Samstag, 23. November 2013

World War Z

























Regie: Marc Forster

Mainstream Zombies...

Der deutsch-schweizer Regiesseur Marc Forster hat schon einige interessante Filme gemacht. "Dracheläufer, ", der alptraumhafte "Stay", aber auch die oscarnomierten "Monsters Ball" oder "Wenn Träume fliegen lernen".  Seit "Ein Quantum Trost" arbeitet er auch erfolgreich als Blockbuster-Director, sein bislang größter Erfolg dürfte nun der Zombieschocker "Word War Z" werden. Warum dies so ist, kann schnell geklärt werden: a) wegen Brad Pitt und b) weil ihm gelungen ist die guten alten Zombies zum Mainstream zu machen. Im Grunde ist der Endzeitschocker eine Art "Contagion" von Soderbergh mit besonders vielen Zombies. Das Thema "Pandemie" wurde so effektiv und spektakulär noch nie in Szene gesetzt. Denn gleich am Anfang wird der Zuschauer nicht nur auf die überfüllten Straßen von Philadelphia geführt, es gibt kein Fortkommen mehr, sondern inmitten die aus heiterem Himmel auftauchende große Katastrophe. Man erinnert sich an Emmerichs "Godzilla" oder an "Cloverfield" - Brad Pitt spielt den früheren UN-Mitarbeiter Gerry Lane, der mit seiner Frau (Mireille Enos) und den beiden Töchtern Rachel und Constance im Auto sitzt und eine seltsame Stille den Stau durchflutet, dann gibts einen Riesenkrach und man hat das Gefühl, dass da ein Anschlag stattfindet - die Leute werden nervös. Eh sich die Menschen versehen, sind sie inmitten einer Apocalypse,  Menschen werden binnen von Sekunden durch infizierte Bisse von den Zombies ebenso zu reissenden Monstern. Mit viel Glück kann sich die Familie in ein Hochhaus retten, dort werden sie auf dem Dach des Hauses von einem Hubschrauber in Sicherheit gebracht. Lanes Rettung ist aber an eine Pflicht geknüpft, er soll einen Virologen begleiten der sehr schnell den Ursprung der Seuche herausfinden soll. Man will einen Impfstoff finden, denn ansonsten verliert die Menschheit diesen Kampf gegen die Zombies, die bereits zahlreiche Städte der Welt vernichtet haben. Vom Rettungsschiff geht es weiter nach Südkorea, dann nach Jerusalem, weil dort, Tage vor der Katastrophe, schon eine Mauer errichtet wurde. Möglicherweise wusste der Mossad von der kommenden Pandemie. Hier bricht dann die Hölle los...

 und beschert dem Film seine beste und nachhaltigste Szene. Innert Sekunden türmen sich die Untoten in Scharen vor den Toren und überwinden so die  hohe, sichere Mauer. Ein Meisterwerk im Zombiegenre vom Format eines George A. Romero wurde natürlich nicht verfolgt, was sehr schade ist. Forster packt sein gut bebildertes Szenario in eine eher konventionelle Weltrettergeschichte. Ein Glück schert sich Brad Pitt keinen Deut als Rolle des Superheroes, er agiert in dem 540 Millionen Dollar einspielenden Blockbusters eigentlich eher zurückhaltend, er wird  einfach aufgrund der Umstände mal so rein zufällig zum Retter der Welt.

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

28 Weeks later

Regie: Juan Carlos Fresnadillo

London, District 1...

