Regie: John Gilling
Prem, der Beschützer...
Nach dem klassischen und grandios fotografierten "Die Rache der
Pharaonen" von 1959 (Regie: Terence Fisher) und seinem Nachfolger "Die
Rache des Pharao" von 1964 (Regie: Michael Carreras) ist der 1967
realisierte "Der Fluch der Mumie" der dritte Film in Hammers
"Mullbinden-Quartett". 1971 folgte noch "Das Grab der blutigen Mumie"
(Regie: Seth Holt, Michael Carreras), der es allerdings nicht mehr in
die deutschen Lichtspielhäuser schaffte und seine Erstaufführung
hierzulande im Fernsehen erlebte.
"Der Fluch der Mumie"
ist ein Film von John Gilling, der vor allem durch das Design der Mumie
etwas aus dem Rahmen fällt. Man oriertierte sich dabei an den
Austellungsstücken im berühmten "Raum 60" der ägyptischen Abteilung des
britischen Museums. Es war der 7. Film von John Gilling für die Hammer
Studios, seine bekanntesten dürften wohl "Nächte des Grauens" und "Das
schwarze Reptil" sein. Die Morde, die die Mumie begeht, sind zwar
phantasievoll gestaltet, doch reichlich harmlos und auch wenig gruselig.
So liegt die Stärke des Films vor allem im optischen Bereich und
Michael Ripper, der in insgesamt 34 Hammer Filmen mitspielte, ist hier
in der Rolle des unterwürfigen Sekretärs Longbarrow zu sehen.
Im
Film geht es um die Entdeckung des Grabes des Kindkönigs Kah-To Bey
(Tootise Persaud), der sowohl seine Mutter (Toni Gilpin) als auch seinen
Vater, den Pharao (Bruno Barnabe) durch das Komplott des Onkels
verliert und mit seinem treuen Wächter Prem (Dickie Owen) in die Wüste
flieht. Dort stirbt er auch, etwas später verliert auch Prem sein Leben.
Während der mumifizierte Leichnam von Prem (Eddie Powell) bereits seit
Jahren in einem Museum in Kairo zu bewundern ist, fehlte jedoch bisher
jede Spur vom Körper des jungen Pharao. 1920 entdeckt die archäologische
Expedition von Sir Basil Walden (Andre Morell) das wahre Grab. Es
herrscht große Vorfreude - doch wie in jedem guten Mumienfilm werden die
Expeditionsteilnehmer vor dem Öffnen der Grabkammer von einem
Einheimischen (in unserem Fall von Hasmid, gespielt von Roger Delgado)
gewarnt, weil das Öffnen des Grabs für den fremden Eindringling meist
Tod und Verderben bedeutet. Und das geht dann auch schon an der
Grabkammer los, indem Sir Basil von einer Schlage gebissen wird. In
Gefahr sind nun der arrogante Stanley Preston (John Phillpps), dessen
Sohn Paul (David Buck) sowie die Expeditionsmitglieder Claire de Sangre
(Maggie Kimberley) oder Harry Newton (Tim Barrett). Als das Leichentuch
verschwindet, auf dem magische Beschwörungsformeln stehen, passieren
auch schon die ersten Morde. Inspektor Barrani (Richare Warner) hat es
mit einem kniffligen Fall zu tun, denn auch die Mumie von Prem
verschwindet aus dem Museum....
"Der Fluch der Mumie" war der
letzte Hammerfilm, der in den Bray Studios hergestellt wurde. Spätere
Filme wurden in den Elstree Studios oder in den Pinewood Studios
gedreht. Optisch wie immer sehr hübsch gemacht und als nostalgischer
Happen eine gute Wahl für einen gemütilichen Horrorfilmabend, bei dem
auch jüngere Zuschauer zuschauen könnten.
Storytechnisch
unterscheiden sich die vier Hammer Filme über Mumien nicht sehr stark
voneinander, steht doch immer das Öffnen einer alten Grabkammer und die
Erfüllung eines damit verbundenen Fluches im Mittelpunkt. Darüberhinaus
ist auch die Figur des Stanley Preston interessant, der Geld und Macht
inne hat, aber auch über Leichen geht und um dessen Ehe mit seiner Frau
(Elzabeth Sellars) es eher schlecht steht, weil man sich nach 26 Jahren
nicht mehr viel zu sagen hat.
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