Regie: Adam Randall
Unheilvolles Haus...
"I see you" aus dem Jahr 2019 wurde von Adam Randall
inszeniert. Das Drehbuch dieses Horrorkrimis wurde von dem Schauspieler
Devon Graye geschrieben, den vielleicht einige Filmfans aus dem
Horrorfilm "Husk" von Brett Simmons kennen. Graye erweist sich mit
dieser Arbeit als brillianter Drehbuchschreiber, denn es gelingt ihm
gekonnt die Geschichte immer wieder in eine andere Richtung drehen zu
lassen, ohne dass es dem Film schadet. Ganz im Gegenteil: Diese Wechsel
machen sinn und sind logisch miteinander verknüpft. Erst am Ende wird
das ganze Ausmaß der Zusammenhänge klar. Am Anfang des Films radelt ein
kleiner Junge im Fußballtrikot durch ein Waldstück. Plötzlich wird die
Fahrt unterbrochen, der Junge (Riley Caya) wird nach hinter auf den
Boden geworfen - das Fahrrad bleibt liegen. Ein fast unsichtbares Stück
Draht hat die Fahrt unterbrochen. Es ist Herbst in dieser amerikanischen
Kleinstadt und nun haben die Menschen Angst um ihre Kinder, denn der
Junge ist danach spurlos verschwunden. Es ist bereits der zweite Fall.
Die Detectives Greg Harper (Jon Tenney) und Spitzky (Gregory Allen
Williams) ermitteln in diesen beiden Fällen und man geht von einem
Serienkiller aus. Am Tatort wurde ein grünes Taschenmesser gefunden.
Dies war auch das Markenzeichen eines Killers, der vor 15 Jahren
ebenfalls Kinder entführte, aber nun dank der beiden Detectives im
Gefängnis sitzt. Coles Familienleben liegt derzeit in Trümmern, denn
seine Frau Jackie (Helen Hunt) hatte eine Affäre mit einem anderen Mann.
Sohn Connor (Judah Lewis) kann diesen Seitensprung seiner Mutter nicht
verzeihen und hegt einen starken Groll gegen sie. Nachdem der Killer,
der im Gefängnis einsitzt, von diesen neuen Fällen gehört hat, sieht er
seine Chance ein neues Verfahren zu bekommen, in dem er für unschuldig
erklärt wird. Damals konnte Cole aufgrund der Zeugenaussagen von zwei
Jungs als Täter überführt werden, die damals die Entführung überlebten.
Im Hause der Harpers gehen aber pltötzlich seltsame Dinge vor...
Die Story ist so clever konstruiert, dass sie vom Serienkillerfilm
ganz automatisch in eine Horrorgeschichte über übernatürliche Phänomene
gleitet und dies ist nicht letzte Wendung dieser Geschichte, die
Potential hat dem Zuschauer den Boden unter den Füßen wegzuziehen. In
der Folge werden zwei weitere ganz wichtige Filmfiguren eingefügt: Mindy
(Libe Barer) und Alec (Owen Teague) - da der Film sehr stark von seinen
Überaschungselementen lebt, soll es bei dieser Erwähnung bleiben. Das
Drehbuch hat die Geschichte in zwei Teile aufgeteilt, wobei die zweite
Hälfte die erste reflektiert. Ein klasse Einfall wie ich finde. Die
Schauspielerleistungen sind sehr gut. Ausserdem gibt es ein Wiedersehen,
ja fast ein Comeback von Helen Hunt, der Oscargewinnerin des Jahres
1998. Sehr beeindruckend auch von Jungstar Owen Teague als Alec, den
vielleicht einige Fans durch die beiden "Es" Filme kennen. "I see you"
ist eine Achterbahnfahrt in Sachen Spannung, dabei alles locker und
ruhig serviert.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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