Der spanische Regisseur Juan Carlos Fresnadillo hat sich seit "28 Weeks later" eher rar gemacht - erst mit "Intruders" aus dem Jahr 2011 meldete er sich zurück. Allerdings war dieser Geisterfilm gemessen an der Qualität von "28 Weeks later" doch eher enttäuschend. Denn Fresadillos Fortsetzung von Peter Boyles Zombieschocker kommt - was selten genug passiert - annähernd an seinen Vorgänger heran. Vor allem überzeugt die kalte Optik des Endzeitschockers, der durch die fähige Kameraarbeit von Enrique Chediak den Zuschauer sehr nah ins Geschehen hievt und Psychohorror vom Feinsten garantiert. Wir sind auch sofort mittendrin in einer Endzeit, in einer von Zombies beherrschenden Zukunft und erleben ihn hautnah, diesen Zerfall des gesellschaftlichen Lebens. Erzählt wird vor allem die Geschichte der Familie von Don (Robert Carlyle), der sich mit seiner Frau Alice (Catherine McCormack) und anderen Überlebenden in einem Haus auf dem Land verschanzt hat. Die beiden sind von den Kindern Andy (Mackintosh Muggleton) und Tammy (Imogen Potts) getrennt. Die Infizierten sind aber schon im Anmarsch, durch die Rettung eines Kindes wurden die Zombies angelockt und stürmen das Versteck. Don haut ab, lässt sogar aus Angst seine Frau im Haus zurück und ist sich sicher, dass sie den Angriff nicht überlebt hat. Großbritannien wird unter Quarantäne gestellt, ein Großteil der Bevölkderung ist ausgelöscht, aber auch die Infizierten verhungern. Eine Nato Gruppe besetzt London, daraufhin werden weite Teile von Großbritannien für infektionsfrei erklärt. So auch der District 1, ein Viertel Londons, das wieder mit Strom und Wasser versorgt werden kann. Dort machen der Scharfschütze Doyle (Jeremy Renner), der Hubschrauberpilot Flynn (Harald Perrineau) und die Medizinerin Scarlett (Rose Byrne) ihren Dienst. Dort lebt auch Don, der an diesen Tag - 28 Wochen später - seine Kinder wieder in seine Arme schliessen kann...

 "28 Weeks later" ist ein durchweg gelungener Zombiereisser, der wohltuend britisch und somit auch sehr europäisch rüberkommt. Es gibt keine Übertreibungen und keine unnötigen Zombieklischees - alles ist atnosphärisch dicht erzählt und überzeugt als intensive Gernearbeit. Was mit einer furiosen Eröffnungssequnez beginnt, wird zunehmend zum bedrohlichen Szenario, der Film zeigt die Menschen, neu formiert, in vermeintlicher Sicherheit. Doch bald bricht die Hölle los. 


Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Gone

























Regie: Ringan Ledvidge

Mit unserem neuen Freund Taylor im australischen Outback...

Wer ist dieser gutaussehende Taylor (Scott Mechlowicz) ? Diese Frage stellt sich der junge Rucksacktourist Alex (Shaun Evans) in dem australischen Horrorthriller "Gone" aus dem Jahr 2007 immer wieder in der flirrenden Hitze des australischen Outbacks. Dabei sollten es doch wunderbare Urlaubstage mit seiner Freundin Sophie (Amelia Warner) werden. Aber der Reihe nach: Alex macht zuvor nach dem Flug von England einen kurzen Stopp in Sidney, dort lernt er auf der Straße den Amerikaner Taylor kennen, der ihn einlädt mit ihm zu kommen - im Schlepptau des Sunnyboys sind zwei Mädels, was Alexs Enttscheidung erleichtert die Einladung anzunehmen. Am anderen Morgen liegt er in den Armen eines Mädchens am Strand, der neue Freund schießt als Erinnerung ein Foto mit der Polaroid Kamera. Dann reisen die jungen Männer, die sich scheinbar auf Anhieb verstehen, weiter, um irgendwann Sophie zu treffen. Die hat auch ein Reiseanhängsel in Form der deutschen Ingrid, man beschliesst zu Viert weiterzureisen. Doch die Reise beginnt dann überraschend als Trio, denn von Ingrid fehlt jede Spur, nicht mal veraschiedet hat sie sich. Laut Taylor, der wohl eine Nacht mit Ingrid verbrachte, wollte sie alleine weiterreisen. Dann gehts ab im Kleinbus, auf der Reise entsteht aber sehr schnell Eifersucht. Alex befürchtet, dass Taylor hinter Sophie her ist und ausserdem ist Taylor immer aufdringlicher...

