Sonntag, 21. Dezember 2014

Saw 6

























Regie:  Kevin Greutert

Die Spiele gehen in die entscheidende Phase...

Nach der Banken- und Weltwirtschaftskrise haben sich die Spieler in den "Games without Frontiers" etwas verändert. Jigsaws Nachfolger Mark Hoffman (Costas Mandylor) lässt vor allem Kredithaie, Banker und Krankenversicherungsangestellte über die Klinge springen. Ganz im Sinne von Jigsaws großem Masterplan, der bislang seinen Gehilfen Hoffman noch verschont hat, doch es ist nur eine Frage der Zeit, wenn auch für ihn das persönliche Spiel beginnt. Aber vorher geht Jigsaws große übergeordnete Spielidee in die vermutlich entscheidende Phase. Es gibt da nämlich 6 Briefumschläge. Aber nur 5 davon sind in den Händen von Mark Hoffman, der 6te befindet sich in der Obhut von  Jill Tuck (Betsy Russell), die von ihrem toten Ehemann auch einen Schlüssel bekommen hat. Wenn die Zeit reif ist, dann wird sie wissen, wie sie ihn zu gebrauchen hat. So seine letzten Worte. Ansonsten gibts in "Saw 6" eine Regieablösung. Kevin Greutert, bisher für den Schnitt verantwortlich, darf jetzt auch mal ran.
Obwohl das Drehbuch wieder wie schon bei den beiden eher mittelmässigen Vorgängerfilmen von Patrick Melton und Marcus Dunstan stammt, gelingt es Greutert überraschend die Spannungsschraube wider Erwarten nach oben zu kurbeln. Sein Film hat endlich wieder so etwas wie eine dramaturgische Linie und dies macht das 6. Saw Spiel sehr horrorhaft atmosphärisch und spart nicht mit sehr grimmigem Untertönen. 
FBI Agent gilt nun als Handlanger von Jigsaw, so kann Hoffman ungehindert weiter sein Unwesen treiben. Inzwischen leitet Dan Erickson (Mark RolstonI die Ermittlungen seiner Behörde und auch die totgeglaubte Lindsay Perez (Athena Karkanis) darf wieder aktiv werden. Jigsaws Spiel konzentriert sich inzwischen voll und ganz auf William Easton (Peter Outerbridge), den arroganten Direktor der Krankenversicherung Umrella Health.  Er und sein Team entscheiden nach Wahrscheinlichkeiten für Gesundheit und Krankheit, wem sie helfen ist eine Frage des Profits und Gewinns. Easton lehnte eine von John Kramers Forderungen über eine Krebstherapie ab. Einen anderen Mann (George Newbern) versagt er die Kosten einer lebensnotwendigen Herzoperation, weil er - unbeachsichtigt - eine lang zurückliegende Zahnerkrankung verschwiegen hat. Easton wird entführt und findet sich in einem verlassenen Zoo wieder - dort ist er mit einer Atemmaske über dem Gesicht in einem großen Schraubstock aufgehängt. Er muss vier Tests innert der nächsten 60 Minuten absolvieren. In jedem dieser Tests muss er - so wie in seinem Job - über Tod und Leben entscheiden. Er muss sich aber seine Todesurteile - so grausam sie sind - alle mitansehen. In den meisten seiner Prüfungen sind die Mitglieder seines Teams die Mitspieler und so dezimiert sich seine Angestelltenanzahl im Laufe dieser entscheidenden Stunde deutlich. Am Ende ist es nicht sein Spiel, sondern das Spiel von Tara (Shauna McDonald) und Brent (Devon Bostick) ...



 und damit hat der Film geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt und präsentiert am Ende einen plausiblen Plot mit fiesem doppeltem Boden. Dazwischen sind die Aufgaben sehr einfallsreich dargestellt und gehören - obwohl sie nicht ganz so drastisch und explizit gezeigt werden - optisch und ideenmässig zu den geglücktesten Aufgaben im "Saw" spiele Kosmos. Vor allem die Entscheidung zwischen jungem gesunden, aber alleinstehen Mann und er möglicherweise an Diabetes erkrankten geliebten Mutter in den 50ern beeindruckt...ebenso wie das Karussel der 6 zu erschießenden besten Mitarbeitern von Easton - vier muss er sterben lassen, darf aber zwei davon retten. Dabei kommt immer wieder die menschliche Natur in diesen Extremsituationen zum Tragen. So hat der Film diesen galligen und grimmigen Charakter, der durch den Focus auf die Tötungsorgien in den drei vorigen Filmen fast verschwunden war. Teil 6 ist eindeutig eine steigerung und für mich vielleicht nach dem Erstling der beste Film der Serie.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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