Sonntag, 14. September 2014

The Quiet Ones


























Regie: John Pogue

Das paranormale Experiment...

Hurra, es lebe der "Hammer Horror". Nach "Wake Wood", "The Resident", "Let me in", "Die Frau in Schwarz" kommt mit "The Quiet Ones" der fünfte neue Horrorfilm aus der legendären britischen Horrorschmiede der Hammer Film Productions. Und das Versprechen Filme herauszubringen, die sowohl das Genre mit "old School" vertreten, als auch anspruchsvollen Stoffen eine Chance zu geben, wurde mit diesem Retro Parapsychologen-Grusler wieder eingehalten. Inspiriert wurde die Geschichte, die im England der frühen 70er Jahre spielt vom Philip-Experiment, dass 1972 in Toronto stattfand. Gedreht wurde der Poltergeist-Schocker von John Pogue, der bereits "Quarantäne 2" realisierte und jetzt aber einen bedeutend besseren Film gemacht hat. Die Geschichte beginnt in England, Mitte der 70er Jahre. Auch an den Universitäten des Landes sind die Themen "Parapsychologie" oder "Telekinese" gerade im Trend, so auch im altehrwürdigen Oxford. Dort sorgt der charismatische Professor Joseph Coupland (Jared Harris) mit seinen ausgefallenen Theorien zu Geisteskrankheiten und paranormalen Aktivitäten für Furore unter den Kollegen und Studenten. Er vertritt dabei vehement den Standpunkt, dass alles Übernatürliche nur eine Manifestation des Geistes des entsprechenden Patienten ist. Seiner Meinung nach ist es auch möglich, diese geistige Störung in eine Körperliche Form umzuwandeln und aus dem Patienten zu entfernen. Der unorthodoxe Coupland, der bereits den kleinen kranken Jungen David Q (Max Pirkis) behandelt hat, der glaubte, dass eine von ihm erfundene imaginäre Figur für die telekinetischen Verwüstungen verantworlich sein,  nutzt geheimnisvolle und kontroverse Methoden, um mit seinen besten Studenten Kristina Dalton (Erin Richards) und Harry Abrams (Rory Fleck-Byrne) ein gefährliches Experiment durchzuführen.  Die Erschaffung eines echten Poltergeistes, denn nach seiner Theorie nach basieren ja die paranormalen Aktivitäten auf der Grundlage negativer menschlicher Energie. Ganz wichtiger Mann im Team ist der junge Kameramann Brian McNeil (Sam Clavlin), der das Experiment festhalten soll. Das zentrale Forschungsobjekt ist Jane Harper (Olivia Cook), ein junges Mädchen, dessen Seele von einem Geist in Besitz genommen worden zu sein scheint. Nachdem die Probantin in der Anfangsphase des Projekts sehr oft herumschreit, verlegt man das Experiment von der Stadt aufs Land. Dort in der ruhigen Idylle lässt sich viel besser ein Poltergeist schaffen...


oder was auch immer beim Experiment herauskommt. In John Pogues Film stellt sich also die Frage, ob Janes erschaffene Figur Evey ein eigener Gedankenhorror des kranken Menschen ist (wie der rational agierende Wissenschaftler vermutet) oder ob es tatsächlich Geister gibt, die von aussen nach innen dringen. Eine interessante Fragestellung, die in einem recht ruhigen, aber durchaus interessanten Horrorbeitrag aufkommt. Wer durch die schnellen Schnitte und blutigen Exzesse des modernen Horrorfilms noch nicht ganz abgestumpft ist, der könnte durchaus Gefallen finden an diesem bedächtigen und psychologisch interessanten Grusler der alten Schule. Passend dazu natürlich der Retrolook der 70er Jahre mit Songs von Slade oder T. Rex. Zum Teil verwendete der Macher auch Found Footage Elemente, was aber hier gut passt, denn Student Brian filmt ja mit. Insgesamt ein feiner kleiner Gruselschocker, der Lust auf wietere Hammer Movies macht.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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