Montag, 21. Januar 2013

Pulse (2001)


Regie: Kyoshi Kurosawa

Flucht ins Nichts...

Vordergründig steht der 2001 enstandene japanische Horrorfilm "Pulse" (Original: Kairo) des Regisseurs Kiyoshi Kurosawa ganz in der Traditon des Klassikers "Ringu". Nur etwas moderner der neuen Zeit angepasst, denn statt VHS-Tape und Glotze kommen die Geister inzwischen per Internet in die Welt der Lebenden. Dabei ist "Pulse" viel ruhiger und gemächlicher inszeniert, es herrscht beinahe ein melancholischer Rhythmus vor.
Dabei geht es sogar am Ende um eine regelrechte Invasion der Geister und der Zuschauer dachte lange, dass die Protagonisten fast alleine wären mit der Heimsuchung.
Der Film arbeitet mit zwei Erzählsträngen, die sich erst spät miteinander verbinden.
Die erste Story ist der jungen Kudo Miche (Kumiko Aso) gewidmet, die in einer Vertriebsgesellschaft arbeitet und dort Pflanzen verkauft.
Sehr wichtig sind ihr die Freunde Sasano Junko (Kurume Arisaka), Toshio Jabe (Matatoshi Matsuo) und Taguchi (Kenji Mizuhashi).
Doch seit kurzem meldet sich Taguchi nicht mehr, was sehr untypisch ist. Die anderen wissen nur, dass er derzeit ständig vor dem Computer hockt. Daher besucht Kudo Miche ihn und trifft ihn auch in seiner Wohnung an, er wirkt zwar etwas apathisch, aber immerhin scheint alles in Ordnung zu sein. Sie unterhält sich mit ihm, während er im Nebenzimmer mit ihr redet und sich zum ihrem Schrecken nur einige Sekunden später erhängt hat.
Die zweite Geschichte befasst sich mit Kawashima Ryosuke (Haruhiko Kato)  einem Volkswirtschaftstudenten, der eigentlich eher ein PC-Muffel ist und seine ersten Gehversuche im World Wide Web unternimmt.
Während dieser mühsamen Aktion wählt sich der PC selbst ein, und zeigt einen dunklen Raum mit einer versteinerten, schweigenden Silhouetten, die sich per Webcam filmt. Dann zeigt der Computer „Willst du einen Geist treffen?“ an, was den jungen Mann ziemlich verstört.
Er ist aber neugierig und sucht sich Hilfe in einem Computersaal, dort lernt er Harue Karasawa (Koyuki), die ihm gerne weiterhelfen möchte. Gemeinsam versuchen sie die Seite zu analysieren und stoßen wie schon Taguchi auf Geister, die um Hilfe bitten...


Wer viel Grusel und Horror erwartet, der sollte seine Erwartungen etwas dämpfen. Kyoshi Kurosawa ist eher daran interessiert einen Ausschnitt Welt zu zeigen, in der Einsamkeit, Leere und Todessehnsucht vorherrscht.
Es ist eine Apocalpyse des Schattens und eine Art biblische Entrückung, die hier gezeigt werden. Besonders gut wirkt der Film, wenn er seine Protagonisten in der menschenleeren U-Bahn zeigt oder wenn sie mit dem Auto durch ein Tokio fahren, dass zur Geisterstadt geworden ist.
Besonders spannend ist das zwar nicht, aber der Film macht vieles durch eine gute, gelungene Atmosphäre wett. Denn während die Filmfiguren versuchen herauszufinden, was mit der Welt passiert, liegt die Existenz, wie wir sie kennen, schon in den letzten Zügen.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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