Regie: Scott Derrickson
Der böse Mann mit den schwarzen Ballons...
Mit "The Black Phone" kehrt der Regisseur und Drehbuchautor
Scott Derrickson nach seinem Marvel Blockbuster "Doctor Strange" zu
seinem Lieblingsgenre Horrorfilm zurück. Den ersten größeren Erfolg
verzeichnete er mit "Hellraiser 5", bei den meisten seiner Filme saß er
auf dem Regiestuhl und darüberhinaus das dazugehörige Drehbuch verfasst.
"Der Exorzismus von Emily Rose" aus dem Jahr 2005 bekam nicht nur gute
Kritiken, sondern spielte 144 Millionen Dollar ein. Natürlich ist
"Doctor Strange" zwar sein erfolgreichster Film an der Kasse, seine
bisher beste Arbeit war jedoch der Horrorstreifen "Sinister" aus dem
Jahr 2012, in dem Ethan Hawke die Hauptrolle spielte. Ein wirklich
furchteinflösender Schocker hat er damit geschaffen. Es folgte mit
"Erlöse uns von dem Bösen" ein weiterer Genrebeitrag. Sein 2021
inszenierter "The Black Phone" - wieder mit Ethan Hawke, diesmal aber
als wahnsinniger Serienkiller mit fieser Teufelsmaske, könnte sich
ebenfalls wie "Sinister" zum Klassiker mausern. Das Potential hat dieser
Film nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Joe Hill.
Die Maske, die Ethan Hawke als Kindermörder "The Grabber" trägt
erinnert ein bisschen an Lon Chaneys Figur aus dem Stummfilm "London
after Midnight" und Hauptdarsteller Hawke hat sichtlich großes Vergnügen
an dieser Rolle, die ihm Derrickson verschaffte.
Wer sich nicht daran stört, dass der Serienkillerfilm mit Zutaten
des Geisterfilms garniert wurde, der wird belohnt mit einem äusserst
spannenden Thriller, der phasenweise in ein Kammerspiel zwischen dem
Killer und seinem zukünftigen Opfer mündet.
Die Geschichte spielt in den späten 70er Jahren in Denver. Dort
verschwinden Kinder und tauchen nie wieder auf. Sehr wahrscheinlich
treibt ein Killer sein Unwesen, der es auf kleine Jungs abgesehen hat.
Die Geschwister Finney (Mason Thames) und Gwen Blake (Madeleine McGraw)
leben in dieser Gegend, in der die Jungen verschwunden sind. Es sind
Kids, die die beiden kannten: Robin (Miguel Cazares Mora), der stärkste
Junge in der Schule, der mit Finney befreundet ist und ihn immer wieder
beschützt hat, wenn er gemobbt wurde. Auch Bruce (Tristan Pravong), den
Finney vom Baseballspielen kennt, ist verschwunden. Genauso wie Billy
(Brady Heppner), Vance (Banks Repeta) und Billy (Jacob Moran). Finneys
Schwester hat hellsichtige Fähigkeiten, genauso wie ihre verstorbene
Mom. Der Vater der Kinder (Jeremie Davies) hat den Suizid seiner Frau
nie überwunden und ertränkt seinen Frust im Alkohol. Als er erfährt,
dass Gwen Träume hat, die mit diesen Fällen zu tun hat, wird er sehr
aggressiv und schlägt seine Tochter. Die Ermittler nehmen das Mädchen
allerdings sehr ernst, denn sie erwähnte in diesen Träumen schwarze
Luftballons. Tatsächlich fand die Polizei diese am Tatort, sie hatten
aber nie davon berichtet. Dann begegnet auch Finney diesem bösen Mann,
der sich als Clown tarnt und ehe der Junge sich versieht, ist er auch
schon in einem schalldichten Kellerraum, in dem sich lediglich ein Bett,
eine Toilette und an der Wand ein defektes Telefon befinden...
Ab diesem Zeitpunkt geht es erst richtig los und Horrorfans werden
schon vermuten, dass dieses schwarze Telefon an der Wand eine wichtige
Rolle im weiteren Verlauf spielt. Es entwickelt sich ein perfides Spiel
ums Überleben zwischen dem perversen Mörder und dem jungen Finney. Ethan
Hawke und Youngster Mason Thames spielen ihre Rolle mit Bravour. Das
Kinopublikum belohnte Derricksons Film mit einem beachtlichen Umsatz von
mehr als 160 Millionen Dollar.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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