Sonntag, 21. Dezember 2014

Saw 5

























Regie: David Hackl

Hoffman und Strahm....

Die unfreiwilligen Spieler in den "Saw" Filmen sollen lernen, das Leben wieder zu schätzen - falls sie die Torture überhaupt überleben. So üppig sind die Überlebenschancen denn sicherlich nicht, sich aus einer der perfiden Folterinstrumente, die möglicherweise den Körper zersägen oder zweiteilen können, das Gehirn spalten oder explodieren lassen, nun auch wieder nicht. Immerhin - so behaupten böse Zungen - hat die junge Fangemeinde der Serie auch was dazu gelernt: Man kann ein paar römische Zahlen lesen. Natürlich hat die Serie auch das Problem aller Serien, dass die Filme nicht besser werden. Das war auch schon das Problem von anderen Horrorreihen wie "Halloween" oder "Freitag, der 13te". Im 5. Teil hat nun ein neuer Regisseur David Hackl das Zepter in die Hand genommen.
Und der legt auch gleich in exakt identischer Machart los: Bizarre Prüfungen, schaurige Bilder und nervenaufreibendes Dilemma im Spiel mit der Zeit. Was die fünf Prüflinge Ashley (Laura Gordon), Brit (Julie Benz), Luba (Meagan Good), Charles (Carlo Rota) und Malick (Greg Bryk) in den nächsten Sekunden, Minuten oder Stunden erwartet sieht nicht nach Party aus. Es ist wie immer: Ein Raum, die fünf Spieler und eine Nachricht von Jigsaw (Tobin Bell), der trotz Tod immer wieder erstaunlich lebendig agieren kann. Der Fallenparcours, der vor ihnen liegt, soll im optimalen Fall die fünf so grundverschiedenen und sehr egoistischen Menschen als Einheit fungieren lassen, denn nur so wird die Prüfung vielleicht bestanden. Doch die Todesangst und der Trieb des Überlebens hindert die Fünf daran zusammenzuarbeiten. Damit fordert jedes Szenario einen Toten. SPOiLER-Gefahr für die Zuschauer, die den 4. Teil noch nicht sahen:
Detective Mark Hoffman (Costas Mandylor) ist es, der im Vorgängerteil als Mitstreiter und legitimer Nachfolger Jigsaws geoutet wurde. Der Cop  führt den extrem seltsam anmutenden und völlig pathologischen Kreuzzug seines Vorbildes Jigsaw fort. Immer ganz, ganz dicht auf seinen Fersen ist nun Agent Strahm (Scott Patterson), der in Bezug auf Hoffman bereits eine böse Ahnung hat, zuerst waren es vage Verdachtsmomente, die sich im Laufe seiner Ermittlungen extrem erhärtet haben. Und Strahms Ermittlung ist auch ein Spiel mit der Zeit,  denn dieser hat ja diese fünf Personen in dem perfiden Todesapparat eingeschlossen, um ihnen die Bedeutung des Lebens einzutrichtern ...


 Teil 5 ist neben dem Teil 3 wahrscheinlich der schwächste Teil der Reihe. Dies liegt vielleicht daran, dass der Todesparcour der fünf Protagonisten etwas langweilig anmutet, weil es so gar nichts Neues mehr bietet und auch diese fünf Darsteller nicht unbedingt schauspielerische Azente setzen. Sie müssen auch ein paar doofe Dialoge aufsagen, die fast ein bisschen wie eine Parodie wirken. Teil V schließt chronologisch unmittelbar an die Ereignisse von Teil IV und III an, die ja beide zeitlich gesehen parallel zueinander abliefen, was aber erst am Ende des Vorgängers sichtbar wurde.
Die Story verliert auf Grund der Rückblenden und der verschiedenen Schauplätze, die im Wechsel gezeigt werden, deutlich an Spannung. In den meisten Fällen nerven diese hektischen Schnitte, die nicht mal eine Minute bei einer Szene bleiben können, enorm. Es ist vielleicht der wachsenden ADHS-Mentalität des heutigen Zuschauers geschuldet, mir geht dieses ständige Umschalten von verschiedenen Aktionen und Schauplätzen eher auf die Nüsse.  Der Nervenkitzel, der beispielsweise bei Teil 1 und 2 für Spannung sorgte, fehlt hier fast ganz. Die Story trällert eher uninspiriert vor sich her. Interessant ist dann am Ende noch der Showdown zwischen bösem Cop und intelligentem Profiler, der möglicherweise einen ganz entscheidenden Fehler macht: Er vertraut dem fiesen Jigsaw nicht so, wie es dieser in seinem Spiel von ihm verlangt.


Bewertung: 4,5 von 10 Punkten.

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