Samstag, 20. Dezember 2014

Saw 3





















Regie: Darren Lynn Bousman

Mit Hilfe von  Amanda...

Wie auch schon in "Saw 2" spielt im Nachfolgefilm "Saw 3" nicht nur Tobin Bell den fiesen Spielmacher Jigsaw, auch saß der gleiche Mann erneut auf dem Regiestuhl: Darren Lynn Bousman wurde 2006 mit dieser Arbeit betraut und es blieb auch nicht seine letzte Teilnahme an der Serie, der vierte Teil ging auch auf sein Konto. Möglicherweise ist "Saw 3" aber vielleicht der schwächste Teil der insgesamt siebenteiligen Saga, denn die ständigen Rückblenden auf die ersten beiden Folgen überforderten den Regisseur doch sehr. So sind diese Flashbacks sehr hinderlich daran eine vernünftige Dramaturgie aufzubauen, auch das Tempo leidet sichtlich unter den vielen Erklärungen, Auflösungen und Verweisen auf die vorigen Filme. Dazwischen wird natürlich immer wieder gefoltert und geschlachtet. Natürlich bleibt Jigsaw (Tobin Bell) das Herzstück dieser Filme, denn der zynische Bösewicht behauptet ja eindrücklich kein Killer zu sein, sondern will mit Zwang seinen Spielern den allumfassenden moralischen Stempel dazu aufdrücken - eine total perfide Sichtweise, die das Szenario seiner Spiele noch widerwärtiger machen. "Hallo Kerry, ich möchte ein Spiel spielen. Bis heute haben sie ihr Leben unter den Toten verbracht, deren letzte Augenblicke Sie wie ien Puzzle zusammengesetzt haben. Sie sind gut darin, weil sie selbst genauso tot sind wie die. Sie sind innerlich bereits tot. Sie kommen besser mit einer kalten Leiche zurecht als mit einem lebendigen Menschen. Ich glaube sie suchen die Vereinigung mit ihrer wahren Familie" - und so ist auch Alison Kerrys (Dina Meyer) Schicksal besiegelt, denn gespielt werden Jigsaws Spiele immer auf dem Platz...und der ist verdammt vollgepflastert mit diversen Folterapparten, die nur eine ganz geringe Überlebenschance beinhalten. Während der Killer fieberhaft von der Polizei gesucht wird, ist er inzwischen vom Krebs so schwer gezeichnet, dass er am Bett gefesselt seine letzten Züge lebt. Und er hat nur den einen Gedanken: Seine Spiele sollen weiterleben, sein Plan ringt nach Vollendung. Immerhin hat mit der emotinal instabilen Amanda (Shawnee Smith) eine Nachfolgerin auserkoren, aber er braucht auch dringend ärztliche Versorgung. So wird die Medizinerin Lynn Denlon (Bahar Soomekh) im Krankenhaus entführt. Sie soll dafür sorgen, dass er Totkranke noch etwas länger unter den Lebenden bleibt, im Gegenzug wird sie nicht getötet. Zeitgleich laufen die Spiele für den Familienvater Jeff (Angus MacFadyen), der mehrere Prüfungen absolvieren muss und alle sind dazu gedacht, dass er den Menschen verzeiht, die sich im Zusammenhang mit dem Unfalltod seines kleinen Sohnes falsch verhalten haben: Eine Augenzeugin, die nicht die Wahrheit sagte, aber auch der Richter, der ein zu mildes Urteil fällte..gegen den Unfallverursacher selbst, der betrunken am Steuer saß. Er wird dabei stets vor die Wahl gestellt, ihnen zu vergeben und sie aus Jigsaws Apparaturen zu retten oder ihren Tod in Kauf zu nehmen. Jeff versucht jedes Mal, die Personen zu retten, entscheidet sich dafür aber meist zu spät. Am Ende ergibt das Spiel wieder diesen sonderbaren, tieferen Sinn und ein weiteres Puzzleteilchen zu Jigsaws Masterplan und viel, viel Splattereinlagen...


aber auch irgendwie eine gewisse Langeweile begleitet diesen 3. Teil, der an der Kinokasse seine beiden Vorgänger in der Zuschauergunst noch übertrumpfen konnte und mit einem weltweiten Kasseneinspielergebnis von 164 Millionen Dollar erfolgreichster Teil der ganzen Reihe wurde. Horrormässig gut gelungen ist natürlich das düstere und kalte Setting der Saw Filme, es sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die widerwärtige Gewalt Ersatz für die nicht vorhandene Dramaturgie ist.


Bewertung: 4 von 10 Punkten.

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