Sonntag, 21. Dezember 2014

Straße der Verdamnis


























Regie: Jack Smight

Die Zeit nach der Bombe...

Um gleich einigen Mißverständnissen vorzubeugen: "Straße der Verdamnis" ist kein wirklich guter Film, aber ich mag ihn trotzdem sehr gerne. Vielleicht liegt es an den nostalgischen Gefühlen, damals im Kino als ganz junger Zuschauer fand ich ihn enorm spannend und es war ja auch die Zeit des Siegeszuges von Science Fiction in den Kinos. Die zweite Hälfte der 70er Jahre wurden eingeläutet von "Star Wars" und "Close Encounters", die beide zu Blockbustern wurden und zahlreiche Ableger des Genres zu Kinoerfolgen werden ließ. Dabei gings oft trashig "Star Crash" oder "Flash Gordon" zu, oft heldenhaft als Weltraumoperette "Kampfstern Galactica" oder "Buck Rogers" und manchmal versuchten sich die Macher am Endzeitszenario. So steht die "Straße der Verdamnis" vielleicht wieder früheren Klassikern des Genres sehr nahe...etwa ähnlich wie die Protagonisten in diesem Film, muss sich auch der einzige Überlebende - Charlton Heston - in "Der Omega Mann" gefühlt haben.
Am Anfang sieht alles wie Routine aus. Wir sehen zwei ungleiche Soldaten, die in einem Militärbunker ihren Dienst schieben und letzten Endes nicht ganz unschuldig am Ausbruch des 3. Weltkrieg sind: der junge Heißsporn Lt. Jake Tanner (Jan-Michael Vincent) und der ältere, besonnene Major Eugene “Sam” Denton (George Peppard). Die beiden kommen aufgrund der unterschiedlichen Temperamente nicht so recht klar miteinander und Denton hat den Versetzungsantrag bereits geschrieben. Er hält den jüngeren Kollegen für nicht besonders zuverlässig.  Während Kollege Keegan (Paul Winfield) einfach nur den wohlverdienten Urlaub herbeisehnt, verrichten die beiden professionell als Team ihren Dienst. Doch der alltägliche Schein trügt, denn am Anfang wurde der Zuschauer bereits wie folgt informiert "Der dritte Weltkrieg hinterließ den Planeten eingehüllt in ein Leichentuch aus radioaktivem Staub unter einem gespenstigen Himmel in einem Wahnsinns-Klima. In Folge ihrer, durch die nukleare Katastrophe verschobenen Achse, wurde die Erde heimgesucht von einer Schreckensherrschaft aus Orkanen und Fluten von beispielloser Gewalt. Als diese Epoche abzuklingen begann, regten sich die kümmerlichen Reste des Lebens wieder und versuchten, auf gut Glück den Kampf ums Überleben erneut aufzunehmen. Dies ist die Geschichte einiger dieser Menschen" und danach befinden wir uns wieder in dem Militärbunker, wo die beiden Soldaten aufs berühmte "Knöpfchen" gedrückt haben. Sie haben aber überlebt und fühlen sch bei bester Gesundheit. Der Rest der Welt ist hoffnungsloser: Mit dem Knopf wurden die Atomwaffen aktiviert, nur eine geringe Zahl von Menschen hat überlebt. Es gibt Stürme, Fluten und andere Katastrophen. Der Militärbunker inmitten der Wüste gibt Schutz vor den Riesenskorpionen, die draussen auf Beute lauern. Immerhin hat Tanner sein geliebtes Motorrad. Als die Crew ein Funksignal aus Albany auffängt und durch eine Explosion ein großer Teil des Schutzbunkers zerstört wird, beschliessen die vier Überlebenden - Tanner, Denton, Keegan und Tom Perry (Kip Niven) mit zwei gepanzerten Amphibientranprotern den gefährlichen Weg in die "Zivilisation" zu wagen. Bei einem Zwischenstopp in Las Vegas lesen sie eine junge Frau (Dominque Sanda) auf, bekommen es aber bei einem Tankstopp in Salt Lake City mit fiesen Killerkakerlaken zu tun. Irgendwo im Hinterland treffen sie auf einen Farmerjungen (Jackie Earle Haley), der sehr zielsicher mit Steinen werfen kann. Durch das Ableben einiger Teilnehmer der Reisegruppe bleibt man meistens ein Quartett. Doch weitere Gefahren lauern...



Jack Smight ist bekannt für sehr gute "schlechte" Filme, so geht auch der Kult-Airport Streifen mit Karen Black und der erstmals auftauchenden singenden Nonne (Helen Reddy) auf sein Konto...jedenfalls ist "Giganten am Himmel" sehr unterhaltsam. Seine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Roger Zelazny ist ein trashiger Endzeitfilm mit einer sehr guten Tierhorroreinlage (die vielen Killerkakerlaken) und einer unfreiwillig komischen (Riesenskorpione). Diese putzigen Tiere wurden vergrößert ins Bild hineinkopiert und so sehen sie auch aus. Hier kommt der Trashgehalt sehr stark zum Tragen, als Zugabe gibts den attraktiven Jan Michael Vincent dazu, der mit Motorrad seine Kunststückchen inmitten der gefährlichen Tiere absolviert und sogar "eine Puppe" als Mitfahrerin in Gefahr bringt. Das Budget betrug stattliche 17 Millionen Dollar, was man dem Film zu keiner Zeit ansieht. Im Vergleich dazu: Der erste "Krieg der Sterne" Film, der einige Monate vorher die Kinokassen stürmte, kostete nur "schlappe" 11 Millionen. Gut passen aber die Archivbilder dazu, die verschiedene, postapokalyptische und stimmungsvolle Farbspielereien präsentieren, die am Himmel zu sehen sind. Am Ende steht das Motiv der Freiheit, dargestellt durch das Motorrad - Tanner und der junge Billy fahren mit einem gewissen Risiko in Richtung Zivilisation. Wie ich finde ein sehr stimmungsvolles, und atmosphärisches Bild. Trotz der genannten Schwächen ist "Straße der Verdamnis" für mich ein gelungenes Science Fiction Roadmovie.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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