacht" endlich mal wieder einen deutschen Film im Genre Horror.   Er inszeniert die nächtlichen Streifzüge seiner Blutsauger als einen prallen, und dekadenten Rausch, der nie zu enden scheint. Seine Vampirellas stehen über allem und nehmen sich, was sie wollen, denn sie fühlen sich über dem Gesetz stehend.
Somit ist die uralte Gattung der Blutsauger beim Dennis Gansel im Heute und Hier angekommen und präsentieren sich als Kinder des heutigen Zeitgeistes, was dann schon überraschend akzeptable Subtexte zulässt.
Die Geschichte selbst ist natürlich etwas vorhersehbar und orientiert sich an den gängigen Genre-Versatzstücken. Allerdings gelingt dem Macher diese alte Geschichte im frischen Touch zu präsentieren.
Kein Meisterwerk, aber hoffentlich der Auftakt zu weiteren deutschen Horrorvertretern...



Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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