Regie: Taika Waititi und Jemaine Clement
Einblicke in eine Vampir WG....
Neuseelands Horror boomt. Nach "Housebound" kommt nun mit "Fünf 
Zimmer Küche Sarg" der nächste Knaller für die Genrefans. Die Macher 
heißen Taika Waititi und Jemaine Clement. Ursprünglich war die 
Geschichte, die den Alltag in einer Vampir-WG schildert, schon mal ein 
Kurzfilm, den die beiden jungen Filmemacher 2005 realisierten. Es sollte
 allerdings 8 Jahre dauern, um aus dem Stoff einen abendfülllenden 
Spielfilm zu machen. Die beiden sind nicht nur die Regisseure und 
Drehbuchverfasser - sie spielen sogar als Hauptdarsteller mit. Gedreht 
wurde überwiegend in Wellington unter Einbeziehung einer Vielzahl 
lokaler Größen und Talente. Der IT-Spezialist Stu Rutherford wird 
zufällig als Ausnahmetalent entdeckt und sofort in einer eigens für ihn 
kreiierten gleichnamigen Rolle im Film integriert.
Bei den
 Dreharbeiten lautete die Maxime "Improvisation" - alles was an Action 
lief, war zwar angelehnt an ein Drehbuch, dies wurde aber keinem der 
Akteure gezeigt. Heraus kam ein 125 Stunden umfassendes Filmmaterial, 
das dann auf 90 Minuten geschnitten wurde. Dies dauerte mehr als ein 
Jahr.
Erzählt wird in Found Footage Manier vom Alltag aus 
einer Vampir-WG in Wellington. Dort leben vier sehr unterschiedliche 
Vampire unter einem Dach und werden derzeit von einem Kamerateam 
gefilmt, denen ihre Unversehrtheit versichert wurde.
Da Wäre 
Viago, der Dandy (Taika Waititi) - er ist mit 379 Jahren der 
zweitjüngste Hausbewohner. Viago ist humorvoll, dynamisch und hält die 
WG mit guter Kontrolle zusammen. Er weckt die anderen pünktlich um 18 
Uhr, sorgt für die nötige Mülltrennung und hat auch so einen 
ausgeprägten Sinn für Ordung und Sauberkeit. Die anderen halten ihn für 
recht pedantisch.
Vladislav, der Stecher (Jemaine Clement) 
stammt mit seinen 862 Jahren aus dem tiefen Mittelalter und hat auch die
 Gepflogenheiten und Manieren aus dieser Zeit nie verlernt. Er gilt als 
etwas pervers und legt Wert auf imposantes Aussehen. Er ist der Todfeind
 eines anderen Vampirs, der sich "Biest" nennt.
Deacon, der 
Rebell (Jonathan Brugh) ist mit 183 Jahren der Youngster. Als Nazivampir
 siedelte er 1945 aufgrund von Imageproblemen von Deutschland nach 
Neuseeland. Er verabscheut Hausarbeit.
Petyr (Ben Fransham) 
ist der Älteste, die anderen schätzen sein Alter auf 8000 Jahre und so 
sieht er auch aus. Oder auch wie Nosferatu, der Dienstälteste verbringt 
die meiste Zeit seines Daseins im Sarg im Tiefparterre. Er braucht viel 
Ruhe.
Die Probleme werden größer als mit Nick (Cori 
Gonzales-Macuer), ein Besucher, der ausgesaugt werden soll, zum Vampir 
gemacht wird. Dieser bringt dann in der Folgezeit seinen Menschenkumpel 
Stu (Stuart Rutherford) mit. Bald ist nichts mehr so wie es war...
 Mit
 "5 Zimmer, Küche, Sarg" ist der ultimative Spass ein Pflichtprogramm, 
der Film ist erfrischend anders und hat das Zeug dem inzwischen durch 
"Twilight" und Konsorten recht blutleer gewordene Genre wieder neuen 
Spirit zu geben. Die klassischen Versatzstücke werden ziemlich originell
 in eine Alltagsgeschichte integriert. So ganz beiläufig bekommt der 
Zuschauer mit, dass in Welllington nicht nur ca. 70 Vampire leben, es 
gibt dort auch Hexen und Werwölfe.
Der Mockumentary Stil stört
 kein bisschen - im Gegenteil. Hier ist er sehr gut integriert und passt
 vorzüglich zur Story. Während der Originaltitel "What We Do in the 
Shadows" (Was wir im Dunkeln treiben) auf das Geheimnisvolle abzielt, 
betont die deutsche Version die Normalität dieses Lebens. Es ist eine 
Freude, dass die beiden Filmemacher ihre Figuren sehr ernst nehmen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.  







Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen