Der Zombieboy, der mich liebte...
Es geht munter weiter mit der teenagergerechten Modernisierung altgedienter
Gruselgestalten. Nach Vampri und Werwolf in Gestalt von Robert Pattison als
blasser Edward Cullen und Taylor Lautner als Werwolf Jacob gibts nun den
nächsten Mädchenschwarm Nicholas Hoult - das sonderbare daran ist, dass der
junge Mann ein Zombie ist und nicht gerade sonderlich attraktiv wirkt mit seinem
offenen Mund, seinem gräulichen Teint des Toten und seines vermutlich strengen
Leichengeruchs. Aber Regisseur Jonathan Levine, der mir schon mit "All the Boys
loves Mandy Lane" gut gefallen hat, hat diese Variante als romantische Komödie
so warmherzig inszeniert, dass die Rechnung aufgeht und das Ergebnis bei weitem
besser funktioniert als die "Twilight Saga", die ihr Thema viel zu ernst und
bieder aufbereitet. Hier in "Warm Bodies" liegt das Augenmerk viel treffender
auf die unmögliche Liebe zwischen Mensch und Monster. Aber seit "Fido" wissen
wir ja, dass auch Zombies durchaus bürgerliche Werte zu schätzen wissen und
nicht nur den fleischlichen Gelüsten nachtaumeln und torkeln.
Levine hat aber mit den Knochenmännern (das sind Zombies in einem späten
Stadium, also wenn sie sich selbst schon Haut und Fleisch abgezogen haben)
äusserst böse Gesellen neu ins Spiel gebracht.
Die Handlung ist sehr einfach: Ein junger Typ (Nicholas Hoult), der nicht
mal mehr seinen Namen weiß, lediglich "R" als Anfangsbuchstabe ist
wahrscheinlich, läuft ein Zombie den ganzen Tag in der Gegend des Flughafens
umher, mit ihm weitere Hundertschaften an zombiehähnlichen Wesen. Tja, das sind
Zombies und nur noch ganz wenig erinnert sie daran, dass sie mal Mensch waren. M
(Rob Corddry) Dgehört da auch dazu, er ist sowas wie "R"s bester Freund,
gemeinsam sitzen sie an der Flughafenbar und grunzen sich etwas zu. Gelegentlich
bringen sie sogar so was wie ein sinnvolles Wort heraus. Doch die Menschen, die
im anderen Sektor der Stadt wohnen, blasen zum Angriff. Denn sie müssen der
Zombieseuche beikommen, wenn sie nicht selbst zu Untoten mutieren wollen. Julie
(Teresa Palmer), die Tochter des Anführers (John Malcovich) der noch übrig
gebliebenen Menschen, gehört zu einem Sonderkommando, die in der Zombiearea nach
Nahrung und Medikamenten suchen sollen. Mit dabei ihr fester Freund Perry (Dave
Franco), der die Order hat, wenn Zombies auftauchen einfach auf Kopf oder Gehirn
zielen.
Doch es kommt anders: Die jungen Soldaten werden von einer Zombiehorde
überfallen, R frisst den Freund von Julie und vor allem dessen Gehirn. Dies
ermöglicht ihm sich an Perrys Erinnerungen anzudocken und so verliebt sich der
Untote in die blonde Julie. ..
Getreu nach dem Motto "Wer Liebe lebt, wird unsterblich sein" zieht Levine
ein sehr nettes, sympathisches Märchen auf, dass von den unverbrauchten und
guten Darstellern mühelos getragen wird. Dabei fügt er auch die erforderliche
Portion Ironie bei, die den Film sehr liebenswert macht. Der Film nimmt sich
nicht so ernst und das ist gut so.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen