Regie: Mark Tonderei
Ist Ryan ein Psycho ?
Einiges an Handlung ist beim Suspence Thriller "House at the End of the
street" bei näherer Betrachtung löchrig wie ein schweizer Käse. Aber dennoch
schafft es der Film von Mark Tonderei einen durchgängigen Spannungsbogen
aufrechtzuerhalten, was er wahrscheinlich der guten Besetzung der Hauptrollen
verdankt. Mit Jennifer Lawrence ist sogar die aktuelle Oscarsiegerin im Spiel,
die nur einige Filme wie "Winters Bone oder", "Tribute von Panem" brauchte, um
dann mit "Silver Linings" triumphal abzukassieren. Ihr gegenüber steht Youngster
Max Thierion, der als Aussenseiter eine gute Figur macht.
Elisabeth Shue ist auch mal wieder auf der Darstellerliste, sie spielt eine
besorge Mutter.
In diesem besagten Haus am Ende der Straße ist mal vor Jahren ein grausamer
Mord geschehen. Die irre Tocher Carrie-Ann (Eva Link) hat in einem Blutrausch
ihre Eltern ermordet.
Einige Jahre später kommen die frisch geschiedene Sarah (Elisabeth
Shue) und ihre Tochter Elissa (Jennifer Lawrence) ins Spiel, denn die
beiden finden in einem kleinen, eleganten, ländlichen Ort das Haus ihrer Träume.
Die Miete ist günstig, weil....und dies wissen sie Von Anfang an, im
Nachbarhaus Jahre zuvor dieser Doppelmord geschah und die Tochter spurlos
verschwand. Die Leute vermuten, dass sie möglicherweise ertrunken ist – ihr
Bruder Ryan wurde bereits mit sieben Jahren aus der Familie verstoßen, weil er
für einen frühen Unfall verantwortlich gemacht wurde, danach sei diese Tochter
nicht mehr dieselbe gewesen. Obwohl sie nicht damit rechnen, lebt tatsächlich
dieser Ryan (Max Thieriot) nebenan, er wird aber vom ganzen Ort geschnitten und
man hält ihn selbst für eine Art Norman Bates aus Psycho.
Trotzdem freunden sich Elissa und der Aussenseiter, der Medizin studieren
möchte, langsam an. Mutter Sarah hat nach wie vor große Vorbehalte und würde es
wohl lieber sehen, wenn das Töchterchen mit dem smarten Tyler Reynolds (Nolan
Gerard Funk) ausgehen würde. Aber dieser erweist sich als schw...gesteuert. So
bleibt Elissa nur der traurige Ryan, der in ihr Helfersyndrom Beuteschema passt.
Aber hat der Mann vielleicht doch einen an der Waffel...
Diese Story verkauft der Film mit einem guten Gespür alter
Hitchcock-Suspence und die Geschichte ist wendungsreich und interessant
aufgebaut. Daneben schimmert immer wieder große Symathie für den introvertierten
Ryan durch, der durch seine Mitmenschen drangsaliert wird. Er ist im Grunde die
Hauptfigur, das Mädchen ist ihm mehr als wohlgesonnen, aber die Mutter denkt,
sie hätte so etwas wie ein Gespür für etwas krankhaftes, was der Junge
ausstrahlt. Hat sie Recht ? Oder irrt sie sich ? Diese beiden Varianten bietet
der Film an und er macht es spannend bis zum Schluß. Wenn man sich nicht um
Logik schert, dann hat man mit "The House at the End of the Street" einen
soliden, guten Thriller mit glänzend aufgelegten Darstellern.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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