Donnerstag, 1. Oktober 2015

Warte, bis es dunkel wird




















Regie:Alfonso Gomez-Rejon

Die Stadt, der es vor dem Sonnenaufgang graute...

Alfonso Gomez-Rejon ist der Regisseur des 2014 inszenierten Oldschcool Horrorfilms "Warte, bis es dunkel wird" (Originaltitel: The Town that Dreaded Sundown".  Dieser Genrebeitrag ist durchweg gut gelungen, leider verheddert sich die Story aber am Ende ein bisschen. Die Macher nehmen Bezug auf den gleichnamigen Slasher aus dem Jahr 1976 von Charles B. Pierce, der in Deutschland unter dem Titel "Der Umleger" bekannt ist. Die Story beginnt sehr amerikanisch und sehr atmosphärisch in einem Autokino. Ort des Geschehens ist die Kleinstadt Texarkana. Ein Kaff mit 2 Bürgermeistern, weil es genau auf der Grenze zwischen Texas und Arizona liegt. Im Autokino läuft wie jedes Jahr zu Halloween der Charles B. Pierce Film "The Town that dreaded Sundown" und die Jugendlichen strömen zu diesem Event. In dem Film werden die Morde des Jahres 1946 in der Kleinstadt aufgegriffen, die tatsächlich so stattgefunden haben. Damals ging der Phantom Killer um, der Liebespaare umbrachte, aber nie gefasst wurde. Seither bereitet die örtliche Lovers Lane im Wald gleich hinter dem Kino immer ein etwas mulmiges Gefühl, denn damals schlug ja der Killer, der sein Gesicht immer hinter einer weißen Stoffmaske verbarg, blutig zu.  Doch nun scheinen die Geister der Vergangenheit in die Gegenwart einzudringen: Der junge Football-Spieler Corey (Spencer Treat Clark) wird von einem maskierten Unbekannten brutal ermordet, während seine Freundin Jami (Addison Timlin) zuschauen muss, in den Wald fliehen kann und  traumatisiert überlebt. Während in den folgenden Tagen immer weitere Morde passieren, versucht Jami, die beruflich journalistische Ambitionen hegt, auf eigene Faust zu ermitteln. In den Akten der früheren Mordfälle findet sie unterschiedliche Spuren, die jedoch meist ins Leere laufen. Und auch die Polizei, angeführt vom Texas Ranger Morales (Anthony Anderson), genannt Lone Wolf tappen im Dunkeln. Der Mörder geht dabei so vor und kopiert die Morde von 1946. Bei ihren Recherchen lernt Jamie den schüchternen Nick (Travis Tope) kennen, der sich schnell in das Mädchen verliebt.  Die beiden stoßen schließlich auf Charles B. Pierce jr. (Denis O’Hare), den Sohn des Regisseurs, der ihnen einen entscheidenden Hinweis für die Tätersuche liefert. Doch bevor Entscheidendes passieren kann, stellt sich Jami auf den Druck ihrer Großmutter hin der Realität: Sie ist in Kalifornien am College angenommen worden und will die Reise dorthin umgehend antreten. Der Phantom-Killer jedoch lässt sie nicht so einfach fort….


der Film zitiert seine Vorlage, aber es mangelt nicht an neuen Ideen und so kann dieser Genrebeitrag in weiten Teilen sehr gut überzeugen. Die Mordsequenzen sind alle sehr spannend, optisch überzeugend und heben den wahnsinnigen Killer bestens hervor. Da gibts mal eine fiese Jagd im Maisfeld oder sogar ein Gay Pärchen, denen der Killer auflauert...aber auch die klassischen Suspence Szenen des Gernes, etwa das nicht anspringende Auto in größter Not oder das geschickte Verdachtsmomente streuen des Regisseurs. Am Ende ist man dann schon etwas verblüfft bei der Auflösung. Die Inszenierung hat großen Spass gemacht, auch die Darsteller wirken auf mich frosch und unverbraucht. Stimmungsvolles Lokalkolorit mit der tiefsten Provinz zweier eher konservativer, bibelfester Bundesstaaten rundet den guten Eindruck ab. Wie gesagt: Der Schlußakkord schwächelt ein bisschen, dafür ist die letzte Szene wieder effektiv ganz nah am Fan.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen