Donnerstag, 22. November 2012

Shuttle


























Regie: Edward Anderson

Für den halben Preis eine Fahrt in die Hölle

Nachts am Flughafen: Müde von einem gemeinsamen Wochenende in Mexiko sind die beiden Freundinnen Mel (Peyton List) und Jules (Cameron Goodman) in der Heimat Vereinigte Staaten gelandet. Mels Koffer fehlt und durch die lästigen Formalitäten am Serviceschalter wird es noch viel später. Die Shuttel-Busse fahren nur noch selten, da tut sich plötzlich die Möglichkeit auf aus zwei Bussen (den wesentlich billigeren) auszuwählen. Der freundliche Fahrer (Tony Curran) bietet sogar die Fahrt in die Stadt für die Hälfte an. Ein anzugtragender Mann (Cullen Douglas), Marke Buchhaltertyp sitzt schon im Bus und möchte auch auf dem schnellsten Wege heim.



Als dann noch die beiden jungen Typen miteinsteigen wollen, die die beiden Mädels vorher anbaggern wollten, streubt sich der Busfahrer zunächst - nimmt sie aber dann doch mit.
Aber wohin fährt der Mann mit seinem Shuttle, denn es handelt sich gar nicht um den regulären Weg nach Downtown. Im Gegenteil: Er entfernt sich immer mehr und kutschiert durch dunkles Industriegebiet und durch nicht gerade einladende Gegenden, die man nachts besser meiden sollte. Alles nur weil die Highways wohl verstopft sein sollen...
"Shuttle" ist ein Werk von Regisseur und Autor Edward Anderson, der sich für seine Geschichte sehr viel Zeit nimmt, bevor der Horror losgeht und das Gefährt zielgerichtet und planmässig in Richtung Hölle gesteuert wird. Bei "Shuttle" handelt es sich um einen Film, der ohne großes Budget produziert wurde, aufgrund der Locations und der Optik erinnert der Film auch an den Kultfilm "Judgment Night", bei dem ja auch die Fahrt im Bus eine tragende Rolle spielt.
Die Bilder jedenfalls haben Atmosphäre und sind größtenteils "schmutzig" und in grau gehalten.
Natürlich wirkt die Story, auch die Figuren phasenweise etwas klischeebeladen (die Mädels: eine tough, die andere ein Barbiepüppchen...die Jungs: Ein Aufreisser, der andere ne Sportskanone...der Buchhalter: ängstlich) und es gibt dann natürlich diese Szenen, in denen die Opfer ihre Chancen bekommen - aber diese durch Dummheit gleich wieder verspielen.
Man kann da natürlich psychologisch damit argumentieren, dass diese Menschen sich in einer Extremsituation befinden und durch diese Anspannung immer wieder zu fatalen Fehlern neigen.
Andererseits überzeugt die Gradlinigkeit und der durchgehende Pessimismus in diesen kaltschnäuzigen B-Picture.
Inszenatorisch macht "Shuttle" nämlich eine gute Figur. Temporeiche Passagen und ruhige, subtile Momente wechseln sich ab. auch die Spannung hält sich konstant auf einem recht hohen Niveau.
Seine Kinopremiere feierte der Regie-Erstling von Edward Anderson im letzten Jahr auf dem "Fantasy Film Fest". Danach wäre er wohl in der Versenkung verschwunden, wenn nicht Koch Media den Film nun auf DVD herausgebracht hätte....

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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