 Der Film "Gone" entstand unter der Regie von Ringan Ledwidge und hat wohl "Wolf Creek" als Vorbild genommen, in beiden australischen Filmen befinden sich junge Reisende weit von der Heimat entfernt und machen im Land der Känguruhs die Hölle durch. Die dunkle Seite des Mitreisenden, einem Soziopathen und vermutlichen Serienkiller, offenbart sich erst nach und nach. Der Aufbau der Geschichte ist nicht spektakulär, sondern lässt Zeit die Figuren näher kennenzulernen. Das große Plus des wenig spektakulären Films ist daher die schauspielerische Leistung der Akteure, allen voran des jungen Scott Mechlowicz, der perfekt als hintergründiger Psychopath besetzt ist. In schöner Kulisse tut sich einmal mehr das Grauen auf...ein Merkmal, dass viele neue australische Genrearbeiten auszeichnet, ich denke da an "Dark Beach", an "Black Water" oder an "Long Weekend". Ringan Ledwige gelingt es sich immer weiter zu steigern, die Spannungsschrauben werden stetig nach oben gedreht - bis zum Showdown vor sonniger Kulisse. Wieder einmal war es die Sonne, die uns täuschte...

Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Texas Chainsaw 2D

























Regie: John Luessenhop

Jedidiah mit der Kettensäge...

Nun erstmalig auch in 3D: Das Texas Chainsaw Massaker. Angefangen hat alles mit dem legendären Tobe Hooper Film "Blutgericht aus Texas" - einem verstörenden Schlachtfilm aus dem Jahr 1974 und eines der bahnbrechenden Genrearbeiten dieses Jahrzehnts. Inzwischen ist die Serie auf 7 Teile angewachsen, die meisten der Fortsetzungen enttäuschten. Immerhin ist Michael Bay, ansonsten eher ein Garant für Horrorgurken, eine recht geglückte Neuauflage im Jahr 2003 gelungen, gedreht wurde das Remake für eine neue, weitaus oberflächlichere Kinogeneration vom deutschen Marcus Nispel, der sich inwzischen als chronischer Neuauflagen-Director etabliert hat: Freitag, der 13te, Conan oder der besonders missglückte Pathfinder gehen auf seine Rechnung. Zurück aber zu John Luessenhops 7. Teil, der an die Ereignisse von Tobe Hoopers Film anknüpft, allerdings viele Jahre später. Lediglich die Rückblende am Anfang zeigt die Folgen von der Aufdeckung der kannibalistischen Neigungen der Familie Sawyer. Sheriff Hooper (Tom Berry) will den Schlächter Leatherface, mit bürgerlichem Namen Jeddiah Sawyer (Dan Jaeger) festnehmen, doch dazu kommt es schon nicht mehr, weil der örtliche Lynchmob. allen voran Bürgermeister Hartman (Paul Rae) die gesamte Sippe ausrotten will. Das Haus wird abgefackelt, lediglich ein kleines Baby wird von einem Paar, die auch zur Bürgerwehr gehören, vor dem Tod gerettet. So wächst Edith Sawyer als Heather Mills (Alexandra Daddario) unerkannt in der Stadt auf und irgendwann erhält sie als junge Frau die Nachricht, dass sie in Texas das viktorianische Haus ihrer Großmutter geerbt hat. Gemeinsam mit ihren Freunden Ryan (Tremaine Neverson), Nikki (Tanya Raimonde), Kenny (Keram Malicki) und dem Tramper Darryl (Shaun Sippos) reist sie dorthin, wo sie das Haus begutachten will. Der Anwalt der Verstorbenen gibt er die Schlüssel und einen wichtigen Brief, den sie sofort lesen soll. Doch wie es in Filmen ist, wo wichtige Briefe sofort gelesen werden sollen...sie vergißt das Schriftstück und bald braucht sie polizeiliche Hilfe. Der Sheriff und sein Deputy Carl (Scott Eastwood) haben alle Hände voll zu tun...

