Sonntag, 25. November 2012

Die Nacht der reitenden Leichen



Regie: Amando de Ossorio

Die Templer kommen...

 Portugal, im heißen Sommer des Jahres 1970: Unweit vom Strand treffen sich die ehemaligen Freundinnen Bella (Lone Flemming) und Virginia (Maria Elena Arpon) am Swimmingpool eines Hotels wieder.
Die Freude ist groß, reisst allerdings wieder alte, schmerzliche Erinnerungen auf. Die zwei jungen Frauen hatten während ihrer Teenagerzeit eine Liebesbeziehung.
Bella ist solo und Virginia hat einen Roger (Cesar Burner) als Begleiter, es ist allerdings nichts Festes.
Virginia und Roger wollen am anderen Tag einen Ausflug ins Umland unternehmen, mit der Eisenbahn soll es ins bergige Hinterland gehen. Da Roger auch auf Bella ein Auge geworfen hat, lädt er sie auch dazu ein, was Virginia nicht so richtig passt.
Auf der Zugfahrt flirtet die alleinstehende Bella ein bisschen mit Roger, dem dies auch sichtlich Vergnügen bereitet. Leidtragende ist eine eifersüchtige Virginia, die wütend während der Zug ziemlich langsam durch die portugisische Einöde fährt, samt Rucksack abspringt. Die beiden anderen trauen ihren Augen nicht.
Der Zug fährt trotzdem weiter, denn der Zugführer will dort nicht anhalten, denn seit vielen Generationen gibt es hier diese schreckliche Legende, die sich hier in der Berglandschaft von Berzano im Jahre 1250 zugetragen haben soll.
Die Templer, ein ritterlicher Geheimbund, die in diversen Kreuzzügen damals nach Jerusalem reisten und die Stadt von den Ungläubligen befreien wollten, brachten auf ihrer Heimreise auch viele okkulte Riten mit.
Sie suchten dann in ihren Ritualen schwarzer Magie nach einem Weg, Unsterblichkeit zu erlangen. Bald verschrieben sie sich ganz dem Teufel und opferten dem Satan das Blut von gefolterten Jungfrauen. Der Orden wurde bald darauf exkommuniziert, hingerichtet und wegen ihrer Zugehörigkeit zum Teufel auf ewig verflucht.
Die Augen der Leichen wurden von Krähen ausgepickt und in der alten Burgruine von Berzano wurden sie begraben.
Den Teufelsanbetern gelang es jedoch hinter das Geheimnis des Untodes zu kommen und seither verschwinden immer wieder Reisende oder auch Dorfbewohhner des Umlandes. Man sagt sich dort, dass die Templer dazu verflucht sind in der Nacht aus ihren Gräbern zu steigen und menschliches Blut zu trinken.
Virginia jedenfalls hat keine Angst und macht in der großen Ruine ihr Nachtlager, dann schlägt es Mittermacht....

"Die Nacht der reitenden Leichen" entstand als Spanisch-Portugisische Co-Produktion 1971 und war so erfolgreich, dass weitere Horrorfilme mit den reitenden Leichen entstanden. So wurden sie zu 70er Jahre Helden des trashigen B-Pictures. Und dies zu Recht: Denn Amando de Ossorio gelingt es mit ruhiger Hand seine Geschichte steigernd zu inszenieren.
Der Film hüllt seine Geschichte in sehr stimmungsvolle Bilder eines heißen Sommers. Man kann die Hitze dieser Region förmlich spüren und verfolgt zuerst einmal die Dreierkonstellation der Hauptfiguren.
Für diese Einführung lässt sich der Regisseur sehr viel Zeit, was dann den Schrecken umso unterhaltsamer macht.
Natürlich muss man auch ein Faible für einen Grusler alter Schule haben, um "Die Nacht der reitenden Leichen" völlig zu geniessen.
Mich begeistert der Film jedenfalls und habe mich köstlich unterhalten und auch stellenweise wóhlig gegruselt. Da kamen doch gleich Erinnerung an die Kinderzeit auf, als ich mit Vergnügen die Geistergeschichten-Comics verschlungen habe.

Bewertung: 10 von 10 Punkten

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