Montag, 13. Oktober 2014

Kristy



Regie: Olly Blackburn

Fiese Killer auf dem Campus...

Der englische Regisseur Olly Blackburn ist den Freunden des Horrorgenres bekannt durch seinen 2008 entstandenen "Donkey Punch", ausserdem schrieb er das Drehbuch zu "Vinyan", dem unterschätzten Film des Belgiers Fabrice du Wels. Blackburns neuer Horrorfilm kann sich auch bestens sehen lassen - wer "The Purge", "You´re next", "The Strangers", "Funny Games" oder "F-London Highschool Massaker" gut fand, der findet sicherlich Gefallen an diesem Highschool Schocker. Mir hat die Machart des Films auch sehr imponiert, irgendwie fühlte ich mich an den Inszenierungsstil von Altmeister John Carpenter erinnert.Es ist der Vortag von Thanksgiving und die Highschool schließt für einige Tage ihre Pforten. Beinahe alle Schüler werden den Feiertag im Kreise ihrer Familie verbringen. Lediglich Justine (Haley Bennett) und ihre Freundin Nicole (Erika Ash) werden den Campus nicht verlassen, was aber auch nicht so schlecht ist, denn immerhin wird man in einer leeren Uni nicht gestört und kann die Zeit zum intensiven Lernen nutzen. Eigentlich hätte Justine gerne ihren neuen Freund Aaron (Lukas Till) überredet, dass er ebenfalls da bleibt, doch dessen Familie besteht auf den Besuch. Dummerweise torpediert Nicole kurzfristig die zweisamen Plänen und lässt Justine alleine mit dem Wachpersonal und dem Hausmeister Scott (James Ransone) zurück. Sie leiht Justine aber immerhin ihr schickes Auto für die Feiertage aus. Allein vertreibt sich die junge Frau nun die Zeit im Schwimmbad, in der Bibliothek - aber auch alle anderen Einrichtungen hat sie nun für sich allein.Bei einer nächtlichen Ausfahrt in den Drugstore beginnt dann allerdings das Unheil. Denn im Laden trifft sie auf ein Mädchen (Ashley Green), das sich seltsam verhält und das tief in seinen Kapuzenpulli getaucht, scheinbar nur darauf gewartet hat, dass jemand wie Justine ihr über den Weg läuft um irgendwie Streit anzuzetteln. Zumindest wirkt die Fremde sehr aggressiv. Von der verbalen Einschüchterung geht es nahtlos über in eine Verfolgung mit dem Auto inklusiver Nötigung. Die fremde Frau hat noch drei Begleiter mit Maske als Verstärkung. Justine kann der ersten Attacke zwar entkommen, aber die Verfolger sind auch schon auf dem Weg zum leergefegten Campus...



Olly Blackburn macht aus dieser Ausgangslage einen spannenden Thriller über Jäger und Gejagte. Erst am Schluß lässt er den Zuschauer am "Warum" und "Wieso" teilhaben. Vorher kann man nur ein äusserst beängstigendes Szenario verfolgen, dass sehr gut und sogar etwas unterhkühlt in Szene gesetzt wurde. "Kristy" ist ein gut gelungener Home Invasion Horror Thriller, der das genreübliche Setting eines terrorisierten Hauses weiterfasst, indem er den Schauplatz auf einen kompletten Campus verlagert. Das ist zwar alles nichts Neues, aber vermag doch sehr zu fesseln. Ebenfalls gut gelungen der Kontrast zwischen den Gegenspielerinnen. die von Haley Bennett und Ashley Greene verkörpert werden. Einen Slasher darf man aber nicht erwarten, da das Szenario in "Kristy" irgendwie möglich wäre (auch die Auflösung) und im Laufe des Films sich die Rollen zwischen Jäger und Gejagten auch mal verschieben könnten.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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