Regie: George Miller
Flucht ins grüne Land....
1979 entstand unter der Regie des Australiers George Miller mit dem
Film "Mad Max" einer der besten Rache- und Endzeitthriller überhaupt.
Erzählt wurde die Geschichte des jungen Polizisten Max Rockatansky,
gespielt von Mel Gibson, der in einer nicht näher bezeichneten Zukunft
gegen motorisierte Motorradbanden kämpft, die seine Frau und sein Kind getötet haben. Der Film war so erfolgreich, dass 2 Jahre später mit "Mad Max -
Der Vollstrecker" eine sehr geglückte Fortsetzung in die Kinos kam und
1985 mit "Jenseits der Donnerkuppel" das Trio seinen Abschluß fand - in diesem
3. und schwächsten Teil, der leider überzeichnet war und daher immer
wieder schon unfreiwillig komisch wirkte, spielte nicht nur Tina Turner
eine Hauptrolle, sondern steuerte noch den Filmsong "We dont need
another hero" bei, der zum großen Welthit avancierte. 30 Jahre ist das
nun schon her und 2015 war es endlich soweit: Mad Max wurde von seinem
Macher George Miller als Filmstoff für das junge Kinopublikum von Heute
wieder ausgegraben und kann somit neu entdeckt werden.
Dabei
setzt der Regisseur fast ausschließlich auf die postapokalyptische
Atmosphäre seiner Story, eine richtige Geschichte wird nicht erzählt. In
stark bebilderten 120 Minuten präsentiert uns George Miller die Flucht
aus einer Festung ins sagenumwobene grüne Land und wieder zurück zur
Festung...alles mittels eines Lastwagens. Held der Story ist der
Einzelgänger Max (Tom Hardy), dessen einzige Triebfeder das Überleben in
einer feindlischen Umgebung ist. Diese Feinde sind vor allem die
Warboys, eine Armee von glatzköpfigen Kriegern des Tyrannen Immortan Joe
(Hugh Keays Byrne). Max wird im Ödland von den Warboys gefangengenommen
und dient nun als menschliches Blutreservoir für den jungen Warboy Nux
(Nicholas Hoult), der glaubt durch seinen Mut im Kampf und dem
vollzogenene Heldentod unbedingt in "Walhalla" einziehen zu dürfen. Doch
vorerst flüchten fünf junge Frauen (Zoe Kravitz,
Rosie Huntington-Whiteley, Riley Keough, Abbey Lee, Courteney Eaton) gemeinsam mit ihrer Führerin
Imperator Furiosa (Charlize Theron).
Eine der Frauen ist hochschwanger und erwartet das Kind des verrückten
Immortan Joe. Der veranlasst natürlich sofort die Verfolgung. Seine
Armee ist haushoch überlegen. Auf dem Weg dorthin bekommen die Frauen
aber unerwartet Hilfe von Nux und von Max. Der ungleiche Kampf kann
beginnen...
Wenn man "Mad Max Fury Road" mit dem ersten genialen Mad Max Film vergleicht, dann ist man vielleicht auf den ersten Blick etwas enttäuscht. Kein Rächer...sondern der Held ist permanent auf der Flucht. Erst sehr spät schlägt er zurück. Optisch ist der Film ein echter Hingucker und zeigt dem Zuschauer permanent ganz grandiose, tolle Bilder. Manchmal wirken sie zwar zu sehr kalkuliert, aber immerhin beschwört George Miller mit diesen Bildern den Geist der beiden ersten Mad Max Filme. Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus, einige Kritiker fühlten sich sogar an "Stagecoach" von John Ford erinnert und fanden es toll, dass dieser Westernstoff aus dem Jahr 1939 endlich auch wieder im Kino des Jahres 2015 angekommen ist.
Der Lohn kam bei der Oscar Verleihung 2016 auch richtig zum Tragen. 10 Mal wurde der Film nominiert und konnte am Ende sechs Trophäen einheimsen: Bestes Kostümdesign, Bester Schnitt, bestes Szenenbild, bester Ton, bester Tonschnitt, bestes Makeup & Frisuren. Als bester Film verpasste "Mad Max Fury Road" den Sieg, ebenso ging Regisseur George Miller, Kameramann John Seale und die Effektekünstler leer aus.
Mich packte der Film erst beim zweiten Sehen. Beim ersten Mal war ich etwas enttäuscht, vielleicht lag es an anderen Erwartungen. Inzwischen hab ich mich mit der gewollten Künstlichkeit des Films versöhnt, denn er wirkt manchmal wie ein PC-Spiel. Aber er macht doch ne Menge Spaß und als Überraschung und feminines Zückerchen gibts motorradfahrende Omas mit fiesen Flinten zu sehen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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