Regie: Dave Payne
Was will der Sensemann mit der Gasmaske ?
"Reeker" ist ein Film von Dave Payne aus dem Jahr 2005 und einer dieser
Filme, die erst in den letzten Szenen ihre Logik und die
Hintergründe offenlegen, dadurch auch am Ende richtig rund erscheinen. Auch wenn
man dies bei dem Szenario nicht unbedingt erwartet hätte. Der Film ist eine Art
bizarre Variante zu "Wrong Turn", ein bissel was von der langen Autoreise aus
dem Tramedy-horrorfilm "Dead End" ist auch dabei.
Die Konstellation, die man am Anfang vorfindet, dürfte auch nicht neu sein.
Wie so oft treffen sich 5 junge Menschen und machen eine Autofahrt. Mitten in
der Wüste läuft nämlich eine Rave Party unter dem ominösen Namen "Area 52" und
dort wollen sie hin. Da wäre einmal der Aufschneider Trip (Scott Whyte), der
einem Drogendealer ne ganze Menge Excasy geklaut hat und sich nicht besonders
angepasst den anderen gegenüber verhält. Gretchen (Tina Illman), eine Studentin
aus Johannesburg, fährt den Wagen und will auf keinen Fall Ärger mit den Bullen.
Der blinde Jack (Devon Gumersall) ist dabei, ebenso die Blondine Cookie (Arielle
Kebbel), die gleich zu Beginn von Nelson (Derek Richardson) angemacht wird.
Unterwegs kommen sie an einem Diner mit Namen "Halfway Motel" vorbei, von dort
aus soll es weitergehen. Als sie bei der Weiterfahrt einen Unfallwagen sehen,
kehren sie um, sie wollen im Motel Hilfe holen. Dort ist aber sonderbarerweise
kein Mensch mehr. Alles scheint verlassen, das Handy funktioniert natürlich
nicht (das berühmte Funkloch) und auch die Sender im Radio lassen sich nicht
einstellen. Nur gelegentlich hören sie Sprachfetzen "Straße gesperrt" oder
"Schwerer Unfall" - man beschließt diese Nacht in diesem verlassenen Motel zu
verbringen. Doch sie bekommen Gäste, zuerst kommt Michael Ironside vorbei und
anschließend der Reeker und der sieht irgendwie aus wie der berühmte Mann mit
der Sense...
"Reeker" wirkt ein wenig wie eine Independent Ausgabe gängiger Horrorfilme,
bei denen junge Menschen von einem Killer gejagt werden. Hier hat er scheinbar
übernatürliche Fahigkeiten, was ihn umso gefährlicher macht. Es gilt die Nacht
zu überstehen. Man fühlt sich ein bisschen wie bei einer kleinen, privaten
Apcalypse. Durch seine Eigenwilligkeit und durch eine gewisse Skurrilität hebt
sich die Handlung etwas vom Schema F ab, die Story geht ihren eigenen Weg. Auch
die Figuren haben eine gewisse eigenständige Note, die in der Gefahr zum Tragen
kommt. Zuerst sieht auch hier alles nach althergebrachtem aus. Daher: Der Film
ist gut für überraschungen und am Ende empfindet man doch, dass man einen
kleinen fiesen und gar nicht doofen Reißer gesehen hat.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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