Freitag, 19. Juni 2015

House at the End of Time

























Regie: Alejandro Hidalgo

Ein Haus voller Geheimnisse....

Ein altes Kolonialhaus dient als stimmungsvolle Kulisse für den venezolanischen Horror Thriller "The House at the End of Time" (im Original: La Casa del los tiempos Ende) und ist ein weiterer Beitrag im derzeit so populären Haunted House Bereich. Trotz eines sehr geringen Budgest ist es dem Macher und Regisseur Alejandro Hidalgo aber dennoch gelungen viele Szenen zu schaffen, die für eine gute Atmosphäre sorgen. Der Film beginnt mit einem Verbrechen. Dulce (Ruddy Rodriquez) erwacht im Keller ihres Hauses aus einer Ohnmacht. Neben ihr liegt ihr erstochener Ehemann Juan Jose (Gonzalo Cubero), vor ihr steht ihr Sohn Leopoldo (Rosmel Bustamente). Plötzlich wird der Junge von einer unsichtbaren Kraft in die Dunkelheit gezogen. Als kurz darauf die Polizei eintrifft, scheint die Sachlage klar. Dulce wird wegen Doppelmordes an Mann und Kind verhaftet. Sie verbringt 30 Jahre im Gefängnis. Erst im Jahr 2011 darf sie durch ein Gnadengesuch den Rest ihrer Strafe im hohen Alter im ehemaligen Wohnhaus absitzen. Dort setzen sich unheimliche Dinge in Gang.
Dabei lässt sich Regisseur Hidalgo, der auch das Drehbuch schrieb, viel Zeit die Geschichte zu entwickeln. Dies geschieht durch Rückblenden, die Licht ins Dunkel bringen. In einer der besten Szenen spielen im Jahr 1981 die beiden Sohne Leopoldo und Rodrigo (Hector Mercado) gemeinsam mit ihren Freunden auf der Straße ein Baseballmatch. Das Spiel der Kinder wird ausgelassen und unbeschwert gezeigt, der Zuschauer hat Zeit eine Weile zuzusehen, um zu beobachten wie die Kids auf dem notdürftigen Platz sich ganz dem Vergnüngen des Augenblicks hingeben. Es liegt etwas Aufregendes in ideser Alltagszene und stellt das Unbedarfte, das Kindliche, das Gefühl große Abenteuer vor sich zu haben, heraus. Es gelingt etwas von diesem Gefühl auf die weitere Dynamik der Geschichte zu übertragen, die im übrigen eine sehr tragische Wendung erfahren wird. Diese Komponenten sind es, die "The House at the End of Time" in den besten Momenten zu einer fantastischen Fabel werden zu lassen.


 Natürlich nimmt die Verwendung der Rückblenden ein bisschen von dieser kraftvollen Substanz, aber in Erinnerung kommt mir immer wieder das große Vorbild, es ist Guillermo del Toros großes und immer noch unterschätztes Meisterwerk  "The Devils Backbone" , einer der besten Filme des letzten Jahrzehnts.
Der Plot gibt sich anspruchsvoll, wirkt aber nicht ganz logisch. Er webt aber die verschiedenen Zeitebenen am Ende zusammen. Dies erinnert mich ein bisschen an "Oculus" aus dem Jahr 2013, dort wurden auch zwei Zeitlinien miteinander als Einheit verwoben. So darf der Zuschauer gemeinsam mit der alten Duce die Umstände aufklären, die einst zum Mord an Juan Jose und zum Verschwinden von Leopoldo geführt haben.
Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Beibehalten von Geheimnissen gewünscht, denn gerade beim Auflösen des Plots macht es Hidalgo dem Zuschauer zu leicht, er löst die Rätsel vielleicht zu einfach auf.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen