Regie: Wes Craven
Ghostface ist wieder da...
Da die beiden ersten "Scream" Filme zu riesigen Kassenerfolgen
wurden, war eine weitere Fortsetzung unvermeidlich. In "Scream 3" führte
erneut Wes Craven Regie, sein Lieblingsdrehbuchautor Kevin Williamson
fungierte diesmal jedoch als Produzent und das Drehbuch wurde von Ehren
Kruger geschrieben.
Natürlich kommt ein Drehbuchschreiber bei soviel Meuchelmorden, die
in Wooodsboro seit Jahren geschehen, irgendwann an die Grenze, die die
ganze Logik von "Scream" auffrisst. So geht es nur noch um
Horror-Entertainment - man präsentiert dem Publikum die Slashereinlagen,
die sie sehen wollen und fragt nicht mehr nach ob die ganze Story noch
irgendwie Sinn macht.
Obligatorisch freut sich der Fan natürlich auf die effektive
Anfangssequenz: In Teil 1 war es Drew Barrymore allein im Haus und
"Scream 2" punktete mit dem Pärchen, dass sich im Kino den ersten "Stab"
Film ansieht, dabei sitzen Dutzende von Ghostface Maskierten im
Publikum, also Horrorfans, die den Killer mit der Maske faszinierend
finden und mit Spass durch die Verkleidung die Identität des Killers
annehmen. Dabei hatte einer dieser verkleideten Kinozuschauer keine
guten Absichten, wie wir wissen.
In "Scream 3" bleiben die üblichen und liebgewonnenen Zutaten die
gleichen, wobei mehrere seelische Abgründe mit eingebaut wurden.
Interessanterweise sind die expliziten Szenen in Teil 3 im Vergleich zum
Vorgänger deutlich reduziert. Mit 162 Millionen Dollar war der Film in
den Kinos aber ein guter Hit.
Dieses Mal geht es Cotton Weary, gespielt von Liev Schreiber, und
seiner Freundin zuerst an den Kragen. Cotton Weary wurde inzwischen zum
umstrittenen TV-Star, nachdem er in Teil 1 unschuldig als Mörder von
Sidney Pescotts Mom Maureen zum Tode verurteilt wurde und einige Zeit in
der Todeszelle saß. Erst durch die Entlarvung der wahren Mörder von
Maureen Prescott am Ende des ersten Teils konnte der Mann aus der Haft
entlassen werden. Obwohl Sidney Prescott (Neve Campbell) durch ihre
Aussage maßgeblich daran beteiligt war, dass Cortney überhaupt zum
Verdächtigen wurde, hat er ihr ja im zweiten Teil bereits verziehen.
Natürlich dürfen Gale (Courtney Cox) und Dewey (Patrick Arquette)
nicht fehlen, sie gehören inzwischen zum beliebten Inventar der "Scream"
Filme.
Sidney selbst hat von der Zivilisation genug. Sie lebt
zurückgezogen in einem schönen Haus, mitten im Wald. Sie hat immer noch
Angst, dass ein Killer ihr was Böses antun möchte. Kein Wunder: Die
junge Frau war mehrmals im Focus von Serienkillern, einer davon war ihr
Boyfriend. Ein anderer hat ihren nächsten Boyfriend gemordet und dann
war sie noch den Rachegelüsten einer Mutter ausgesetzt, die sich
ebenfalls als Ghostface Fan entpuppte. Ihr Haus hat sämtliche
Alarmvorrichtungen, so ist sie bestens geschützt - aber nicht vor ihren
Visionen, in denen ihre ermordete Mom (Lynn McRea) auftaucht. In der
Welt draußen finden inzwischen die Dreharbeiten zu "Stab 3" statt. Und
mit diesem Dreh - man wird es kaum glauben - taucht natürlich wieder der
allseits beliebte Ghostface Killer auf...
Die Spur zum Mörder führt diesmal nach Hollywood, zum Produzenten
John Milton (Lance Henriksen). Als Roman Bridger, Regisseur von Stab ist
Scott Foley zu sehen. Ausserdem Parker Posey als Jennifer Jolie, Jenny
McCarthy als Sarah Darling, Patrick Warbuton als Steven Stone, Patrick
Dempsey als Detective Mark Kincaid und Matt Keeslar als Tom Prinze. In
einer witzigen kurzen Szene ist Carrie Fisher zu sehen. Natürlich ist
die Auflösung am Ende extremst konstruiert und wirkt dadurch eher
albern. Aber bei näherer Betrachtung sind es die Auflösungen der
vorherigen Filme natürlich auch. Im ersten Teil das Werk von zwei
psychopathischen Horrorfilm-Freaks, im zweiten Teil macht ein weiterer
psychotischer Horrorfilm-Freak gemeinsame Sache mit einer Rächerin als
Mrs. Vorhees (Freitag, der 13te). Da verwundert es niemand mehr, dass
Sidneys Mutter weitere Geheimnisse verbergen konnte.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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