Regie: Juno Mak
Das fast verlassene Gebäude, in dem auch Geister wohnen...
Juno Mak ist der Regisseur des Hong Kong Horrorfilms "Rigor Mortis"
(Leichenstarre) und er verlässt sich in seinem Debüt ganz auf das
extrem beeindruckende Design seines Filmes, der durchgehend in einem
alten, heruntergekommenen Wohnkomplex spielt. Diese leeren Gänge, durch
die eine obdachlose Mutter (Kara Hui) mit ihrem albinohaften Jungen
streift und wo auch schon mal eine Geisterprozession stattfindet,
verursachen dem Zuschauer tatsächlich Unbehagen. Das verwitterte, früher
vielleicht einmal moderne, heute zu einem verfallenen, grauen
Betonklotz verkommene Gebäude, ist unheimlicher ist als so manches
Gruselschloss. Zudem besitzt der Jungregiesseur ein Talent dafür, eine
morbid-bedrohliche Stimmung zu zaubern. Die Geschichte beginnt mit dem
Einzug des abgehalfterten Schauspielers Chin Siu Ho (Chin Siu Ho), der
dort eine Mietswohnung bezieht. Es ist eine ruhige Gegend und sie eignet
sich sehr den schon länger gehegten Suizidgedanken in die Tat
umzusetzen. Der früher begehrte Akteur will sich hier das Leben nehmen.
Das Seil zur Decke ist schon geknüpft, odch während er im Zimmer
baumelt, plagen ihn gespenstische Visionen von den Geistern dort
verstorbener Zwillingsschwestern, die seinen Körper besetzen möchten. In
letzter Sekunde wird er von seinem Nachbarn Yau (Anthony Chan Yau)
gerettet. Dieser war in früheren Zeiten ein großer Vampirjäger, docch da
die Vampire immer seltener wurden und nun schon beinahe ausgestorben
sind, ist auch seine große Zeit vorbei. Heute verdient er sich sich
seine Brötchen mit einem Restaurant, dass er im Wohnkomplex betreibt. In
dieser Kneipe treffen sich die Bewohner gerne, so auch der
Schwarzmagier Gau (Chung Faat) und das Ehepaar Onkel Tung (Richard Ng)
und Tante Mui (pau Hei-ching). Tung verunglückt einige Tage später
durch einen Treppensturz und verstirbt, seine Witwe kann aber nicht
loslassen und bittet daher den Schwarzmagier ihren Mann wieder zum Leben
zu erwecken. Das geht natrülich nicht ohne Haken...denn ein Leben nach
dem Tod bedeutet auch Vampir zu sein. So wird Vampirjäger Yau sein
Klebereis gegen die Blutsauger wieder zum Einsatz bringen...
Visuell
ist "Rigor Mortis" ein absolut betörender Film. Kühle Bilder werden
entworfen, das Produktionsdesign ist mehr als beeindruckend. Es gelingt
dem Macher durchaus eine geisterhafte Atmosphäre herzustellen, die eine
morbide Stimmung von Tod und Trauer verstärken. "Rigor Mortis" ist ein
sehr anspruchsvoller Genrefilm, der nicht jedem Horrorfan gefallen wird,
da die Story einerseits schwer zu greifen ist, andererseits das Tempo
des Films doch sehr ruhig abläuft. Neben diesen ruhigen Einstellung
gibts aber durchaus einige grausame Szenen und sogar Kämpfe, denn in
China wird auch gegen Geister und Vampire natürlich Kung Fu, Karate oder
andere Kampfsportarten eingesetzt. So ist "Rigor Mortis" auch ein
Geisterfilm mit Martial Arts-Einlagen. Statt Knoblauch arbeitet der Vampirjäger mit Klebreis.
Wer den Vampirfilm "Durst" aus
Südkorea gut fande, der wird auch diesen Film mit seiner melancholischen
Grundstimmung und komplexer Gestaltung sehr interessant finden. Wer
Horrorfilme mag, die mit einer unglaublichen Bildgewalt daherkommen, der
wird an diesem atmosphärisch dichten Asia-Schocker seine Freude haben.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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