 Immerhin sieht man mal in "Texas Chainsaw 3D" den Sohn der Legende Clint Eastwood und dieser liefert eigentlich einen recht guten Auftritt als Gesetzeshüter ab. Ansonsten hat der Film natürlich reichlich unsinnige Ungereimtheiten zu bieten, doch der Macher hat versucht die Geschichte um Leatherface um einige neue Facetten weiterzuentwickeln, so hat er damals natürlich den Lynchmob überlebt und stellt natürlich erneut eine Gefahr für die Allgemeinheit dar, weil er immer noch begeistert vom Schlachten ist. Insgesamt fand ich "Texas Chainsaw 3D" besser als Liebesmans "The Beginning", den ich als eklig, aber auch langweilig und einfallslos in Erinnerung habe. Durch die Nebenhandlungen kommt in Luessenhops Arbeit etwas mehr Abwechslung ins Spiel, trotz allem ist ist und bleibt diese Neuauflage eher durchschnittliche Slasherkost. 

Bewertung: 5,5 von 10 Punkten. 

Comedown

























Regie: Menhaj Huda

Schneller Aufstieg und zäher Abstieg...

Damit eines schon im Vorab klar ist: "Comedown", ein britischer Film aus dem Jahr 2012, ist kein besonders guter Film, er fällt eher in die Rubrik kleiner, billig produzierter Trashies. Mit einem Budget von 2 Millionen Dollar wurde der Streifen, der als eine erstere Variante von "Attack the Block" durchgehen könnte, realisiert  - ins Kino schaffte er es nicht. Statdessen wurde er als Direct to DVD veröffentlicht. Regie führte Menhaj Huda und erzählt vom Kleinkriminellen Lloyd (Jacob Anderson), der gerade aus dem Knast entlassen wurde Seine Freundin Jemma (Sophie Stuckey) erwartet ein Kind von ihm. Im Viertel hat Anführer Jason (Adam Deacon) das Sagen in der Gang. Die sollen für einen Kleindealer, der auch einen Piratensender betreibt, eine Antenne in dem leerstehenden Hochhaus Mercy Point anbringen.  50 Pfund winken für das erfolgreiche Unterfangen, das lässt sich Lloyd natürlich nicht zweimal sagen. Das Hochaus Mercy Point ist allerdings eines der hässlichsten Gebäude, das man sich vorstellen kann. Dunkle Treppenhäuser und Korridore wird man dort antreffen, aber immerhin funktioniert noch der Fahrstuhl. Als Jemma verschwindet, wird der Gruppe klar, dass sie nicht alleine im Haus sind. Möglicherweise hat eine feindliche Gang sich dort Zutritt verschafft. Wer weiß ? Blöd nur, dass gerade jetzt, wo sich eine unbekannte Gefahr anbahnt, die Kids unter Drogen stehen...

 Verlassene Wohnblöcke sind ein guter Schauplatz für Filme, wie man jüngst bei "The Raid" oder "Dredd" sehen konnte. Auf jeden Fall auch eine atmosphärisch dichte Location für einen Horrorfilm. Was aber beispielsweise bei Bradley Parkers "Chernobyl Diaries" besser funtkonierte, haut beim Slasher Horror "comedown" leider nicht so gut hin. Möglicherweise sind die Klischee in Sachen Horrorslasher mit verantwortlich, jedenfalls kommt leider nur sehr selten richtige Spannung auf. Garniert ist das ganze auch noch mit diversen Logiklöchern - lediglich der Plot ist dann schon wieder so absurd, dass man ihn nicht vergisst. Und die Moral von der Geschicht: Ein Tierliebhaber muss noch lange kein Menschenfreund sein.


Bewertung: 5 von 10 Punkten. 

