Regie: Jack Arnold
Hässliche Invasoren in Sand Rock...
Jack Arnold ist ein Meister des B-Pictures und hat nicht nur für
das Westerngenre mit "Des Teufels Lohn" und "Auf der Kugel stand kein
Name" zwei tolle Filme beigesteuert, bekannt wurde er vor allem durch
seine von 1953 bis 1958 inszenierten Science Fiction und Monsterfilme.
Diese Filme spiegeln noch heute den Zeitgeist der fünfziger Jahre wieder
und offfenbarten Neurose und Trauma einer Gesellschaft.
Wenn
der Kalte Krieg für etwas gut war, dann auf jeden Fall für die
Filmindustrie. Ohne ihn wären wahrscheinlich etliche Invasionsfilme nie
entstanden oder nicht so zahlreich in ihrer Art gewesen. Dies gilt auch
für "Gefahr aus dem Weltall" (Original: It came from outer space"), den
Jack Arnold 1953 als reine Auftragsarbeit bekam.
Dabei tauchten Vergleiche zum etwa zeitgleich entstandenen "Kampf der Welten" von Byron Haskin auf,
denn die Filme beschreiben die Invasion völlig gegensätzlich. Hier bei
Jack Arnold geht es alles etwas subtiler zu - aber die Handlung und das
Verhalten der Ausserirdischen könnte man gut auch direkt auf den
Kommunismus ableiten. Natürlich mitsamt der hysterischen Angst vor einer
möglichen Unterwanderung, die sich im Kopf abspielt und aus guten
Amerikanern willenlose Arbeiter eines fremden Systems macht.
Oberflächlich gesehen als sogar etwas fieser als in "Kampf der Welten",
aber die Amis - vertreten durch einen dummen Sheriff - kommen nicht so
gut weg in "Gefahr aus dem Weltall". Im Grunde haben sich die Aliens mit
ihrem Raumschiff ja nur verirrt auf unserer schönen Erde. Sie wollen
nur eins: Schnell wieder auschecken vom blauen Planeten. Aber dazu
brauchen sie ein bisschen menschliche Hilfe und ein paar Elektrokabel um
das Raumschiff wieder flott zu machen. Die Species ist aber so
abgrundtief hässlich, dass sie es nicht wagen direkten Kontakt mit den
Menschen aufzunehmen. Dies würde nämlich nur Angst und Furcht bei uns
auslösen und folglich vielleicht auch zum Ergebnis führen, dass man die
hässlichen Kreaturen vernichten muss. So wählen die klugen Aliens das
Schlüpfen in menschliche Körper, zu was sie aufgrund ihrer hohen
Entwicklung fähig sind. Somit stellt "Gefahr aus dem Weltall" zusätzlich noch ein Vorläufer von Don Siegels großartigen Body Snatchern (1956) dar.
Diese
Außerirdischen können nämlich die Menschen duplizieren und wären in der
Lage mit diesen willenlosen Klonen die Menschenheit unterjochen. Aber
sie sind grundgütig und tun dies nicht. Aber dies wird erst sehr spät
klar.
In der Wüste von Arizona lebt in dem beschaulichen Örtchen Sand Rock der Astronom und Schreiberling
John Putnam (Richard Carlson). Sein Haus steht etwas abseits vom Dorf,
dort geniesst er zurückgezogen den Ausblick auf die Sterne mit seinem
Teleskop und natürlich auch seine hübsche Braut Ellen (Barbara Rush),
auf die auch der hiesige Sheriff Warren (Charles Drake) ein Auge
geworfen hat.
Dann fliegt ein riesiger, heller Feuerball
am Horizont entlang und ballert irgendwo mitten in der Wüste runter.
Die Explosion ist spektakulär und mit dem Hubschrauber eines Freundes
macht sich das neugierige Paar auf den Weg zur Einschlagstelle. Ein
riesiger Krater ist dort entstanden und John wird zum einzigen Zeugen,
dass dort bei diesem vermeintlichen Meteoriteneinschlag ein Raumschiff
stand, dass jetzt vor seinen Augen von den Erdmassen begraben wurde.
Keiner will ihm Glauben schenken und man betrachtet ihn als Spinner.
Ellen
wird dann überzeugt, weil sie mit dem Straßenkreuzer beinahe einen
dieser Aliens überfahren - immer wenn das Monster auftaucht gbits
natürlich einen hochfrequent wabernden Gesang wie bei Star Trek und wie es sich für einen alten Science Fiction Film gehört - doch er verschwindet. Bald kommen auch die Elektriker Frank (Joe Sawyer) und George (Russell Johnson) ins Spiel...
und
als Bonus in Blond zusätzlich Georges Braut, gespielt von Kathleen
Hughes, die zwar auf dem Filmplakat zu sehen ist, in Wahrheit aber nur
einen 3-Minuten Auftirtt im Büro des Sheriffs hat. Aber dies nur am
Rande. Ansonsten gibts reichlich gute Atmosphäre. Die Wüstenlandschaft
wirkt toll, vor allem dann, wenn unser Paar - einmal sogar die
attraktive Ellen allein - mit ihrem Wagen auf dieser menschenleeren
Straße fährt. Dazu Bilder der Steppe mit den verschreckten Tieren oder den vielen Wüstenplanzen.
Jack
Arnold war ein extrem interessanter Regisseur, einerseits verstand er
sich immer als Angestellter seines Studios. Eigentlich nicht dieser
innovative Visionär, aber durch seine enormen kreativen handwerklichen
Fähigkeiten holte er oft das beste aus den angebotenen Stoffen heraus.
Heute kann man eine eigene Handschrift erkennen, denn eine Vielzahl von
typischen Motiven, Themen und Einstellungen, prägen seine Filme, daraus
resultierend ein hoher Wiedererkennungswert und ein sehr schnell erkennbares typisches Jack Arnold Feeling
Sein
Meisterwerk ist sicherlich "Die unglaubliche Geschichte des Mr. C",
aber "Gefahr aus dem Weltall" folgt als meine Nr. 2, noch vor
"Tarantula" oder "Der Schrecken schleicht durch die Nacht". Ein toller Film, mit dem Barbara Rush sogar einen Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin gewann.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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