Regie: Wes Bell
Mauer und Labyrinth....
Mit "Maze Runner" von Regisseur Wes Bell geht ein weiterer
Vertreter der derzeit äusserst beliebten Jugenddystopien erfolgreich ins
Kinorennen. Das Einspielergebnis von bislang 339 Millionen Dollar kann
sich sehen lassen und schlägt sogar "Divergent" (288 Millionen Dollar)
oder "Seelen" (63 Millionen Dollar). Natürlich orientiert sich dieses
neue Genre vor allem an dem einflussreichen "Tribute von Panem", dieser
wirkte bei seinem Erscheinen wie eine Softversion des japanischen
"Battle Royale". "Maze Runner" bietet von allem ein bisschen - es ist
sehr viel Panem drin, dann eine gute Portion "Herr der Fliegen"
(allerdings ohne Tiefgang), ein bisschen was von "The Philosophers",
TV-Gucker werden auch an "Lost" erinnert werden.
Der
Teenager Thomas (Dylan 0´Brien) erwacht in einem sich rasant rasenden
Frachtaufzug, die Fahrt geht nach oben. Als er dort ankommt, wird er von
einer Gruppe etwa gleichaltriger Jungen in Empfang genommen. Er hat
keine Erinnerungen an sein früheres Leben, doch die Jungs sagen ihm,
dass er immerhin seinen Namen, den er auch vergessen hat, nach einigen
Tagen wieder wissen wird. Manche der Jungs sind schon einige Jahre hier
in dieser nur wenige Hektar umfassende Fläche aus Wiesen und Wald, die
von hohen Mauern umgeben ist. Jeden Monat kommt von unten ein weiterer
Neuankömmling mit einigen Vorräten, aber keiner weiß von wem. Thomas ist
also der Frischling und wird von Alby (Ami Ameen) ein bisschen in das
Alltagsleben eingeführt. Es wird sehr schnell klar, dass die Gruppe in
einem Labyrinth gefangen ist, dessen Wände sich jede Nacht verschieben.
Viele in der Gruppe haben sich bereits an den Zustand gewöhnt, jeder der
Jungen hat eine Aufgabe, die er wahrnimmt. So gesehen also ein
friedvolles Leben mit Ackerbau, Viehzucht und primitivem Handwerk. Der
Neuling erweist sich als mutig und neugierig. Einige Jungen haben die
Rolle von "Läufern" übernommen, die dieses mysteriöse Labyrinth
erkunden, das die Mauern umgibt. Tagsüber ist immer eine Tür zum
Labyrinth geöffnet; nachts schließt sich diese wieder und die Wände im
Labyrinth ändern ihre Position. Aber die Läufer schweben dabei ständig
in großer Gefahr, denn gefährliche Hybridgestalten, Griewer genannt,
treiben hier ihr Unwesen. Deren Attacken hat einigen Läufern das Leben
gekostet, sie töten oder stechen ihren Gegner, was auch einem
Todesurteil gleich kommt, denn der Stich verursacht eine seltsame
Viruserkrankung. Als dann noch ein Mädchen (Kaya Scodelario)
hochtransportiert wird und der Entzug der Vorräte angekündigt wird,
müssen die Gefangenen versuchen einen Weg nach draussen zu finden. Und
Thomas scheint ein Anführer werden zu können...
Mit Jungstars
wie Dylan O´Brien, Will Poulter (Wir sind die Millers) oder Thomas
Sangster (Nowhere Boy) ist die Zielgruppe natürlich vorgegeben. Die
Handlung lebt hauptsächlich davon, dass man als Zuschauer von Anfang bis
zum Ende komplett im Dunkel bleibt. Erst nach und nach kommen einige
Details und Fakten ans Licht. Dabei ist vor allem die Optik des Films
sehr gut gelungen. Das Labyrinth wirkt rätselhaft, mysteriös und ist
perfekt dargestellt. Wie so oft in einem Jugendfilm, der Action und
Thrills beinhaltet, glaubt man sich in einem Videogame mit der Vorgabe
die Levels erfolgreich zu gestalten - trotz vieler Gefahren. Da ist
"Maze Runner" ein typicher Zeitgeist-Blockbuster.
"Maze Runner" ist der erste Teil des Jugendromans "Die Auserwählten - Im Labyrinth" von James Dashner.
Die Suche nach dem Ausweg aus einem sich ständig veränderten Labyrinth kennt man auch aus dem Horrorklassiker "Cube".
Obwohl
irgendwann im Verlauf der Handlung das einzige Mädchen Teil der Gruppe
wird, bleiben erotische und romantische Gefühle erstmal auf der Strecke.
Insgesamt war der Film recht gut gelungen, die Fortsetzung kann kommen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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