Regie: Brad Anderson
Ein sonderbares Irrenhaus...
Brad Anderson auf den Spuren von Edgar Allan Poe. Mit "Stonehearst
Asylum" wird der Zuschauer ins Jahr 1899 entführt. Dabei gibt die erste
Szene an der Universität in Oxford einen Einblick in die medizinischen
Lehren über die weibliche Hysterie. Zu diesem Zweck hat der Dozent und
Nervenarzt (Brendan Gleeson) für die Studenten mit der verwirrten Eliza
Graves (Kate Beckinsale) eine überaus attraktive Testperson für seine
lehrbegierigen Studenten. Die zweite Szene des Films zeigt den jungen
Londoner Arzt Dr. Edward Newgate (Jim Sturgess) auf dem Weg zu seinem
neuen Arbeitsplatz. Am Weihnachtsabend 1899 trifft er dort in
Stonehearst Asylum ein. Diese Nervenanstalt ist berühmt. Alle mental
verwirrten Menschen sind aus gutem Hause - ausgestoßen von den
jeweiligen Familien, die sich ihrer kranken Angehörigen schämen. Dort
praktiziert ein gewisser Dr. Silas Lamb (Ben Kingsley) mit sehr
eigenwilligen, für die damalige Zeit geradezu revolutonären Methoden.
Mit dem Wissen der gelernten Schulmedizin kommt der Youngster dort
sicherlich nicht weiter - er muss sich auf die progressiven Behandlungen
seinen Vorgesetzten einstellen, der nicht gleich mit Medikamenten ruhig
stellt und wo Personal und Patient ziemlich nahe im Stationsalltag
zusammen sind.
Obschon Newgate überrascht ist, neigt er
dazu, dem vertrauenswürdigen Lamb Glauben zu schenken. Bis er des Nachts
durch Geräusche in den Keller gelockt wird und über eingekerkerte
Menschen stolpert. Unter ihnen Dr. Benjamin Salt (Michael Caine), der
eine ganz eigene Geschichte zu Lamb und dessen Methode zu erzählen hat.
Ausserdem ist dort auch Eliza Graves Patientin...
Sehr
gelungen ist die Ausstattung des Films, der auf der Kurzgeschichte "The
System of Doctor Tarr and Professor Fether" von Edgar Allan Poe basiert.
Dabei ist das Setting meistens sehr düster und gefällt mit einem
gelungenen Zeitkolorit.
Es ist sogar der zweite Psychatrie Besuch des Regisseurs. Bereits sein 2001 realisierter und sein vielleicht bis dato bester Film "Session 9" schildert die horrormässigen Sanierungsarbeiten eines Teams in einem seit den 80er Jahren leerstehenden Psychiatriekomplexes. Es folgte "The Machinist" - einer dieser vielen Nachahmer von "Sixth Sense", also Geschichten, die bis zum Schlussakkord eine bedrohliche, geheimnisvolle, mystische, verschachtelte Geschichte aufbauen, der Zuschauer bleibt dabei die ganze Zeit im Dunkel - bis dann am Ende mit Karacho der Plot aufgelöst wird und mehr oder weniger einen Sinn ergibt. Seine Arbeit sicherlich eine der besseren in diesem Genre. Mit "Transiberian" gelang ihm ein äusserst spanender Eisenbahnthriller. "Die Herrschaft der Schatten" hatte es schon schwerer, weil diese postapokalyptische Geschichte über die letzten Lichtquellen recht sonderbar war. "The Call" war da wieder um einiges konventioneller und spannender - um bescherte auch mal Halle Berry wieder einen guten Erfolg, der mal nicht für die Goldene Himbeere nominiert wurde. Nun also ein Kostümfilm mit leichten Gruselmomenten, einigen geglückten Momenten und einem eher starken Ende.
Es ist sogar der zweite Psychatrie Besuch des Regisseurs. Bereits sein 2001 realisierter und sein vielleicht bis dato bester Film "Session 9" schildert die horrormässigen Sanierungsarbeiten eines Teams in einem seit den 80er Jahren leerstehenden Psychiatriekomplexes. Es folgte "The Machinist" - einer dieser vielen Nachahmer von "Sixth Sense", also Geschichten, die bis zum Schlussakkord eine bedrohliche, geheimnisvolle, mystische, verschachtelte Geschichte aufbauen, der Zuschauer bleibt dabei die ganze Zeit im Dunkel - bis dann am Ende mit Karacho der Plot aufgelöst wird und mehr oder weniger einen Sinn ergibt. Seine Arbeit sicherlich eine der besseren in diesem Genre. Mit "Transiberian" gelang ihm ein äusserst spanender Eisenbahnthriller. "Die Herrschaft der Schatten" hatte es schon schwerer, weil diese postapokalyptische Geschichte über die letzten Lichtquellen recht sonderbar war. "The Call" war da wieder um einiges konventioneller und spannender - um bescherte auch mal Halle Berry wieder einen guten Erfolg, der mal nicht für die Goldene Himbeere nominiert wurde. Nun also ein Kostümfilm mit leichten Gruselmomenten, einigen geglückten Momenten und einem eher starken Ende.
Ansonsten gehört "Stonehearst
Asylum" eher zum guten Durchschnitt - also nicht schlecht, recht
unterhaltsam, aber dennoch wenig Potential für einen späteren Klassiker.
Selbst die Starbesetzung reißt es nicht heraus. Ein bisschen errinert
das Ganze - nicht nur wegen Ben Kingsley - an den wesentlich besseren
Scorsese Film "Shutter Island". Interessant gestaltet ist aber die
Frage, die die Geschichte aufwirft. Wie human sind die Methoden der
Ärzte ? Der Film kommt jedenfalls zum guten Schluß, dass das
humanistische Heilverfahren dann beginnt, wenn man mit dem Patienten die
Therapie gestaltet und nicht über seinen Kopf hinweg...damals gar mit
barbarischen Foltermethoden. So kommt auch der Moment, in dem man weiß,
dass nicht nur Unschuldige im Keller eingesperrt sind.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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