Regie: Val Guest
"Schock" - war der erste Horrorbeitrag der legendären
Hammer-Productions. Der Erfolg des Films, der im Original "The
Quatermass Xperiment" heißt machte weitere Genrefilme möglich und so
wurde in den Folgejahren aus den Hammer-Filmen langsam die heute
geliebte Legende. Der Ausflug in die Horrorgefilde des Science Fiction
Fachs blieb natürlich nicht das einzige Thema - 1957 präsentierte man
Frankenstein, ein Jahr später den legendären Dracula, nach einem
weiteren Jahr die Mumie, 1961 den Hitchcock´schen Suspence, 1965 gabs
Zombies, ab 1970 war man Gast in Karnstein.
"Schock"
basiert wie auch die zwei später entstandenen Quatermass-Filme "Feinde
aus dem Nichts" und "Das grüne Blut der Dämonen" auf einer Fernsehserie
aus der Feder Nigel Kneales, der mit der Filmadaption nicht ganz
zufrieden war.
In nüchterner Schwarz-Weiß Optik ist der Film
typisch für die Science Fiction Film der 50er Jahre. Der zweite
Weltkrieg war zu Ende, der kalte Krieg zog langsam an und sorgte damit
für einen guten Nährboden von paranoiden Ängsen. Der durch eine fremde
Macht mutierte Victor Carroon, sehr gut gespielt von Richard Wordsworth,
ist eine Art Symbol für eine feindlich politische Gesinnung - ein
ehemals guter Bürger, der nun unter feindlichem Einfluß steht und die
bestehende Gesellschaftsordnung unterwandert, zuerst noch unerkannt
durch sein menschliches Aussehen. Ähnlichkeiten mit Don Siegels
Klassiker "Invasion of the Body Snatchers" sind gegeben, aber auch an
"Invasion vom Mars" wird man sich erinnern. In all diesenFilmen geht es
um eine fremde und gefährliche Macht, vesteckt unter der Oberfläche
bekannter und vertrauter Personen. Zunächst vermutet man aber
radioaktive Strahlung für Victors beginnende Mutation.
Eine
unter der Leitung des selbstbewussten und auch arroganten Professor
Quatermass (Brian Donlevy) durchgeführte Weltraumexpetion findet ein
unrühmliches Ende. Die Rakete, die ins All geschossen wurde, muss in der
ländlichen Gegend der Grafschaft Berkshire notlanden. Von der
ursprünglichen dreiköpfigen Besatzung ist aber nur noch der Astronaut
Victor Carroon an Bord. Seine beiden Kollegen sind unauffindbar und wie
vom Erdboden verschwunden. Nur die leeren Raumanzüge liegen im
Raumschiff. Eine Auswertung eines an Bord aufgenommenen Films bringt
ebenfalls wenig brauchbare Antworten. Carroon selbst ist seltsam - er
wirkt apathisch und scheint unter einem fremden Einfluss zu stehen. Die
Ärzte finden heraus, dass die Zellstruktur des Mannes in einer Änderung
begriffen ist. Als er seiner Verzweiflung Ausdruck verleiht und an die
Fensterbank schlägt, verbindet sich sein Gewebe mit dem Gewebe einer
dort stehende Kaktuspflanze. Es kommt noch schlimmer. Caroons Ehefrau
(Margia Dean) misstraut den Bemühungen von Quatermass und schmiedet
einen Plan, wie sie ihren geliebten Gatten aus dem Krankenhaus holen
kann. Sie lässt ihn entführen, dadurch kann aber Caroon fliehen und
mordet sich durch London. Die Opfer sind zuerst die Tiere in einem Zoo,
dann schlägt das Monster in der Maske des Bürgers auch bei seinen
Artgenossen zu.
Am Ende wird der Zuschauer Zeuge einer
grausamen Verwandlung. Brian Donlevy ist überzeugend in der Rolle des
reichlich egoistischen Prof. Quatermass. Richard Woodsworth, der in den
besten Momenten an Boris Karloffs Frankenstein-Ungeheuer erinnert, hat
eine unvergessene Szene mit einem kleinen Mädchen, dass mit ihrer Puppe
spielt. Die Erzählweise ist eher langsam gehalten mit einem hohen Maß an
Realismus, man hat stellenweise das Gefühl einer Wochenschau
beizuwohnen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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