Donnerstag, 25. September 2014

Retribution

























Regie: Kyoshi Kurosawa

Isolation und Einsamkeit...

Der bekannte Horrorfilm Produzent Takashige Ichise bat ab 2004 mehrere namhafte japanische Regisseure darum für ihn einen Horrorfilm zu drehen, die inzwischen gesamthaft die J-Horror Theater Serie ergeben. Diese Serie setzt sich aus den Filmen "Infection" von Masayuki Ochiai, "Premonition" von Norio Tsuruta, "Reincarnation" von Takashi Shimizu, "Kaidan" von Hideo Nakata, "Kyöfu" von Hiroshi Takahasi, "Noioi" von Kōji Shiraishi und "Retribution" von Kiyoshi Kurosawa zusammen.
"Retribution" ist ein Polizeifilm, der zuerst sehr konventionell mit einem mysteriösen Mord in einer nicht gerade einladenden Gegend am Hafen von Tokio beginnt. Eine Frau in einem roten Kleid wurde die Nacht davor von einem unbekannten Killer einer einer schlammigen Salzwasserpfütze ertränkt. Der versierte, schwer depressive Noboru Yoshioka (Koji Yakusho) übernimmt die Ermittlungen. An seine Seite gestellt ist sein jüngerer Kollege Toru Miyaji (Tsuvoshi Ihara). Zwischen den beiden Polizisten herrscht ein latenter Konkurrenzkampf. Noboru Yoshioka leidet sehr stark an seiner privaten Einsamkeit, gelegentlich besucht ihn die Prostituierte Harue Nimura (Manami Konishi). Er hegt für die junge Frau tiefere Gefühle und wünscht sich mehr Zweisamkeit. Doch die Frau muss für einige Tage verreisen. So kann sich der Polizist auf seine Ermittlungen im Fall des unbekannten Opfers (Riona Hazuki) konzentrieren, die bei der Mordkommission die Bezeichung F18 erhält. Erschreckend stellt der Bulle fest, dass er möglicherweise viel mehr mit dem Mord zu tun hat als ihm lieb ist. Er entdeckt einen fehlenden Knopf an seinem Mantel und wenig später findet er ihn am Tatort, wo es ihn magisch hinzieht. Auch erscheint ihm der Geist einer Frau in einem roten Kleid. Sehr schnell geschieht ein zweiter Mord. Dieses Mal wird der Zuschauer Zeuge wie der angesehene Arzt Seishinkai Takagi (Jo Odagiri) seinen eigenen Sohn mit einer Spritze betäubt und ihn im Salzwasser ertränkt. Der Mann gibt seine Tat zu und gibt an, dass er Geister sieht. Es bleibt aber nicht bei diesem Mord. Die Lösung des mysteriösen Rätsels liegt womöglich in Der Vergangenheit, im Verdrängten, das seinen Fluch auf die Gegenwart ausweitet und seinen Ursprung in der Gegend um den Hafen hatte.


In langsamer Erzählweise und ruhigen, sorgfältig komponierten Einstellungen gelingt es dem Regisseur Kyoshi Kurosawa gleich von Anfang an eine sehr bedrückende und morbide Stimmung zu erzeugen. Das Grauen entfaltet sich langsam und es dominiert das unheimliche Mysterium. Kyoshi Kurosawa verzichtet weitestgehend auf drastische Schocks. Langsam aber sicher entsteht bei "Retribution" ein hypnotischer Sog und dem Hauptdarsteller Koji Yakusho gelingt das Kunststück eine Identifikation mit dem Publikum zu schaffen und dennoch in gewisser Weise undurchschaubar zu bleiben. Beklemmend auch die Subtexte, die der Film mit den Themen "Kollektivschuld" und "soziale Krankheit" anbietet. Die Location ist perfekt für diesen subtilen Thriller gewählt. Mitten in der Metropole ist der Mittelpunkt ein einsamer Ort der Isolation.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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