Regie: Jim Mickle
Die Toten mit den Einstichwunden...
Filme mit dem Thema "Zeitreisen" sind sehr beliebt. Tony Scott
schickte 2006 in "Deja vu" Denzel Washington auf Reisen. Auch Duncan
Jones wählte in "Source Code" dieses Thema, seine Hauptfigur wurde von
Jake Gylllenhaal gespielt. Mit "Tenet" und "Inception" war Regisseur
Christopher Nolan sogar ein Wiederholungstäter dieses beliebten Stoffes.
"Looper" von Rian Johnson war im Jahr in den Jahren 2044 und 2074
angesiedelt. Neben Joseph Gordon Levitt spielte auch Bruce Willis mit,
der als Filmfigur James Cole dem Geheimnis der "Twelve Monkeys" auf der
Spur war. Dieser Cole war natürlich ebenfalls ein Zeitreisender. Dennoch
ist und bleibt George Pals Klassiker "Die Zeitmaschine" aus dem Jahr
1960 nach dem gleichnamigen Roman von H.G. Wells der beste Film in
diesem Genre. Regisseur Jim Mickle ist ein bekennender Fan von
Zeitreisefilmen und genauso sehr liebt er das Genre des
"Serienkillerfilms". In seinem Netflix Film "In the Shadow of the Moon"
hat er versucht diese beiden Themen miteinander zu verbinden.
Es ist das Jahr 1988. In Philadelphia verbluten mehrere Menschen
gleichzeitig, wobei sich ihre Gehirne auflösen und ein massiver
Blutverlust eintritt. Doch was haben die Busfahrerin, der Angestellte in
einem Imbisslokal und ein Pianist gemeinsam ? Zumindest sieht es so
aus, dass ein und derselbe Mörder am Werk war und in allen drei Fällen
befinden sich die gleichen Einstichwunden im Nackenbereich. Detective
Thomas Lockhart (Boyd Holbrook) und sein Partner Maddox (Bokeem
Woodbine) nehmen die Ermittlungen auf, doch Thomas Schwager Holt
(Michael C. Hall), ebenfalls bei der Polizei, reißt den Fall aus
Karrieregründen an sich. Sehr bald sind sie einer gefährlichen
Serienkillerin (Cleopatra Colman) auf der Spur. In der U-Bahn kommt es
zum Aufeinandertreffen von Thomas und der Täterin, die ihn verwirrt,
weil sie so viel über sein Privatleben weiß. Sie sagt auch ihren eigenen
Tod voraus, fällt dann unglücklich aufs Gleis und wird von einem
vorbeifahrenden Zug erfasst. Doch dies war erst der Anfang einer
Begegnung, die Thomas völlig aus dem Gleichgewicht bringt und ihn alle 9
Jahre wieder mit diesem ungelösten Rätsel in Verbindung bringen wird...
Die Hauptfigur wird in einen Sog gerissen, die ihr ganzes weiteres
Leben jahrzehntelang prägen wird. Regisseur Jim Mickles bisherige
Filmographie kann sich durchaus sehen lassen. Er startete mit dem
Tierhorrorschocker "Mulberry Street" und vier Jahre später im Jahr 2010
überraschte er mit einem sehr gelungenen Vampirstreifen "Vampire
Station" - danach drehte er mit "We are what we are" und "Cold in July"
zwei weitere Filme mit interessanten Themen
(Kannibalismus/Selbstjustiz). "In the Shadow of the Moon" fängt sehr
spannend mit der Jagd nach dem Killer an, danach wirds etwas
sonderbarer, aber mit genügend Phantasie umschifft man die Irritationen
und am Ende ist man mit dem Film doch versöhnt. Mit einigen Abstrichen
ist der Film ganz gut gelungen.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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