Samstag, 6. September 2014

Rigor Mortis - Leichenstarre

























Regie: Juno Mak

Das fast verlassene Gebäude, in dem auch Geister wohnen...

Juno Mak ist der Regisseur des Hong Kong Horrorfilms "Rigor Mortis" (Leichenstarre) und er verlässt sich in seinem Debüt ganz auf das extrem beeindruckende Design seines Filmes, der durchgehend in einem alten, heruntergekommenen Wohnkomplex spielt. Diese leeren Gänge, durch die eine obdachlose Mutter (Kara Hui) mit ihrem albinohaften Jungen streift und wo auch schon mal eine Geisterprozession stattfindet, verursachen dem Zuschauer tatsächlich Unbehagen. Das verwitterte, früher vielleicht einmal moderne, heute zu einem verfallenen, grauen Betonklotz verkommene Gebäude, ist unheimlicher ist als so manches Gruselschloss. Zudem besitzt der Jungregiesseur ein Talent dafür, eine morbid-bedrohliche Stimmung zu zaubern. Die Geschichte beginnt mit dem Einzug des abgehalfterten Schauspielers Chin Siu Ho (Chin Siu Ho), der dort eine Mietswohnung bezieht. Es ist eine ruhige Gegend und sie eignet sich sehr den schon länger gehegten Suizidgedanken in die Tat umzusetzen. Der früher begehrte Akteur will sich hier das Leben nehmen. Das Seil zur Decke ist schon geknüpft, odch während er im Zimmer baumelt, plagen ihn gespenstische Visionen von den Geistern dort verstorbener Zwillingsschwestern, die seinen Körper besetzen möchten. In letzter Sekunde wird er von seinem Nachbarn Yau (Anthony Chan Yau) gerettet. Dieser war in früheren Zeiten ein großer Vampirjäger, docch da die Vampire immer seltener wurden und nun schon beinahe ausgestorben sind, ist auch seine große Zeit vorbei. Heute verdient er sich sich seine Brötchen mit einem Restaurant, dass er im Wohnkomplex betreibt. In dieser Kneipe treffen sich die Bewohner gerne, so auch der Schwarzmagier Gau (Chung Faat) und das Ehepaar Onkel Tung (Richard Ng) und Tante Mui (pau Hei-ching).  Tung verunglückt einige Tage später durch einen Treppensturz und verstirbt, seine Witwe kann aber nicht loslassen und bittet daher den Schwarzmagier ihren Mann wieder zum Leben zu erwecken. Das geht natrülich nicht ohne Haken...denn ein Leben nach dem Tod bedeutet auch Vampir zu sein. So wird Vampirjäger Yau sein Klebereis gegen die Blutsauger wieder zum Einsatz bringen...



Visuell ist "Rigor Mortis" ein absolut betörender Film. Kühle Bilder werden entworfen, das Produktionsdesign ist mehr als beeindruckend. Es gelingt dem Macher durchaus eine geisterhafte Atmosphäre herzustellen, die eine morbide Stimmung von Tod und Trauer verstärken. "Rigor Mortis" ist ein sehr anspruchsvoller Genrefilm, der nicht jedem Horrorfan gefallen wird, da die Story einerseits schwer zu greifen ist, andererseits das Tempo des Films doch sehr ruhig abläuft. Neben diesen ruhigen Einstellung gibts aber durchaus einige grausame Szenen und sogar Kämpfe, denn in China wird auch gegen Geister und Vampire natürlich Kung Fu, Karate oder andere Kampfsportarten eingesetzt. So ist "Rigor Mortis" auch ein Geisterfilm mit Martial Arts-Einlagen. Statt Knoblauch arbeitet der Vampirjäger mit Klebreis. 
Wer den Vampirfilm "Durst" aus Südkorea gut fande, der wird auch diesen Film mit seiner melancholischen Grundstimmung und komplexer Gestaltung sehr interessant finden. Wer Horrorfilme mag, die mit einer unglaublichen Bildgewalt daherkommen, der wird an diesem atmosphärisch dichten Asia-Schocker seine Freude haben.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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