Regie: Colin Trevorrow
Mit Delta, Echo, Charlie und Blue auf Du und Du....
Eine kleine Jurassic Park Erinnerung: 1993 gelang Steven Spielberg
mit seinen Urzeitechsen ein Megablockbuster, der sofort zum
kassenträchtigsten Film aller Zeiten wurde. Insgesamt lag das
überragende Einspielergebnis bei 1, 029 Milliarden Dollar. Damit liegt
der Film auch heute noch - 22 Jahre später - immer noch auf Platz 19
dieses Allt Tim Worldwide Box Office Ranking und der Zuschauer machte
nicht nur Bekanntschaft mit einem geklonten echten T. Rex sondern auch
mit den wenigen Velociraptoren, die mindestens genauso gefrässig wie der
etwas größere Verwandte war. Teil 2 war logisch und dieser spielte
nicht mehr im Vergnügungspark Isla Nublar, sondern auf der Nachbarsinsel
Insla Sorna. Dort haben die Saurier überlebt und leben auch in ihrem
Ökosystem allein ohne Mensch. Natürlich dürfen die Eindringlinge nicht
fehlen, die den T. Rex nach San Diego holen wollen. Man will viel, viel
Geld mit dem Urtier verdienen. Wie in Teil 1 gerät das Unternehmen, dem
eine Großwildjagd auf der Insel vorausging, aus dem Ruder und am Ende
der geldgierige InGen Chef, der Neffe von John Hammond wird vom kleinen
Saurierkind - im Beisein der Mutter - gerechterweise aufgefressen. Das
618 Millionen Dollar Einspielergebnis kann man als hervorragend
betrachten. Teil 3 - diesmal nicht mehr unter der Regie von Spielberg -
war mit 368 Millionen Dollar kasse zwar ein guter Blockbuster, sorgte
aber nicht mehr für eine weltweite Sauriermania, die die ersten zwei
Filme auslösten. Dies obwohl mit dem Spinosaurus ein ebenso großes
Monstertier ins Kinorennen geschickt wurde. Ausserdem bekamen die
beliebten Raptoren eine Schlüsselrolle in diesen dennoch gut gemachten
Genrefilm von Joe Johnston, den sie jagten die Menschen wegen den Eiern,
die ihnen gestohlen wurden. Ausserdem wurde ganz klar, dass sich die
intelligenten Echsen untereinander verständigen und Hilfe anfordern
können. In Teil 4 kommt es noch dicker. Mittlerweile liegt der 2015 von
Colin Trevorrow inszenierte Megafilm mit einem weltweiten
Einspielergebnis von 1.6661,5 Milliarden US Dollar auf Platz 3 der Liste
erfolgreichster Filme. Bei dem hohen Budget von 150 Millionen Dollar
durften sich die Macher also massivst freuen. Das schöne an diesen
Jurassic Park Filmen ist, dass jeder dieser vier Filme einen eigenen
Charakter hat und auch über ziemlich viel Charme verfügt. Ein bisschen
Größenwahn ist auch dabei, wenn der ehemalige Navy Soldat Owen Grady
(Chris Pratt) im Film als Velociraptor Flüsterer agiert. Denn die Helden
des Films sind neben den zwei Brüdern Gray (Ty Simpkins) und Zach
Mitchell (Nick Robinson), die den Jurassic World Park besuchen, auch ein
flottes Velociraptoren Quartett, die auf die Namen "Blue", "Delta",
"Echo" und "Charlie" hören. Sie haben gelernt auf die Befehle ihres
Alphatieres Owen Grady zu hören, sind aber nach wie vor gefährlich und
haben die Menschen zum Fressen gern. Was besonders in einer Szene zu
sehen ist, wo ein neuer Mitarbeiter aus Unachtsamkeit ins Käfig stürzt
und es Owen zu verdanken ist, dass der junge Mann nicht gleich in vier
Stücke gerissen wird. Wie immer gibts auch einen fiesen, aber äusserst
dummen Bösen: Vic Hoskins (Vincent D´Onofrio) Owens Vorgesetzter, möchte
die Ergebnisse des Raptorentrainings für die militärische Nutzung
einsetzen.
Und Dr. Henry Wu (B.D. Wong) hat im Labor eine
neue Attraktion geschaffen, die bald aufs zahlende Publikum losgelassen
werden soll. Dieses sehr blasse Tier nennt sich Indominus Rex und ist
ein aus dem Erbmaterial des T.rex und weiteren, geheim gehaltenen Arten
künstlich geschaffener Hybrid und extrem intelligent. Während der ganz
Park an diesem Tag brechend voll ist, das Publikum sich an den Shows mit
Fütterungen von fleischfressenden Dinosauriern wie dem T. Rex und dem
im Wasser lebenden Mosasaurus erfreut, während die Kids auf kleinen
Baby-Triceratops reiten dürfen, setzt sich die Magnetbahn mit unseren
beiden Brüdern in Bewegung. Danach gehts weiter mit steuerbaren Kugeln
im freien Gelände, vorbei zwischen friedlichen Gallimimus-Herden. Doch
die Gefahr naht schon. Denn weder optishc noch durch Wärmebildsensoren
kann der neu erschaffene Saurier in seinem Gehege ausgemacht werden. Ist
er etwa entflohen ? Claire Dearing (Bryce Dallas Howard), die von
Parkeigentümer Masrani (Irrfan Khan) angestellte Leiterin des Parks
zieht ihren Ex Owen hinzu. Doch durch eine List kann das
hochintelligente Tier ausbrechen. Was folgt ist ein Blutbad, das Monster
macht keinen Unterschied zwischen Menschen oder friedlich auf der Wiese
herumlaufenden Apatosauriern. Als dann auch noch Flugsaurier aus dem
Gehege fliegen ist die Katastophe perfekt...
und das Happening beinahe
auf dem Höhepunkt. Zwar noch nicht ganz. Denn das Bild, dass in
Erinnerung bleiben wird ist ein auf dem Motorrad fahrender Chris Pratt,
in der Mitte seiner folgsamem Velociraptoren, die den Indominus Rex
besiegen sollen.
"Jurassic World" ist schon ein perfekt
gestaltetes Popkorn-Event, bei dem zwar die Logik völlig auf der Strecke
bleibt - aber den Spass und die Freude an den Urzeitechsen erneut
wecken kann. Zwar hatte nur Spielbergs Erstling diese magische Aura und
Faszination zu bieten, aber der Unterhaltungswert ist und bleibt enorm
hoch. Natürlich ist der Film ein Knaller, vor allem dann wenn man die
Raptoren heiß und innig liebt. Sie wurden immer weiterentwickelt und am
Ende von Teil 4 mutiert einer davon sogar zu einem echten Helden. Ein
Höhepunkt jagt den nächsten kann man am Ende sehen, auch wenn bei den
Machern beim Showdown dann doch irgendwie der Gaul durchgeht. Der
Wahnsinn regiert, wenn auch noch der echte T. Rex in den Ring steigt und
aus dem riesigen Wasserbecken der Mosasaurus für Ruhe sorgt. Aber diese
Art von Wahnsinn macht auch den Charme dieser Reihe aus. Es gibt sogar eine tragische, ganz traurige Apatosaurus Sterbeszene und wer hätte es gedacht, dass es mal eine Raptoren Streichel-Szene im Jurassic Park gibt.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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