Donnerstag, 25. September 2014

Schock

























Regie: Val Guest



"Schock" - war der erste Horrorbeitrag der legendären Hammer-Productions. Der Erfolg des Films, der im Original "The Quatermass Xperiment" heißt machte weitere Genrefilme möglich und so wurde in den Folgejahren aus den Hammer-Filmen langsam die heute geliebte Legende. Der Ausflug in die Horrorgefilde des Science Fiction Fachs blieb natürlich nicht das einzige Thema - 1957 präsentierte man Frankenstein, ein Jahr später den legendären Dracula, nach einem weiteren Jahr die Mumie, 1961 den Hitchcock´schen Suspence, 1965 gabs Zombies, ab 1970 war man Gast in Karnstein.
"Schock" basiert wie auch die zwei später entstandenen Quatermass-Filme "Feinde aus dem Nichts" und "Das grüne Blut der Dämonen" auf einer Fernsehserie aus der Feder Nigel Kneales, der mit der Filmadaption nicht ganz zufrieden war.
In nüchterner Schwarz-Weiß Optik ist der Film typisch für die Science Fiction Film der 50er Jahre. Der zweite Weltkrieg war zu Ende, der kalte Krieg zog langsam an und sorgte damit für einen guten Nährboden von paranoiden Ängsen. Der durch eine fremde Macht mutierte Victor Carroon, sehr gut gespielt von Richard Wordsworth, ist eine Art Symbol für eine feindlich politische Gesinnung - ein ehemals guter Bürger, der nun unter feindlichem Einfluß steht und die bestehende Gesellschaftsordnung unterwandert, zuerst noch unerkannt durch sein menschliches Aussehen. Ähnlichkeiten mit Don Siegels Klassiker "Invasion of the Body Snatchers" sind gegeben, aber auch an "Invasion vom Mars" wird man sich erinnern. In all diesenFilmen geht es um eine fremde und gefährliche Macht, vesteckt unter der Oberfläche bekannter und vertrauter Personen. Zunächst vermutet man aber radioaktive Strahlung für Victors beginnende Mutation.
Eine unter der Leitung des selbstbewussten und auch arroganten Professor Quatermass (Brian Donlevy) durchgeführte Weltraumexpetion findet ein unrühmliches Ende. Die Rakete, die ins All geschossen wurde, muss in der ländlichen Gegend der Grafschaft Berkshire notlanden. Von der ursprünglichen dreiköpfigen Besatzung ist aber nur noch der Astronaut Victor Carroon an Bord. Seine beiden Kollegen sind unauffindbar und wie vom Erdboden verschwunden. Nur die leeren Raumanzüge liegen im Raumschiff. Eine Auswertung eines an Bord aufgenommenen Films bringt ebenfalls wenig brauchbare Antworten. Carroon selbst ist seltsam - er wirkt apathisch und scheint unter einem fremden Einfluss zu stehen. Die Ärzte finden heraus, dass die Zellstruktur des Mannes in einer Änderung begriffen ist. Als er seiner Verzweiflung Ausdruck verleiht und an die Fensterbank schlägt, verbindet sich sein Gewebe mit dem Gewebe einer dort stehende Kaktuspflanze. Es kommt noch schlimmer. Caroons Ehefrau (Margia Dean) misstraut den Bemühungen von Quatermass und schmiedet einen Plan, wie sie ihren geliebten Gatten aus dem Krankenhaus holen kann. Sie lässt ihn entführen, dadurch kann aber Caroon fliehen und mordet sich durch London. Die Opfer sind zuerst die Tiere in einem Zoo, dann schlägt das Monster in der Maske des Bürgers auch bei seinen Artgenossen zu.


 Am Ende wird der Zuschauer Zeuge einer grausamen Verwandlung. Brian Donlevy ist überzeugend in der Rolle des reichlich egoistischen Prof. Quatermass.  Richard Woodsworth, der in den besten Momenten an Boris Karloffs Frankenstein-Ungeheuer erinnert, hat eine unvergessene Szene mit einem kleinen Mädchen, dass mit ihrer Puppe spielt. Die Erzählweise ist eher langsam gehalten mit einem hohen Maß an Realismus, man hat stellenweise das Gefühl einer Wochenschau beizuwohnen.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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