Das Omen





















Regie: Richard Donner

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Der 1930 geborene amerikanische Regisseur Richard Donner hat in seiner Filmographie einige Blockbuster aufzuweisen, auf sein Konto geht der legendäre "Superman" aus dem Jahr 1978 sowie die "Lethal Weapon" Filme. Sein erster großer Erfolg war aber der Okkultschocker "Das Omen", ein Riesenerfolg des Kinojahres 1976 und sehr schnell zu einem Klassiker des Horrorfilms geworden. Der Film, der aufgrund des Riesenerfolgs, auch einige Fortsetzungen nach sich zog, orientiert sich an der biblischen Apocalypxe, die voraussagt, dass der Sohn des Satans höchstpersönlich geboren wird und somit gemeinsam mit seinem Vater, dem Teufel und seinem Prophet als Antichrist die Dreifaltigkeit Gottes nachahmt und als krasser Gegenentwurf des Bösen verhöhnt. Und genau dieser Antichrist wird in den 70er Jahren in Rom geboren, am selben Tag und zur selben Stunde, wie auch der Sohn des amerikanischen Diplomaten Robert Thorn (Gregory Peck) und seiner Frau Katherine (Lee Remick). Doch das Kind stirbt bei der Geburt, ohne das die Mutter es erfährt. Der dortige Krankenhausseelsorger Pater Spiletto (Martin Benson) überzeugt Thorn seiner Frau den Tod des Kindes zu verschweigen und stattdessen einen Säugling anzunehmen, dessen Eltern nicht bekannt sind. So wächst Damien (Harvey Spencer Stephens) als Kind der Throns auf, nur der Vater kein sein Geheimnis. Doch Damien ist etwas anders als andere Kinder. Einen ersten Schock bekommen die Eltern an seinem 5. Geburtstag serviert, indem das Kindermädchen (Holly Palance) sich vor den Augen aller geladenen Geburtstagsgäste erhängt. Ihre letzten Worte "Ich tu alles für dich, Damien". Die neue Nanny Mrs. Baylock (Billie Whitelaw) kommt da wie gerufen, sie versteht sich auch sofort mit dem kleinen Jungen, obwohl sie ein Faible für große Hund zu haben scheint. Leider geht Damien nicht gerne zur Kirche, das Kind bekommt regelrechte Krämpfe kurz vor der Sonntagsmesse und die Tiere im Zoo haben entweder Angst oder werden angriffslustig. Na klar, das stimmt doch was nicht...der kleine Damien ist nämlich die Ausgeburt der Hölle...


 Ein sehr spannender Horrorfilm - einer der wenigen Teufelsschocker, die auch ihrem Thema gerecht werden. Das NonplusUltra dieses Genres ist und bleibt natürlich Roman Polanskis großartiges Meisterwerk "Rosemarys Baby" und auch Friedkins "Exorzist" ist noch ein bisschen stärker, aber dann dürfte auch schon Donners Werk kommen. Sehr beeindruckende, wirklich gespenstische Szenen in einer Geschichte, die der Teufel selbst inszeniert haben dürfte.

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

Underworld

























Regie: Len Wiseman

Neue Vampire und Werwölfe braucht das Land...

