Donnerstag, 25. September 2014

Haus des Grauens (Paranoiac)

























Regie: Freddie Francis

Anthonys Rückkehr...

Nachdem "Ein Toter spielt Klavier" aus dem Jahr 1961 für die Hammer Productions ein Riesenerfolg wurde, realsierte man weitere Suspence Thriller im Hitchcock´schen Stil. Der berühmte Kameramann Freddie Francis (Schloß des Schreckens, Der Elephantenmensch, Glory, Kap der Angst) drehte zwei der besten Nachfolger. 1964 entstand "Der Satan mit den langen Wimpern", aber bereits ein Jahr vorher betrat der Kinozuschauer das "Haus des Grauens" (Originaltitel: Paranoiac), der die Geschichte der wohlhabenden Familie Ashby erzählt. Leider sind Mr. und Mrs. Ashby bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen und dieses tragische Ereignis ist schon vor 11 Jahren passiert. Die drei Kinder der Ashbys waren noch sehr jung und kamen in die Obhut ihrer Tante Harriet (Sheila Burrell), die allerdings nicht verhindern konnte, dass der älteste Sohn Anthony im blühenden Alter von 15 Jahren Selbstmord durch einen Sprung von der Klippe ins Meer beging - Simon (Oliver Reed), der jüngere Bruder ist nun als Erwachsener ein verschwenderischer Alkoholiker, der seine Mitmenschen grausam behandelt. Seien Schwester Eleanor (Janette Scott) ist psychisch sehr labil und wird von der hübschen Krankenschwester Francoise (Liliane Brousse) betreut. Insgeheim will der maßlose Simon seine Schwester in den Wahnsinn treiben, damit er das gesamte Vermögen der Eltern erben kann. Aber noch hat der Anwalt und Vermögensverwalter John Kossett (Maurice Denham) ein wachsames Auge darauf.  Als bei der Trauerfeier für die Eltern plötzlich in der Kirche ein geheimnisvoller Mann (Alexander Davion) auftaucht, ist Eleanor felsenfest davon überzeugt, dass sie gerade ihren toten Bruder Anthony gesehen hat...


"Haus des Grauens" bietet sehr guten Old School Grusel, das Drehbuch von Jimmy Sangster baut kontinuierlich Spannung auf und sowohl Freddie Francis als auch  Kameramann Arthur Grant haben ein gutes Gespür für atmosphärische Bilder, die den Film noch zusätzlich aufwerten können.
Was sich im ersten Teil des Films zunächst noch wie eine recht konventionelle Geschichte um mögliche Erbschleichereien anmutet, nimmt etwa in der zweiten Hälfte des Films eine plötzliche Wendung, in dem sich der Mix aus Thriller und Horror voll entfalten kann. Man darf rätseln über die wahre  Identität Tonys und darüberhinaus bekommt man einen guten Einblick  in die psychologischen Abgründe der Ashbys. Neben der geheimmisbeladenen Tante, einem wahsinnigen Bruder und hübschen Frauen in der Opferrolle, noch dazu im Sixties-Outfits kommen noch mumifizierte Leichen, bizarre Masken und einige Gothic-Horror-Schocks zum Einsatz.  Nach 77 Minuten ist leider Schluß - aber gerne wäre man noch länger zu Besuch geblieben bei den Ashbys und einem grandios aufspielenden Oliver Reed, der alle anderen beinahe an die Wand spielt.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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