Dienstag, 13. August 2013

The Bay

























Regie: Barry Levinson

Putzige Asseln in Clarigde...

"The Bay" ist ein Found Footage Film, also eine Art Doku, die mit fremden Filmmaterial gestaltet. Dies sind meistens Aufnahmen von unter mysteriösen Umständen verschollenen Amateurfilmer, die man irgendwann gefunden hat und dem Zuschauer wird durch die doumentarische und auch laienhafte Art des Zusammenschnitts der Eindruck von "Echtheit" vermittelt.  So gelingt es auch noch näher und realistischer in ein mysteriöses Gruselszenario einzutauchen, man hat das Gefühl "live" dabei zu sein.  Das Genre reicht bis in die 80er Jahre zurück, der äusserst umstrittene "Cannibal Holocaust" war vermutlich einer der ersten Filme, die man mit einer Wackelkamera serviert bekam. Es folgten die Dogma Projekte. "Blair Witch Project" machte dann diese Machart für den neuen Horrorfilm salonfähig. Es folgten "Cloverfield", "Rec" oder auch die gesamte "Paranormal Actifity" Reihe. Das Publikum scheint diese Filme zu lieben. Selbst Altmeister George A Romero konnte nicht widerstehen und schuf " im Jahr 2008 seinen Zombiefilm "Diary of the Dead" in der gleichen Optik.
Barry Levinson, ein eher klassischer Hollywood Regisseur mit Welterfolgen wie "Bugsy", "Rain Man", "Sleepers" oder "Good Morning Vietnam", ist insofern auch untypisch für diese Art Film. Allerdings funktioniert sein "The Bay" für meine Begriffe sehr gut, denn die Bilder bleiben haften und man kann sich so einen Alptraum für die Zukunft leider auch vorstellen. Noch dazu spielt der Film in einem Küstenstädcchen (was ich eh mag) und am amerikanischen Nationalfeiertag 4. Juli 2009. Erzählt wird eine Katastrophe, die nie ganz groß in die Schlagzeilen kam, denn man versuchte alles irgendwie geheim zu halten. So erzählt die damalige Reporterin Stephanie (Kristen Connolly) von diesem Tag und deutet auch an, dass sie durch die Veröffentlichung der Fakten möglicherweise in Gefahr ist.
Die malerische Hafenstadt Chesapeake Bay liegt direkt am Atlantik im US-Bundesstaat Maine. Der Ozean ist das Lebenselixier der Gemeinde, er bietet Arbeit, Nahrung und ist Grundlage des örtlichen Tourismus. Doch die  Biologen Sam (Christopher Denham) und Jaqueline (Nansi Aluka) erkennen immer mehr die traurige Gewissheit, dass toxische Sustanzen das Wasser gefährlich machen. Der geschäftstüchtige Bürgermeister John Stockman (Frank Deal) wird zwar auf die alarmierenden Untersuchungen hingewiesen, doch der ignoriert die Warnung. Und ausserdem sterben die beiden Forscher vor dem 4. Juli.
Aufgrund von sehr großen Mengen ins Wasser gelangenden Exkrementen, die aus Mastbetrieben stammen, in denen Hühner mit hoch dosierten Wachstumshormonen gefüttert werden, nimmt die Katastrophe ihren Anfang. Dazu kommen die radioaktiven Rückstände eines „Lecks“ in einer nahe gelegenen Nuklear-Anlage,  die das Wasser bakteriologisch verseucht. Dies führt schließlich zu einer Mutation der dort heimischen Asseln. Diese Tierchen nisten sich mutiert in andere Lebewesen, zuerst Fische und dann natürlich in den Menschen selbst, der am 4. Juli eigentlich ausgelassen feiern will. Doch soweit kommt es nicht.
Es wird eine tödliche Seuche entfesselt. bei der der mutierte Parasit die Organe von Mensch und Tier angreifen und innert kurzer Zeit die Kontrolle über Körper und Geist des Wirts übernehmen.
Im Dienste eines kleinen TV-Senders sollte Donna damals eigentlich nur über die örtlichen Unabhängigkeitstags-Feierlichkeiten berichten,bis es plötzlich zu einer ganzen Reihe ungewöhnlicher Vorfälle kommt. Die Menschen übergeben sich, sie klagen über einen Fiesen Ausschlag mit großen Pusteln und schnell gibts auch schon der ersten Toten. Alles geht so schnell, so dass der Arzt des Krankenhauses machtlos ist, wie auch seine Berufskollegen - allesamt Experten auf diesem Gebiet, doch der Erreger ist neu und äusserst tödlich. 

 Dies alles dauert kurzweilige 84 Minuten, der Film beschränkt sich auf das Wesentliche und wirkt wie der intellektuelle Bruder von Alexandre Ajas "Piranha". Insgesamt ist Levinson ein kleines Meisterwerk in diesem speziellen Genre gelungen, die Geschichte wirkt beängstigend und durch die sehr nüchterne Machart wirkt dieser Bericht von der Küste sogar ziemlich bedrohlich. Irgendwie dürfte sich der Appettit auf Fisch nach dem Film in Grenzen halten. Die kleine mutierte Assel, die sich von innen nach aussen durch den Körper des Wirts frisst ist ein guter Filmbösewicht 

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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