Len Wiseman schuf 2003 eine ganz moderne Horrorvariante, indem er Vampire gegen Werwölfe antreten liess und daraus einen düsteren Horrorfilm "Underworld" schuf. Der Film war stylish und cool und prägte - ähnlich wie vorher schon "Blade" das klassische Genre, machte also altbekannte, klassische Kinogestalten des Gruselfilms wieder für ein ganz junges Publikum schmackhaft. Großen Anteil am Erfolg hatte die Schauspielerin Kate Beckinsale, die im Film die Elitekriegerin und Todeshändlerin Selene spielt. Der Film wurde ein guter Erfolg und zog mehrere Fortsetzungen nach sich: Im Jahr 2006 Underworld Evolution, es folgte das Prequel "Aufstand der Lykaner" und 2012 "Underworld Awakening". Leider konnte keine der Fortsetzungen das düstere Flair des Erstlings so gelungen wiederholen.
Die Handlung spielt möglicherweise in Budapest, wo sich unter die ganz normalen Menschen auch eine ganze Menge anderer Species unerkannt aufhalten. Sie sehen aus wie Menschen - aber sie sind entweder Vampire oder Lykaner, also Werwölfe. In dieser düsteren Stadt haben sie ihre Nester. Angeführt werden die Werwölfe von dem charismatischen Lucian (Michael Sheen), der von den Vampire für tot gehalten wurde, weil deren jetziger Anführer Kraven (Shane Brolly) seinen Artgenossen glaubhaft versichern konnte diesen Lucian im Zweikampf getötet zu haben. In Wahrheit schmieden die beiden Anführer aber eine geheime Allianz, die den Krieg beendet soll. Ziel ist es eine unbesiegbare Kreuzung beider Species zu schaffen, dafür läuft das wissenschaftliche Labor der Lykaner auf Hochtouren. Und Selene (Kate Beckinsale) kommt aufgrund eines unerbittlichen Kampfes an einer U-Bahn Station auf diese Verschwörung, denn die dort aufhaltenden Werwölfe machten keine Jagd auf Vampire, sondern auf den Menschen Michael Corvin (Scott Speedman). Als sie unerlaubt den in einem jahrhundertelangen Tiefschlaf befindlichen Oberführer der Vampire, den grausamen Viktor (Bill Nighby) aufweckt, spitzt sich die Lage dramatisch zu...


 Das große Plus des actiongeladenen Krieges zwischen Blutsaugern und Werwölfen ist seine durchweg dunkle, düstere und kalte Ausstattung. Alles wirkt bedrohlich, es existiert nur wenig Licht in dieser Parallelwelt. Es wurde sehr viel Wert auf eine imposante Kulisse gelegt, die sehr viel zur guten Atmosphäre beisteuert. Auch erlaubt sich Len Wiseman einige Neuerungen im Vampir und Werwolfsektor. Die Lykaner müssen nicht erst auf den Vollmond warten, bis sie zum Wolf werden - es genügt mentale Kraft, dies auch sehr spontan zu tun. Vampire sehen ihr Abbild im Spiegel und müssen nicht erst eingeladen werden, um jemanden einen Hausbesuch abzustatten. Natürlich ist die Story nebensächlich - aber trotzdem hat "Underworld" jetzt schon viel Klassikerpotential. Der Film sieht einfach gut aus und hat gute Darsteller, die die charismatischen Figuren sehr glaubwürdig auf die Leinwand bringen.


Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Dark Beach

























Regie: Bill Bennett

Menschenleer...

Im Original heißt "Dark Beach", der 2010 enstandene Mystery-Horrorfilm  des Australiers Bill Bennett "Uninhabited" und bedeutet soviel wie "menschenleer". Genau diese Umgebung sucht sich die Meeresbiologin Beth (Geraldine Hakewill) mit ihrem Lover Harry (Henry James) aus. Die beiden wollen 10 Tage ungestört auf einer der 600 Inseln im Great Barrier Reef den ultimativen Urlaub zu Zweit verbringen. Ausgestattet mit etwas Gepäck, einem Verbandskasten und einem Satellitentelefon verlässt der Bootsunternehmer die Turteltauben, die keine Sekunde verstreichen lassen wollen, um sich zu vergnügen. Doch sehr schnell merkt das Paar, dass sie vielleicht doch nicht ganz alleine auf dieser Insel sind. Sie hören Kinderstimmen, entdecken Fußabdrücke am Strand und haben das Gefühl, dass sie beobachtet werden. Diese Wahrnehmungen werden bald verstärkt, als sie im Wäldchen der Insel eine alte Hütte und eine Grabstätte entdecken...


