Regie: Neil Burger
Eine Welt in der Nähe von Panem...
Was ganz schnell auffällt ist, dass "Die Bestimmung - Divergent"
von Neil Burger ein dreister Ableger von "Die Tribute von Panem" ist,
allerdings ist diese etwas trashiger und weniger aufgemotzte
Zukunftsvision vielleicht sogar der unterhaltsamere Film. Erzählt wird
dabei von einer neuen Gesellschaftsform nach einem verheerenden Krieg.
Inzwischen wurde die Gesellschaft in fünf für sich und untereinander
funktionierende und unterstützende Fraktionen aufgeteilt, die gesamthaft
als die perfekte Einheit verschmelzen sollen, weil jeder sich seiner
speziellen Aufgabe widmet. Da wären einmal die Altruam, die
Selbstlosigkeit als wichtigsten Wert erachten, das gemeinschaftliche
wohl über ihre eigenen Bedürfnisse stellen und deshalb die politische
Führung bilden. Die Candor sind die Freimütigen, die der Wahrheit
verpflichtet sind. Die Gelehrten dieses Fünfersystems heißen Ken und
stellen Wissen und Erkenntnis über allem. Die Amite sind die
Friedfertigen, die die menschliche Aggression für die Ursache allen
Übels halten und zuguterletzt die Ferox - fruchtlose mutige und tapfere
Polizisten, die gerne aus fahrende Zügen springen und riesige
Häuserfassaden hochklettern. Wie alle Sechzehnjährigen in diesem System
steht auch die junge Beatrice Prior (Shailene Woodley) vor dem großen
Tag der Entscheidung. Aufgewachsen ist sie mit ihrem Bruder Caleb (Ansel
Elgort) behütet bei den Eltern (Tony Goldwyn/Ashley Judd) als Altruan.
Aber am Ende dieses Schuljahrs steht das Ritual sich entscheiden zu
müssen welche Art von Leben man zukünftig führen wird. Vor dem
Entscheidungsritual, dass öffentlich zelebriert wird, kommt bei ihrem
Eignungstest heraus, dass sie kein eindeutiges Ergebnis zeigt. Sie wäre
damit "eine Unbestimmte" - etwas sehr seltenes, aber auch gefährliches.
Die Testerin hat aber Mitleid mit dem weiteren Schicksal des Mädchens
und fälscht die Testunterlagen, so dass in den Akten "Altruan" steht. Am
Tag der Entscheidung wird aber aus Beatrice ein Ferox - kein Wunder,
denn sie war schon immer von der wilden Truppe fasziniert. Doch die
diversen Aufnahmeprüfung sind nun wahrlich kein Zuckerschlecken, es gibt
Konkurrenz unter den "Neuen", denn die Schlechtesten werden ausgestoßen
und sind damit fraktionslos. Was soviel heißt wie verloren. Und der
harte Ausbilder Eric (Jay Courtney) benutzt auch jede Gelegenheit sie
rauszuwerfen. Nur gut das der zweite Ausbilder Four (Theo James) Gefühle
für Beatrice entwickelt und diese auch nicht aufhören, als er
herausfindet, dass Beatrice eine Unbestimmte ist...
Natürlich
darf ein angesagter Soundtrack (Ellie Goulding, Woodkid, M83, Tame
Impala, Kendrick Lamar) nicht fehlen, um aus dem Stoff einen
erfolgreichen Blockbuster für das extrem junge Zielpublikum zu zimmern.
Dazu ist es immer hilfreich, wenn der Held oder in diesem Falle die
Heldin - ein junges Mädchen - eine hohe Identifiktation bieten kann. So
funktionierte es schon in der Twilight Saga mit Kristen Stewart und mit
Jennifer Laurence mit den Tributen von Panem. Es braucht als
zusätzlichen Verstärker natürlich noch den süßen Kerl, der dem Mädel auf
dem Weg zum Glück und möglicherweise für Ruhm und Ehre gebührend
beisteht. Das weltweite Einspielergebnis von 285 Millionen kam zwar
nicht an die Vorbilder heran, kann sich aber dennoch sehr gut sehen
lassen. Als Böse darf Kate Winslet die temporeich-kurzweilige
Teenager-Dystopie aufmischen. Wer das Szenario nicht allzu ernst nimmt,
der wird sich bei diesem Hochglanz-Jugendfilm Trashie sehr gut
unterhalten fühlen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen