Regie: Oren Peli
Katie und Micah werden von Dämonen heimgesucht...
Micah (Micah Sloat) und die Studentin Katie (Kathie Featherstone) sind ein Paar und leben erst seit kurzem zusammnen. Sie haben sich ein kleines Häuschen in San Diego gemietet. Zuerst hört Katie nachts Geräusche in dem Haus, aber sie ist dadurch vorerst nur bedingt verängstigt. Wird wohl ganz plausible Gründe haben, warum das Haus Geräusche macht. Micah ist allerdings von der Geistertheorie etwas fasziniert, deshalb kauft er eine Videokamera um dem gruseligen Phänomen auf die Spur zu kommen. Daran glauben tut er aber überhaupt nicht, es ist für ihn wohl eher ein belustigender Zeitvertreib. Vor dem Schlafengehen wird also die Kamera eingestellt und könnte somit etwaige paranormale Phänomene aufzeichnen, wenn es sie denn gäbe. Tatsächlich steigert sich die Intensität der Geräusche und so zieht die besorgte Katie das Medium Dr. Fredrichs (Mark Friedrichs) hinzu. In diesem Gespräch erst wird Micah bewusst, dass Katie bereits seit dem 8. Lebensjahr immer wieder von solchen Ereignissen heimgesucht wurde. Die Folge waren familiäre Umzüge. Dr. Friedrichs schürt auch ein bisschen die Theorie, dass tatsächlich ein Dämon in diesem Haus wohnt, der Jagd auf Katie macht. Doch er ist nur Experte für Geister. Was folgt ist ein Zwei Personen Stück und weitere 70 Minuten dämonischer Thrill, der sich furios, aber nuanciert zu steigern weiss...
Einziger Kritikpunkt, den ich anbringen möchte, ist der nunmehr schon etwas abgenudelte "Wackelkamera-Stil", dies passt bei manchen Filmen zur Dramaturgie und bleibt plausibel. Genauso oft muss man aber erst mal schlucken, dass die Protagonisten bei noch so hoher Gefahr nie von der Kamera lassen. Das ist nicht immer glaubwürdig, aber immerhin sorgen diese laienhaften Wackler im Horrorgenre für den Eindruck, dass alles gesehene irgendwie authentisch ist und tatsächlich passiert. Was mit "Cannibal Holocaust" in den 70ern seinen berüchtigten Anfang nahm und von "Blair Witch Project" zum Mainstreamthema wurde, funktoniert auch beim Film des israelischen Regisseurs Oren Peli äusserst effektiv.
Lobend erwähen muss man den geschickten dramturgischen Aufbau und dass es dem Film gelingt, mit ganz wenig Mitteln ein Maximum an Horror zu erzeugen. Blutige Szenen jedenfalls sind Fehlanzeige. Oren Peli verlässt sich auf ein raffiniertes Drehbuch, dass 21 aufeinanderfolgende Tage und Nächte im Leben des jungen Paares zeigt.
In Italien soll es sogar eine Serie von Panikattacken bei jugendlichen Kinobesuchern gegeben haben. Neben dutzenden Notrufen hätten sich einige Kinogänger auch übergeben müssen, andere hätten einen Schock erlitten. Besonders schlimm sei der Fall eines 14-jährigen Mädchens in Neapel gewesen, dass in gelähmten Zustand ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Gut, dass klingt nach geschickter Mundpropaganda. Spannend ist der Film, der nur schlappe 15.000 Dollar gekostet hat, allemal.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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