Regie: Robert Wise
Klaatus Mission...
Einer der einflussreichsten und besten Science Fiction Filme der
50er Jahre ist zweifelsohne Robert Wises "Der Tag, an den die Erde
stillstand". Robert Wise fing als Cutter bei Orson Welles und dessen
Meistewerken "Citizen Kane" und "Der Glanz des Hauses Amberson" an -
1945 drehte er als Regisseur den einflussreichen Horrorfilm "Der
Leichendieb". Wise war aber vielseitig und in vielen Genres tätig. Im
Horrorfach brillierte er vor allem mit "Bis das Blut gefriert", mit
"Andromeda, tödlicher Staub aus dem All" folgte 1971 ein weiterer
Science Fiction. Der erste Star Trek Kinofilm von 1979 wurde von ihm
inszeniert, sein größten Erfolge dürften aber vermutlich die Musicals
"West Side Story" und "Meine Lieder, meine Träume" sein. Das Drehbuch
von "Der Tag, an dem die Erde stillstand" basierte auf der Erzählung
"Farewell to the Master" von Harry Bates, die ursprünglich in dem
Magazin "Astounding Science Fiction" erschienen war und zu einer Zeit
ins Kino kam, als das Wettrüsten und der kalte Krieg langsam aber sicher
gegenwärtig war. Die Worte "Klaatu barada nikto" wurde irgendwann sogar
zum festen Bestandteil der Populärkultur des 20. Jahrhundert. Alles
beginnt mit Landung einer sibrigen fliegenden Untertasse, die mitten in
Washington landet und dort auf dem Rasen eines Stadions gleich von der
Armee eingekreist wird. Alle Rundfunkanstalten und Fernsehsender der
Welt berichten über das Ereignis, aber die Menschen kennen die Absichten
der Ausserirdischen nicht. Daher sind alle Soldaten bewaffnet und
jederzeit bereit zu schießen. Aus dem Raumschiff entsteigt ein Alien in
Menschengestalt. Der Mann nennt sich einfach Klaatu (Michael Rennie) und
hat einen Roboter namens Gort dabei, mit dem nicht zu Spaßen ist.
Zumindest nehmen es die Menschen so wahr, denn es wird auf Klaatu
geschossen, bei dem man eine Waffe vermutet - dabei war es nur ein
Geschenk für den amerikanischen Präsidenten. Gort eliminiert mit seinen
Strahlen sofort alle Waffen der Soldaten und erst auf Zuruf des auf dem
Boden liegenden verletzten Klaatu lässt er davon ab und bleibt
regungslos stehen. Klaatus Mission ist in friedlicher Absicht, aber er
hat eine Botschaft an die ganze Menschheit. Er bittet die Führer aller
Nationen herbeizurufen, da er eine wichtige Botschaft zu überbringen
hat. Dies scheitert allerdings daran, dass die Völker auf der Erde
natürlich heillos zerstritten sind und daher ein gemeinsames Treffen
nicht realisierbar ist. Ausserdem lässt man Klaatu im Krankenhaus
bewachen und schließt ihn im Krankenzimmer ein. Was dem Ausserirdischen
aber nur ein müdes Lächeln entlockt, als er bemerkt, dass man ihn als
Gefangenen sieht. Für ihn sich Schlösser kein Hindernis und er verlässt
inkognito als "Mr. Carpenter" das Krankenhaus. Er hat vor den Charakter
der Menschen zu studieren. Zu diesem Zweck mietet er ein Zimmer n einer
Pension in Washington. Nähere Bekanntschaft schließt er mit der
Mitbewohnerin Helen Benson (Patricia Neal) und deren Sohn Bobby (Billy
Gray). Als Helen mit ihrem Freund Tom (Hugh Marlowe) einen Ausflug
macht, gehen Klaatu und Bobby durch die Stadt. Der Junge schließt
schnell Freundschaft mit dem klugen Mr. Carpenter, weiß aber natürlich
nicht, dass sein Begleiter der Ausserirdische ist, der mit Hochdruck
gesucht wird...
"Der Tag, an dem die Erde stillstand" hat
dann tatsächlich im Laufe der Geschichte einen halbstündigen
Stromausfall auf der ganzen Welt und zeigt sich erstaunlich
unamerikanisch in dieser heißen Phase des Kalten Krieges. Denn die
friedliche Mission des Ausserirdischen wird auch durch die Amerikaner
verhindert, die natürlich genauso stur sind wie ihre Feinde in Moskau,
die einem Treffen nur dann zustimmen, wenn es in Moskau stattfindet.
Lediglich der Wissenschaftler (Sam Jaffe) und der Junge zeigen einen
weniger verbohrten Typus von Mensch im Jahr 1951. "Rüstet ab oder ihr
werdet vernichtet" mit diesen Worten verabschiedet sich Klaatu von den
Menschen, die wahrscheinlich mal wieder nichts dazu gelernt haben. Er
warnt die kriegerischen Menschen ihre Kämpfe nicht auch noch auf der
Erkundung des Weltalls mitzunehmen. Die Message wurde geschickt in
mythischer Schlichtheit verpackt, sie ist aber heute nicht eine Spur
veraltet.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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