Regie: David Hackl
Hoffman und Strahm....
Die unfreiwilligen Spieler in den "Saw" Filmen sollen lernen, das
Leben wieder zu schätzen - falls sie die Torture überhaupt überleben. So
üppig sind die Überlebenschancen denn sicherlich nicht, sich aus einer
der perfiden Folterinstrumente, die möglicherweise den Körper zersägen
oder zweiteilen können, das Gehirn spalten oder explodieren lassen, nun
auch wieder nicht. Immerhin - so behaupten böse Zungen - hat die junge
Fangemeinde der Serie auch was dazu gelernt: Man kann ein paar römische
Zahlen lesen. Natürlich hat die Serie auch das Problem aller Serien,
dass die Filme nicht besser werden. Das war auch schon das Problem von
anderen Horrorreihen wie "Halloween" oder "Freitag, der 13te". Im 5.
Teil hat nun ein neuer Regisseur David Hackl das Zepter in die Hand
genommen.
Und der legt auch gleich in exakt identischer
Machart los: Bizarre Prüfungen, schaurige Bilder und nervenaufreibendes
Dilemma im Spiel mit der Zeit. Was die fünf Prüflinge Ashley (Laura
Gordon), Brit (Julie Benz), Luba (Meagan Good), Charles (Carlo Rota) und
Malick (Greg Bryk) in den nächsten Sekunden, Minuten oder Stunden
erwartet sieht nicht nach Party aus. Es ist wie immer: Ein Raum, die
fünf Spieler und eine Nachricht von Jigsaw (Tobin Bell), der trotz Tod
immer wieder erstaunlich lebendig agieren kann. Der Fallenparcours, der
vor ihnen liegt, soll im optimalen Fall die fünf so grundverschiedenen
und sehr egoistischen Menschen als Einheit fungieren lassen, denn nur so
wird die Prüfung vielleicht bestanden. Doch die Todesangst und der
Trieb des Überlebens hindert die Fünf daran zusammenzuarbeiten. Damit
fordert jedes Szenario einen Toten. SPOiLER-Gefahr für die Zuschauer,
die den 4. Teil noch nicht sahen:
Detective
Mark Hoffman (Costas Mandylor) ist es, der im Vorgängerteil als
Mitstreiter und legitimer Nachfolger Jigsaws geoutet wurde. Der Cop
führt den extrem seltsam anmutenden und völlig pathologischen Kreuzzug
seines Vorbildes Jigsaw fort. Immer ganz, ganz dicht auf seinen Fersen
ist nun Agent Strahm (Scott Patterson), der in Bezug auf Hoffman bereits
eine böse Ahnung hat, zuerst waren es vage Verdachtsmomente, die sich
im Laufe seiner Ermittlungen extrem erhärtet haben. Und Strahms
Ermittlung ist auch ein Spiel mit der Zeit, denn dieser hat ja diese
fünf Personen in dem perfiden Todesapparat eingeschlossen, um ihnen die
Bedeutung des Lebens einzutrichtern ...
Teil 5 ist
neben dem Teil 3 wahrscheinlich der schwächste Teil der Reihe. Dies
liegt vielleicht daran, dass der Todesparcour der fünf Protagonisten
etwas langweilig anmutet, weil es so gar nichts Neues mehr bietet und
auch diese fünf Darsteller nicht unbedingt schauspielerische Azente
setzen. Sie müssen auch ein paar doofe Dialoge aufsagen, die fast ein
bisschen wie eine Parodie wirken. Teil V schließt chronologisch
unmittelbar an die Ereignisse von Teil IV und III an, die ja beide
zeitlich gesehen parallel zueinander abliefen, was aber erst am Ende des
Vorgängers sichtbar wurde.
Die Story verliert auf Grund der
Rückblenden und der verschiedenen Schauplätze, die im Wechsel gezeigt
werden, deutlich an Spannung. In den meisten Fällen nerven diese
hektischen Schnitte, die nicht mal eine Minute bei einer Szene bleiben
können, enorm. Es ist vielleicht der wachsenden ADHS-Mentalität des
heutigen Zuschauers geschuldet, mir geht dieses ständige Umschalten von
verschiedenen Aktionen und Schauplätzen eher auf die Nüsse. Der
Nervenkitzel, der beispielsweise bei Teil 1 und 2 für Spannung sorgte,
fehlt hier fast ganz. Die Story trällert eher uninspiriert vor sich her.
Interessant ist dann am Ende noch der Showdown zwischen bösem Cop und
intelligentem Profiler, der möglicherweise einen ganz entscheidenden
Fehler macht: Er vertraut dem fiesen Jigsaw nicht so, wie es dieser in
seinem Spiel von ihm verlangt.
Bewertung: 4,5 von 10 Punkten.
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