Regie: Albert und Allen Hughes
Jack the Ripper ist hier...
Im Jahr 1888 war das Londoner East End (Whitechapel) kein sicherer
Ort für Frauen, die dort alleine durch die Straßen zogen. In desem Jahr
verübte dort ein Serienkiller sein Unwesen, dem die Morde an mindestens
fünf Frauen zugerechnet wurden. Er bekam bald den berüchtigten Namen
"Jack the Ripper", weil er seine Opfer aufschlitzte, er wurde nie
gefasst. Seine mögliche Identität gab bis heute Anlass für
Spekulationen. Über den Londoner Frauenmörder entstanden auch zahlreiche
Spielfilme. Die amerikanischen Regisseure und Produzenten Albert und
Allen Hughes, die mit dem Ghettomovie "Menace II Society" große
Beachtung fanden, nahmen sich dem Thema 2001 an - ihr "Jack the Ripper"
Film basiert auf der Graphic Novel von Alan Moore, die eine gewagte
These aufstellt und den Mörder in der Nähe des britischen Königshauses
ansiedelt.
Johnny Depp ist in einer Paraderolle als ermittelnder
Polizeiinspektor Frederic Abberline zu sehen, der ständig Opium
konsumiert, dabei aber auch die Fähigkeit erworben hat Visionen zu
bekommen. Visionen, die sich als hilfreich herausstellen bei der
Ermittlung seiner Fälle. Sicherlich neben seinen Darstellungen in
"Sleepy Hollow" als Ichabot Crane und in "Sweeney Todd" als mordender
Barbier eine seiner besten Leistungen.
Whitechapel, 1988: In dem Viertel nahe des Hafens floriert das
Geschäft mit schnellem Sex. Zuhälter wie McQueen (David Schofield)
bieten den Prosituierten Schutz an, aber sie verlangen so viel von deren
Geld, dass es den Frauen gerade mal zum Überleben reicht. Doch die
Prosituierten Mary Kelly (Heather Graham), Martha Tabram (Samantha
Spiro), Polly Nichols (Annabelle Apison), Annie Chapman (Katrin
Cartlidge), Liz Stride (Susan Lynch) und Kate Eddowes (Lesley Sharp)
wollen sich das nicht länger gefallen lassen und rebellieren gegen ihren
vermeintlichen Beschützer. McQueen antwortet mit körperlicher Gewalt,
um die Frauen einzuschüchtern. Wie gut hat es jetzt Ann Crook (Joanna
Page), die ebenfalls anschaffen ging. Nun hat sie aber einen reichen
Gentleman kennengelernt, diesen geheiratet und ein Kind von ihm
bekommen. Doch Ann Crook wird entführt - die Freundinnen werden zu
Augenzeugen. Auch der Ehemann wird von Männern unsanft in eine Kutsche
gezerrt. Was ist da geschehen ? Die Frauen haben aber keine Zeit, sich
um diesen sonderbaren Vorfall zu kümmern, denn eine von Ihnen wird
ermordet. Diese Tat ist der Beginn einer ganzen Serie. Die Frauen
schweben in Lebensgefahr. Ein fieser Serienkiller geht um. Inspektor
Frederick Aberline (Johnny Depp) und Sergeant George Goodley (Robbie
Coltrane) ermitteln in diesem Fall. Sehr bald wird klar, dass der Killer
sehr gute anatomische Fähigkeiten besitzen muss. Ein Metzger
vielleicht, ja sogar ein Akademiker, ein Mediziner könnte es sein. Aber
davon will Aberlines Chef Sir Charles Warren (Ian Richardson) nichts
wissen. Der Mörder kommt sicherlich nicht aus der oberen
Gesellschaftsschicht. Aberline ermittelt aber weiter in dieser Richtung
und die Spur führt ihn zur Loge der Freimaurer und auch zu dem Adligen
Sir William Gull (Ian Holm), dem Leibarzt von Königin Victoria (Liz
Moscrop)....
Im Prolog zur Geschichte wird der Ripper zitiert. Er soll gesagt
haben, dass er derjenige ist, der das 20. Jahrhundert eingeläutet hat.
Ein Indiz dafür, dass im Film der Hughes Brüder der Fall geklärt wird.
"From Hell" spielte ca. 75 Millionen Dollar, bei einem Budget von ca. 30
Millionen Dollar, ein. Natürlich ist die königliche
Verschwörungstheorie sehr interessant, aber historisch korrekt ist sie
natürlich nicht. Optisch ist der Film düster gestaltet. Auch der
Elefantenmensch John Merrick (Anthony Parker) ist in einer Szene zu
sehen. Insgesamt erweist sich der Film als stimmungsvoller Querschnitt
der viktorianischen Ära.
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