Regie: Jack Arnold
Mein Leben als Däumling...
Jack Arnold hat einige wichtige Kultfilme im Horror und Science
Fiction Bereich gedreht. Er präsentierte dem Zuschauer mutierte
Riesenspinnen in "Tarantula", Kiemenmonster in "Der Schrecken vom
Amazonas", Fliegende Untertassen in "Gefahr aus dem Weltall" und Mad
Scientists in "Der Schrecken schleicht durch die Nacht".
Sein
vielleicht bester Film ist aber der 1957 entstandene "Die unglaubliche
Geschichte des Mr. C" - eine Geschichte über einen Mann, der langsam
schrumpft und immer kleiner und kleiner wird. Dieser Mann heißt Scott Carey (Förder Williams), ist ein junger erfolgreicher Geschäftsmann, der mit seiner Frau Louise (Randy Stuart) auf einem Boot vor der Küste von Kalifornien seinen Kurzurlaub genießt. Wenn er Louise nicht dazu überredet hätte ihm ein Bier zu holen und die kurzfristig unter Deck geht, dann wäre sie es vermutlich gewesen, die diese große, seltsame Wolke am Horizont
gesehen hätte. Diese Wolke kommt nun aber immer näher auf Scott zu und
wandert dann weiter. Als Louise wieder hoch kommt, ist der Spuk schon
vorüber - lediglich hat sich auf Scotts Haut etwas Staub der Wolke
abgesetzt. Louise ist zwar etwas beunruhigt,
aber im Alltag vergisst das junge Paar das seltsame Erlebnis auch
schnell wieder. Erst ca. 1/2 Jahr später bemerkt Scott, der
normalerweise 1,85 cm groß und 190 Pfund schwer ist, dass er abgenommen
hat und vor allen Dingen kleiner geworden ist. Aber noch sieht sein Arzt
Dr. Bramson (William Schallert) bei 4 verlorenen Zentimetern keinen
Handlungsbedarf.
Der einzige der besorgt bleibt ist Scott selbst. Er geht auch weiterhin zum Arzt und nach mehreren Ergebnissen kommt man durch die Röntgen-Aufnahmen tatsächlich zum Schluß, dass Scott immer kleiner wird. Es wird aber kein Grund dafür gefunden. Erst da fällt Scott die Begegnung mit dieser Wolke wieder ein.
Der einzige der besorgt bleibt ist Scott selbst. Er geht auch weiterhin zum Arzt und nach mehreren Ergebnissen kommt man durch die Röntgen-Aufnahmen tatsächlich zum Schluß, dass Scott immer kleiner wird. Es wird aber kein Grund dafür gefunden. Erst da fällt Scott die Begegnung mit dieser Wolke wieder ein.
Nach
einem anfänglichen Hoffnungsschimmer gehts rapide bergab. Mit seiner
Statur schrumpft auch sein Selbstbewusstsein und seine emotionale
Ausgeglichenheit, in der Ehe häufen sich die Anspannungen. So gut es
geht schreibt Scott an seiner Autobiographie, während sein Haus von
Reportern belagert wird. Nur kurz kann ihn die Liliputanerin Clarisse
(April Kent) etwas aufbauen und ihm neuen Lebensmut einflößen. Bald
jedoch ist Scott kaum noch größer als ein Spielzeug. Ein Puppenhaus wird
seine neue Heimat. Er kann nur noch schreiend mit Louise kommunizieren
und verfällt zunehmend in Agonie. Als Louise eines Tages das Haus
verlässt, kommt es zu einer für Scott fast tödlichen Verfolgung durch
seine geliebte Katze, für die er inzwischen zu einem nahrhaften Happen
wie eine Maus geworden ist. Scott stürzt auf der Flucht die Kellertreppe
herab und bleibt für seine Frau fortan verschollen. Während Louise
glaubt, dass Scott von der Katze gefressen wurde, richtet der Zwerg im
Keller ein neues Leben ein. Doch der Hunger plagt ihn und es lauert da
unten auch ein Feind. Eine Spinne, die ebenfalls auf der Suche nach
Nahrung ist...
Besonders die Sequenzen im Keller sind
sehr gut gelungen. Da wird eine Mausefalle zur echten Gefahr und
Herausforderung. Eine Streichholzschachtel zum neuen Dominzil, dass
etwas Sicherheit in einer feindlichen Umgebung bietet. Nadeln und
Bleistifte werden zu Waffen, aber die Gefahren lauern überall und bald
muss sich Scott seinem Kampf des Lebens stellen, um in dieser Umgebung
überleben zu können. Am Ende steht eine Veränderung seiner Sichtweise
und er verzweifelt nicht mehr an seiner aussichtslosen Lage, sondern
erkennt auch einen tieferen Sinn in seiner neuen Daseinsform. Am Ende
von Jack Arnolds famosem Klassiker, der ein optimaler
Mitternachts-Grusler der alten Schule ist, steht die Vielfalt der
Schöpfung im Mittelpunkt und der Verweis seine Position auch einmal zu
verändern, weil jedes Leben Wert besitzt. Auch das Leben im Mikrokosmos.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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