 Der Film erhielt nicht die besten Kritiken, vielleicht liegt es daran, dass der Filmemacher das Ende rätselhaft gestaltet und vieles zum Nachdenken offen lässt. Ich hatte aber doch einen sehr positiven Gesamteindruck, denn der Horror steigert sich scheibchenweise und es ging mir als Zuschauer ähnlich wie den beiden Figuren: Man ist mit der Situation immer mehr überfordert und kann sie nicht unbedingt einen Reim darauf machen. Immer wenn die Geschichte klarer wird, setzt der Regisseur wieder einen weiteren Mystery-Anteil in seine Story ein. Ganz gruselig sind die Szenen mit dem Camcorder oder mit den Seegurken. Alles findet in einer prächtigen Naturkulisse statt, alles sieht aus wie im Paradies - und dann wird genau dieses Paradies immer undurchschaubarer, die Stimmung pendelt daher sehr geglückt zwischen angenehm und beunruhigend, zwischen perfekter Idylle und bedrohlicher Atmosphäre.  

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Freitag, 22. November 2013

A Nightmare on Elm Street (Nightmare - Mörderische Träume)

























Regie: Wes Craven

Traum-Mann Freddy Krueger...

"A Nightmare on Elm Street" aus dem Jahr 1984 finde ich immer noch den besten Film von Wes Craven - trotz "Scream" oder den zwei einflussreichen 70er Werken "Mondo Brutale" und "The Hills have eyes". Dieser erste Freddy Krueger Streifen machte nicht nur diesen fiesen Kindermörder, der aus dem Jenseits Rache nimmt, auf einen Schlag weltberühmt - er zählt neben Jason Vorhees (Freitag, der 13te) und Michael Myers (Halloween) zu den großen Ikonen des Horrorfilms und hält mit 9 Filmen den Rekord in Sachen langlebigste Horrorserie.
Dabei ist der Film sehr straight und sehr einfach inszeniert, er hat aber eine durchgehend klasse Teenie-Slasher Atmosphäre und ist aufgrund seiner schillernden Hauptfigur eine Art durchgeknallte Variante zu Carpenters "Halloween". Denn während dieser Michael Myers total ernst seine Opfer meuchelt, hat Freddy immer auch mal die Lacher auf seiner Seite. Aber Vorsicht...das Lachen bleibt im Halse stecken. Morden tut er nämlich mit größtem Enthusiasmus. Er wird aber erst durch die Träume seiner Opfer aktiv. Als erste ist die junge Tina Gray (Amanda Wyss) auf Kruegers reichhaltiger Todesliste. Die junge Frau wird von Alpträumen geplagt, wo dieser fiese Mann mit riesigen Messerklingen an seiner rechten Hand Jagd auf sie macht. Gibt es ein Entkommen in diesem dunklen Heizungskeller ? Das ist eine Frage des schnellen Aufwachens und diesmal hat es Tina noch geschafft. Auch ihre Freundin Nancy Thompson (Heather Langencamp) träumt von diesem Unhold. Deren Freund Glen Lantz (Johnny Depp) tut das Ganze als Absurdität ab. Da wäre dann noch der rebellische Rod Lane (Nick Corri), der Tina nachstellt. Eines Abends lauert er den Anderen auf, die sich bei Tina aufhalten. An diesem Abend schläft Tina mit Rod, doch Freddy ist schon im Anmarsch. Hilflos mit Rod mitansehen, wie Tina im Schlaf abgemetzelt wird. Der Verdacht fällt natürlich auf ihn, weil auch Lt. Donald Thompson (John Saxon) nicht glaubt, dass ein Monster seine Opfer im Traum aufsucht...


 Mit perfektem 80er Jahre Flair und einer großartigen Kameraarbeit von Jacques Haitin, der leider nie wieder so einen großen Wurf hinbekam. Interessant auch der erste Auftritt von Superstar Johnny Depp - damals 20 Jahre alt. "Nightmare - Mörderische Träume" wurde sehr schnell zum ultimativen Kultfilm, das Lied vom bösen schwarzen Mann verspricht Unheil und ein ultimatives Horror-Happening: Eins, zwei, Freddy kommt vorbei - Drei, vier, schließ ab deine Tür-Fünf, sechs, nimm dein Kruzifix- Sieben, acht, schlaf nicht ein bei Nacht-Neun, zehn, du sollst nicht schlafen gehn!

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.