Sonntag, 21. Dezember 2014

Mindscape



Regie: Jorge Dorado

Anna....

Der spanische Psychothriller "Anna" von Jorge Dorado ist inzwischen eher bekannt unter dem Namen "Mindscape" und wandelt rein ideenmäßig auf den Spuren von "The Cell" oder "Minority Report". Doch während die Story bei Tarsem Singh vor allem optisch opulent in Szene gesetzt wird und Steven Spielberg eher an der Gesellschaftsvision des Ganzen interessiert ist, hat der Spanier den Fokus auf das Zusammenspiel der beiden Protagonisten, dem Psychologen und seiner Klientin, gelegt. Dies funktioniert eine Zeitlang sehr gut, aber es gelingt dem Regisseur leider nicht seinen Film dramaturgisch bis zum Ende zu retten - am Schluß gleitet der Film leider in eine ziemliche Belanglosigkeit hinein.
Dies liegt vor allem in der immer harmloseren Aussage der Geschichte, die ansonsten über weite Teile spannend war und von zwei guten Darstellern getragen wurde. Zum einen wäre da ein glaubwürdiger Mark Strong, der den Ermittler spielt. Das junge Mädchen wird von Taissa Farmiga gespielt - der Schwester von Vera Farmiga.   Man rätselt weite Teile durchaus angeregt mit, ob diese Anna unschuldig oder nur eine besonders gute Lügnerin ist. Um was geht es: John Washington (Mark Strong) ist ein sogenannter Memory Detective. Er hat die Fähigkeit, die Erinnerungen seiner Klienten wachzurufen und mitzuerleben, was inzwischen - der Film spielt in der nahen Zukunft - bei Kriminalfällen genutzt wird und einen höheren Stellenwert bei Gericht hat wie der immer noch existierende Lügendetektor. Er hat aber nach einem persönlichen Schicksalschlag gerade eine schwerwiegende Krise überwunden und ist immer noch psychisch etwas angeschlagen. Um wieder auf die Beine zu kommen, vermittelt ihm sein Chef (Brian Cox) einen oberflächlich betrachet einfachen Fall: Washington soll der jungen Anna (Taissa Farmiga) helfen, die sich seit einiger Zeit im Hungerstreik befindet. Der Stiefvater hält das Mädchen für stark gestört und will sie endlich in eine Anstalt einweisen. Es ist nun die Aufgabe des Memory Detectives einen Draht zu seinem Medium zu finden. Doch je tiefer er in die Erinnerungen des Mädchens eindringt, desto mehr ist er irritiert von den Ungereimtheiten. Was beispielsweise ist an Annas letzter Schule vorgefallen ? Was haben die Eltern zu verbergen ? Gab es einen Mißbrauch in der Kindheit ? Jedenfalls darf man sich nicht sicher sein, ob nun die Erinnerungen, die Washington abrufen kann, tatsächlich so stattfanden. Es ist aufgrund der Fähigkeit des Mädchens auch durchaus möglich, dass die Bilder im Kopf des Memory Detectives manipuliert sind. Aber wer weiß das schon ? Jedenfalls bemerkt John Washington, dass er beschattet wird....


 Dies ist recht subtil in Szene gesetzt und die Story baut sich langsam auf.
Action gibt es so gut wie gar nicht, stattdessen setzt der Thriller auf den Rätsel-Faktor und Drama. Leider werden die Twists der Story nicht sonderlich gut ausgespielt, man hat dann phasenweise das Gefühl, dass die unspektakuläre Machart auch reine Lustlosigkeit sein könnte.
Viel interessantes  bleibt vage und wird auch nicht aufgeklärt, sodass man am Ende mit einigen offenen Fragen zurückbleibt . Vor allem aber mit der Einsicht, dass alles zu wenig drastisch ist, um als dramatischer Thriller wirklich zu funktionieren. Einfach zu harmlos und zu blutleer. Schade, die guten Darsteller hätten eine besser durchdachte spannendere Geschichte verdient.


Bewertung: 5 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen