Sonntag, 25. November 2012
Die Horde
Regie: Yannick Dahan und Benjamin Rocher
Zombies in Paris...
Paris, Banlieue, eine besonders verwahrloste Ecke. Die Rauschgifthändler und Gangstergang um den berüchtigten Crime Lord Adewale(Eriq Ebouaney) hat einen Polizisten getötet.
Auf der Beerdigung schwören seine Kollegin Aurore (Claude Perron), mit der der Verheiratete ein Verhältnis hatte und die weiteren Kollegen Quessem (Jean-Pierre Martins), Jimenez (Aurélien Recoing) und Tony (Antoine Oppeneim) blutige Rache.
Mit äusserst bedenklichen Foltermethoden nehmen sie Zeugen auseinander, um herauszufinden, wo der Gangsterboss mit seinen dubiosen Gefolgsleuten, allesamt Schwerverbrecher wie Bola (Doudou Masta), Greco (Jo Prestia) oder Le Theque (Adam Pengsawang) untergetaucht sind.
Tatsächlich hat sich die Gang in einem heruntergekommenen Hochhaus in der Vorstadt verschanzt. Brutal und bescheuert unprofessionell vor Hass stürmen die Bullen das Gebäude. Es kommt zum Schußwechsel und die Gangster nehmen unsere Freunde und Helfer gefangen. Doch bevor die obligatorische Exekution zu Ende ist, tut sich draussen was. Schüsse und Schreie.
Bald wird klar, dass Paris in Flammen steht, ein Virus die Menschen zu einer Horde fleischfressender Zombies hat werden lassen.
Auf dem Dach des Hochhauses muss wohl oder übel ein gemeinsamer Pakt zwischen Gangster und Bullen geschlossen werden. Ob das gut geht ?
Doch Zeit zum Überlegen gibt es nicht, draussen und drinnen tobt die Apokalypse...
Sattsam bekannte Story: Die Toten erheben sich und attackieren mit unstillbarem Appetit nach Fleisch und Blut die Lebenden.
Die Regisseure Yannick Dahan und Benjamin Rocher präsentieren einen weiteren Metzelschocker a la Francaise, der in Deutschland (trotz FSK 18) gekürzt wurde.
Vorbilder sind gleich gefunden, der Film präsentiert sich als eine Mischung aus "Assault" und "Dawn of the Dead".
Und er bietet keinen einzig positiven Charakter an, alle Figuren bleiben seltsam kalt (auch farblos) und es steht ständig die Frage im Raum, ob Rache stärker ist als zweckmässiges Zusammenhalten.
Erst das Ende gibt eine fiese Antwort auf diese Frage.
Trotz allem tauchen vor allem im Hauptteil gewaltige Längen auf, das ist zurückzuführen auf plumpe und einsilbige Dialoge und auch auf einfallslose Action, denn die Zombieaction ist alles andere als apocalyptisch, sondern uninspiriert und fad. Ganz schlimm ist besonders, dass viele Kämpfe mit den Zombies viel zu lange dauern mit den ewig gleichen Mustern und dabei immer wieder ein identisches Bild zeigen.
Um in der Mitte noch einen etwas markanteren Protagonisten vorzustellen, taucht der alte, kauzige Kriegsveteran Rene (Yves Pignot) auf und beherrscht mit seiner Axt, seinem Maschinengewehr (vom 1. Weltkrieg?), viel zotigen Sprüchen und reichlich Overacting die Szene....das ist die ersten Minuten amüsant, es nervt dann aber bald.
Insgesamt ist "Die Horde" nach meinem Empfinden sehr misslungen. Die meisten Szenen bleiben aufgrund von schnellen, nicht sonderlich geglückten Schnitten und lauen Effekte langweilig. Hinzu kommt, dass auch die Figurenzeichung extrem blass ausgefallen ist, alles ist merkwürdig stereotyp. Einzig die beklemmende Ausgangslage, eine Handvoll gut geglückter szenebilder und die Schlusseinstellung können kurzweilig einen guten Eindruck machen....
Bewertung: 5 von 10 Punkten
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