Freitag, 13. Februar 2015

Lucy





















Regie: Luc Besson

Scarlett und 100 Prozent...

Fur Luc Besson ist seiner neuer Film "Lucy" tatsächlich so eine Art Comeback, nachdem seine Filme der letzten 10 Jahren nicht mehr so recht liefen. Die letzte überzeugende Arbeit "Angel A" liegt lange zurück. Seine Meisterwerke sind zweifelsohne "Im Rausch der Tiefe", "Subway" und auch "Leon, der Profi". Aber auch "Subway", "Das fünfte Element" oder "Johanna von Orleans" konnten sich sehen lassen. Immerhin war Luc Besson in den letzten Jahren nicht untätig, obwohl er ja schon mehr als einmal seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft angekündigt hat. Als Produzent von kultigen Actionfilmen wie "Transporter", "Ghettogangz" oder "Taxi" hat er gute Kohle verdient. Ausserdem produzierte er "Taken",  einen der besten und grimmigsten Actionfilme der letzten Jahre mit einem furios aufspielenden Liam Neeson sowie den Horrorstreifen "Frontiers". Ein Teil des Erfolgs von "Lucy" muss man natürlich der attraktiven Blondine Scarlett Johansson zuschreiben, die schon kurz nach ihrer Galavorstellung in "Unter the Skin" von Jonathan Glazer und ihrer Sprechrolle in "Her" schon wieder in einem Science Fiction Film auftritt und beste Chancen hat zu einer Ikone des Genres zu werden. Tatsächlich steht und fällt "Lucy" mit ihrer Darstellung. Der kurzweilige Film beginnt mit einem Prolog. Ein Vorfahre des Homo Sapiens schöpft aus einem See Wasser zu trinken. Aus dem Off hört der Zuschauer eine weibliche Stimme "Vor einer Milliarde Jahren wurde uns das Leben geschenkt. Was haben wir daraus gemacht ?" Dann Szenenwechsel und die aufmerksame Kamera Thierry Arbogast (Ridicule, Femme Fatale, Schwarze Kate,weißer Kater) zeigt in schnellen und hektischen Schnitten Eindrücke von unserer Welt, die Menschen wirken wie ferngesteuerte Ameisen. Eine 25jährige Amerikanerin namens Lucy (Scarlett Johansson) lebt in Taiwan mit ihrem Freund Richard, den sie erst kürzlich kennengelernt hat. Dieser wenig vertrauenswürdige Kerl schlägt ihr vor, dass sie einen Koffer mit unbekanntem Inhalt beim koreanischen Gangsterboss Mr. Jang (Choi Min-Sik) abliefern soll. Als Lohn winken 500 Dollar. Lucy ist misstrauisch und weigert sich. Der nette Freund fesselt sie daraufhin mit einer Handschelle an den besagten Koffer - unter Zwang betritt die Frau ängstlich das Hochhaus, in dem der Gangsterboss wohnt. Der Koffer beinhaltet eine neuartige Droge, synthetisches CPH4.  Lucy wird in Jangs Hotelzimmer verschleppt, wo Ihr und drei Männern ein Paket mit der Droge in den Unterleib implantiert wird. Die Droge soll auf diese Weise in drei Großstädte Europas, Berlin, Paris und Rom geschmuggelt werden.  Als sie von der unfreiwilligen Operation erwacht, findet sich angekettet in einem Container wieder, wo ihr einer von Jangs Schergen in den Unterleib tritt, so dass das Paket aufplatzt und die Droge teilweise in ihrem Körper freigesetzt wird. Die Substanz lässt die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns rapide steigen. Dadurch nimmt nicht nur ihre Intelligenz immer weiter zu, sondern sie erwirbt auch eine ganze Reihe weiterer übermenschlicher Fähigkeiten. Es ist wahrscheinlich, dass sie in den nächsten Stunden 100 % ihres geistgen Potentials nutzen kann - doch sie wird höchstwahrscheinlich auch bei diesem Prozess sterben müssen. Lucy nimmt Kontakt zum Wissenschaftler Samuel Norman (Morgan Freeman) auf. Am Ende steht eine Zeitreise bis zum Ursprung des Universums, dort trifft sie auf einer Etappe den im Prolog gezeigten Primaten aus dem Tier-Mensch Übergangsfeld...


Und der Zuschauer staunt nach diesem kurzweiligen 89 Minuten Film, der größtenteils auf dem 10% Mythos baiert. Viele Wissenschaftler sind sich sicher, dass der Mensch normalerweise nur einen kleinen Prozentsatz seiner Gehirnkapazität nutzt und den viel größeren Rest brach liegen lässt. Natürlich braucht man für den Film weit weniger als 10 % seiner Gehirnleistung, denn im Grunde ist "Lucy" nichts anderes als sehr modernes Kino mit guter Optik und relativ wenig Inhalt. Immerhin erhielt Luc Bessons Comeback sogar von der deutschen Film und Medienbewertung das begehrte Prädikat "besonders wertvoll". Das weltweite Einspielergebnis von 458 Millionen Dollar toppte sogar "Das fünfte Element",  Bessons bisher erfolgreichste Regiearbeit an den Kinokassen.

Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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