Dienstag, 18. Oktober 2022

Ben


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Phil Karlson

Der Junge und die Ratte...

Der Tierhorrorfilm "Ben" ist die Fortsetzung von Daniel Manns "Willard", einem der erfolgreichsten Hororfilme des Jahres 1971. "Willard" spielte alleine in den USA fast 20 Millionen Dollar ein - ein Ergebnis, dass den Rattenschocker in die Top 10 des Jahres katapultierte. Die Fortsetzung ließ nicht lange auf sich warten und "Ben" fängt dort an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Ein Glücksfall war der Filmsong mit gleichem Namen, der von Michael Jackson gesungen wurde und anschließend in die Charts kam, den Golden Globe als bester Filmsong gewann und auch für eine Oscarnominierung gut war. Für Kameramann Russell Metty (Sturnmfahrt nach Alaska, Was der Himmel erlaubt, Solange es menschen gibt, Spartacus, Die Normannen kommen) war "Ben" eine seiner letzten Arbeiten.
Die Beziehung von Ratten und Menschen ist tragisch. Die Nagetiere gelten als Nahrungsmittelschädlinge und schädigen die Landwirtschaft. Ausserdem sind sie Überträger von Zoonosen wie Salmonellen, Leptospiren oder Hantaviren. Auch werden Ratten für Überträger der Pest verantwortlich gemacht, wobei die heutige Wissenschaft ihr Schuld am schwarzem Tod eher bezweifelt. Somit keine gute Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben und dies wird auch in "Ben" überdeutlich. Der Film hat einen B-Picture Stil und wurde von Phil Karlson gedreht, der in den 50er Jahren gute Klassiker in den verschiedensten Genres wie "Duell im Morgengrauen", "Eine Stadt geht durch die Hölle", "In die Enge getrieben" oder "Sie ritten nach Westen" drehte.
Diesmal freundet sich wie in "Willard" ein Mensch mit dem Chef der Nagetiere an und dieses Tier wird "Ben" genannt. Der einsame Danny Garrison (Lee Harcourt Montgomery) ist genau wie Willard ein Aussenseiter. Der Junge ist herzkrank und es steht eine weitere riskante Operation bevor. Danny ist einsam und hat keine Freunde, denn er kann nicht ganz normal mit anderen Kindern spielen. Zu sehr besteht das Risiko, dass er sein Herz überlastet. Danny lebt mit seiner Mom Eve (Rosemary Murphy) und seiner älteren Schwester Beth (Meredith Baxter) in Los Angeles, natürlich  in unmittelbarer Nachbarschaft zum ominösen Willard Haus, in dem Tausende von Ratten gelebt hatten. Diese Armee wird von ihrem Führer "Ben" geleitet, die nun in der Kanalisation ein sicheres Versteck gefunden haben. Danny ist ein Junge, der auch gerne mit seinen Marionetten spielt - eine dieser Figuren ist eine Ratte und daher ist Danny auch total erfreut, dass eines Tages an seinem Fenster ein lebendiges Exemplar klopft. Es ist Ben und er schließt sofort Freundschaft mit dem Tier. Eine Verbindung, die sehr einzigartig ist und es so nicht geben darf. Leider, denn für den kleinen Jungen wird Ben immer mehr zu seinem besten Freund. Er scheint auch die Laute von Ben genau zu verstehen. Danny weiß aber, dass nun das ganze Viertel Jagd auf die Ratten macht. Police Detective Kirtland (Joseph Campanella - bekannt aus TV-Serien wie FBI, Mannix oder Der Chef) versucht herauszufinden, wo sich die Ratten verstecken, die in der Zwischenzeit einen ganzen Einkaufsladen zerstört haben...




Als Journalist ist Arthur O´Connell zu sehen. Als Zuschauer stellt man sich interessanterweise sehr leicht auf die Seite des Jungen und der Ratte und sieht aber auch die Hysterie der Leute, wenn sie eine Ratte sehen. Natürlich sind die Ratten auch mordlustig, was aber angesichts der Aggression ihrer Jäger nur allzu verständlich ist. Dennoch muss man der Plage am Ende Einhalt gebieten und es werden schwere Waffen, auch Feuersbrünste und Wasser eingesetzt. Am Ende hat die tapfere Rattenarmee (wie sie vom Detective lobend erwähnt werden) zwar den Kampf verloren, aber es waren würdige Gegner. Einer davon - unser Ben - hat das Massaker jedoch verletzt überlebt und klopft in der letzten Szene wieder ans Fenster. Der Freund wird ihn gesund pflegen und einem Happyend zwischen Mensch und Tier steht nun nichts mehr im Wege. Manchen war der Film zu ekelerregend, die anderen fanden ihn eher zu sehr Disneyhaft. Ich muss gestehen, dass ich den Film aufgrund seiner "Pro Ratten" Botschaft sehr sympathisch finde, er ist jedoch weniger spannend, sondern eher ein Film über Freundschaft und Treue, die über allem steht. 






Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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