Regie: Renny Harlin
Das Geheimnis vom Dyatlov Pass...
Das
"Found Footage" Filmgenre ist seit dem Siegeszug von "Blair Witch Project" aus
dem Jahr 1999 im Horrorfilm weit verbreitet, hat einige Klassiker wie
"Paranormal Activity", "Rec" oder "Cloverfield" hervorgebracht. Immer wieder
kommt aber das Gefühl auf, dass der Markt langsam übersättigt davon ist und es
ja auch nicht ganz so logisch ist, wenn die Protagonisten noch in größter Not
die Kamera mitlaufen lassen. Trotz allem kommen immer wieder interessante
Genrebeiträge aus diesem Bereich heraus, im letzten Jahr war dies bei Barry
Levinsons "The Bay" gegeben und interessanterweise ist Renny Harlins Variante
"Devils Pass" noch um einiges besser geworden. Das wird aber auch erst mit dem
Ende des Films sichtbar, denn der Gesamteindruck dieser geheimnisvollen
Bergsteigergeschichte ist bessser als so manche Einzelszene, die man in den
vorangegangenen 96 Minuten Spielzeit gesehen hat. Die Geschichte klingt wohl
bekannt.
Fünf
College-Studenten machen sich auf den Weg um im fernen Russland herauszufinden,
was mit den neun
Menschen
damals im Jahr 1959 am Dyatlov Pass im Uralgebirge passiert ist, deren Tod bis
heute Rätsel aufgibt. Holly King (Holly Goss) und Jensen Day (Matt Stokoe) sind
die Regisseure des Amateurfilms, der hergestellt werden soll. Dazu braucht es
natürlich eine versierte Tontechnikern, die man mit Denise Evers (Gemma
Atkinson) schnell gefunden hat. Auch die zwei versierten Bergsteiger J.P Hauser
(Luke Albright) sowie der arrogante und überhebliche Sunnyboy Andy Thatcher
(Ryan Howley) können für das interessante, aber sicherlich nicht ungefährliche
Unternehmen gewonnen werden.
Doch
sehr schnell wird durch die Einblendung russischer Nachrichtensender klar, dass
die fünfköpfige Crew auch ein ungewisses Schicksal ereilt haben könnte, denn die
jungen Amerikaner sind spurlos verschwunden. Die russische Regierung soll zwar
in Besitz des Videomaterials sein, dass man in den Bergen fand. Aber es soll der
Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Hackern ist es aber gelungen,
das brisante Filmmaterial zu veröffentlichen.
Zuerst
sieht man die Fünf, wie sie den 10. Mann der damaligen Expedition besuchen
wollen. Dieser Mann war der einzige überlebende der Ereignisse von 1959, aber
nur weil er gleich am ersten Tag wegen einer Krankheit das Zeltlager der Anderen
verlassen musste. Obwohl die Administration des Krankenhaus behauptet, dass der
Mann gestorben sein, sehen die fünf Studenten am Fenster eines Zimmers im ersten
Stock einen alten Mann, der ihnen ein Schild mit einem russischen Wort zeigt.
Sekunden später wird dieser Mann vom Personal von dem Fenster weggezogen. Sehr
mysteriös...und so soll es auch bleiben. Sie finden Fußabdrücke im Schnee und am
Pass angekommen entdecken Holly und Jensen die Tür zu einem Bunker, verdeckt vom
Schnee. In der Nacht gibts eine Explosion, die eine Lawine
auslöst...
Dies
alles ist sehr gut aufgebaut und steigert bis zum Ende den mysteriösen Touch.
Ein guter Schachzug des Drehbuchs erweist sich das Rätselhafte der Geschichte,
die Macher haben entschieden den Zuschauern mit einigen Fragen zurückzulassen.
Nicht alles wird erklärt, lediglich in den Andeutungen lassen sich weitere
spuren finden in die Geschichte mehr Licht zu lassen. Doch es bleibt ein Anteil
im Dunkel und das ist auch gut so. Am Ende kommen dann auch furchterregende
Wesen ins Spiel. Alles in allem ist das ein gut gemachter, kleiner
Schneethriller, der bestens geeignet ist für gutes Mitternachtskino.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.