Donnerstag, 25. Dezember 2014

Dead Snow 2 Red vs. Dead

























Regie: Tommy Wirkola

Nazi-zombiefied in Norwegen...

Eine gewisse Verwandtschaft zwischen Martin (Vegar Hoel), dem tragischen Held aus "Dead Snow" und dem geschundenen Ash aus "Tanz der Teufel" ist kaum zu übersehen. In dem Nachfolgefilm "Dead Snow 2 Red vs. Dead" bekommt er im Krankenhaus sogar die abgetrennte Hand von Oberst Herzog (Orjan Gamst) angenäht, weil er ja auch armlos herumlief. Teil 2 beginnt mit einer kurzem 2 Minütigen Reprise der vorangegangenen Ereignisse in den verschneiten Bergen Norwegens, in Øksfjord fielen Martins Freunde den wütenden Nazizombies zum Opfer, die den Goldschatz bewachen. Martin überlebte schwerverletzt und findet sich nun im Krankenhaus wieder, wo er von der Polizei bewacht wird, denn alles weißt darauf hin, dass er selbst das Blutbad unter seinen Freunden angerichtet hat. Sein Arm hat jetzt der Zombieoberst und der fremde amputierte Arm hat böse und gewalttätige Kräfte.  So ist es dann auch nicht erstaunlich, dass der Arm einen eigenen Willen entwickelt und direkt beherzt für ein kleines Krankenzimmer-Massaker sorgt. Unterdessen haben die strammen Wehrmachtszombies zwar ihr Gold vollständig wieder zurück, doch ihr Herzog denkt gar nicht an Rückzug. Vielmehr möchte er endlich einen alten Auftrag erledigen und eine ganze kleine Gemeinde (etwa 3.000 Einwohner) auslöschen. Durch den kleinen Bobby (Carl Magnus Adner) keimt aber Hoffnung auf, den der Junge hat Kontakte zu amerikanischen Zombiejägern. Das hört sich nach einer professionellen Eliteeinheit an, die da im Anmarsch ist und für die gerechte Sache kämpft, die drei Mitglieder der Gruppe (Matin Star, Jocelyn deBroer, Ingrid Haas) sind aber unverbesserliche Nerds und blutige Anfänger und bei der Ankunft im schönen Norwegen sofort an die Landschaft auf Hoth erinnert werden. Immerhin bekommt das Quartett im Kampf gegen die bösen Nazis noch einen Kassierer des Geschichtsmuseums (Stig Frode Henriksen), einen treudoofen Gutmensch-Zombie (Kristoffer Joner) sowie die lebenden Leichen russischer Rotarmisten als Partner an die Seite gestellt, aber Herzog ist mit seiner riesigen Armee und Panzern auf dem Weg zur Stadt. Seine Devise auf dem Weg dorthin heißt: Bloß keine Gefangenen nehmen, aber umso mehr Opfer als Zombies für das erhoffte Sieg Heil zu rekrutieren...


Tommy Wirkola drehte mit dem Erstling aus dem Jahr 2009 einen ausgesprochenen Partyfilm für Horrorfans, der sehr schnell zum Kultfilm wurde. Es ging nicht lange, da klopfte auch schon Hollywood an und beauftragte ihn die Regie im bunten Fantasy Action Spektakle "Hänsel und Gretel Hexenjäger" zu führen. Der Film wurde ein guter Erfolg, doch Wirkola ging nach Norwegen zurück, um den geplanten 2. Teil seiner Nazizombiesaga zu drehen. Auch das Sequel ist gut gelungen - es zünden zwar nicht alle Späße, aber einiges an diesem deftigen und gemeinem Humor ist einfach bestens gelungen. Tempo und Absurdität stimmen, es gibt viel Splatterszenen wie auch in den Vorbildern "Evil Dead" oder "Braindead". Alles immer extrem überzogen und übertrieben.
Man darf sich natürlich an diesen blutigen Exzessen nicht stören - als für zartbesaitete Zuschauer ist der derbe Spass weniger geeignet. Dabei freut sich Wirkola wahrscheinlich sehr, wenn er auch den einen oder anderen Tabubruch auf die Zuschauer los lässt. Denn es gibt auch Kinder und Menschen in Rollstühlen als Opfer zum Beklagen. Ja selbst Kirchendiener werden nicht von den verfaulten Horden des Führers verschont. Ausserdem gibts ein Wiederhören von Bonnie Tylers unverwüstlichen 80er Jahre Hit "Total Eclpse of the Heart", am Ende gibts nicht nur einen tragisch-romantischen Moment - man ist auch gut unterhalten worden, aber alles auf einem gewissen angewiderten Niveau. Aber wer Splattercomedy und Nazi-Trash mag der sitzt bei diesem norwegischen Sequel in der ersten Reihe. 



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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