Montag, 13. April 2020

Angel Heart

























Regie: Alan Parker

Wo ist Johnny Liebling ?

In den 80er Jahren drehte der britische Regisseur Alan Parker zwei Filme, die im tiefen Süden der USA spielten. "Mississippi Burning" aus dem Jahr 1988 drehte sich um ein Verbrechen des Ku-Klux-Klans. Drei junge Bürgerrechtler werden 1964 von einer Gruppe Männer erschossen und die Leichen verscharrt. Das FBI ermittelt und der Film selbst spielte 35 Millionen Dollar ein und war ein heißer Oscarkandidat des Jahres 1989. "Angel Heart" entstand ein Jahr zuvor und spielt hauptsächlich in New Orleans. Auch in "Angel Heart" wird die Suche nach einem Vermissten zum Thema. Der New Yorker Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke) wird 1955 engagiert, einen Kerl namens Johnny Liebling zu suchen und zu finden. Liebling war mal Schlagersänger und der Auftraggeber ist der mysteiröse Louis Cyphre (Robert de Niro), der mit dem Typen noch ne alte Rechnung offen hat. Die Spur führt nach New Orleans und in ein Krankenhaus. Dort soll ein Arzt namens Albert Fowler (Michael Higgins) etwas wissen. Doch der morphiumsüchtige Mediziner schweigt und wenig später entdeckt der Privatdetektiv dessen übel zugerichtete Leiche. Weitere Ritualmorde geschehen - immer dann, wenn Harry Angel diese Zeugen aufspüren konnte und mit ihnen Kontakt aufnahm. So werden bald auch ein Bandkollege von Johnny Liebling, der Musiker Toots Sweet (Brownie McGhee) und auch Johnnys Exfreundin, die Wahrsagerin Margaret Krusemark (Charlotte Rampling) ermordet. Irgendetwas Okkultes scheint dabei eine große Rolle zu spielen. So lernt Harry Angel auch die hübsche Epiphanie Proudfoot (Lisa Bonet) kennen, deren Mama eine Geliebte von Johnny Liebling war und die auch an Voodoo Zeremonien teilnimmt. Immer weiter gerät dabei der Privatdetektiv in ein undurchsichtiges Netz, indem er letztendlich einen Serienkiller findet, der vor langer Zeit mit dem Satan einen teuflischen Pakt schloß. Und dies geschah kurz nach Ende des 2. Weltkriegs, auf dem Time Square nahm das Unheil seinen Lauf..




Einige Motive im Film wiederholen sich. So ist immer mal wieder die Melodie von "The Girl of my dream" zu hören - dies soll ein Song des Popstars Johnny Liebling gewesen sein. Bevor die Opfer getötet werden, berührt der ahnungslose Privatdetektiv genau diese Waffe, mit der später der Mord ausgeführt wird und bei sämtlichen Morden beginnen sich die Ventilatoren urplötzlich rückwärts zu drehen. Der Blick in den Spiegel gibt ein kurzes Bild der Erinnerung frei - eine Rückblende auf dem Times Square ist kurz zu sehen, begleitet von starken Herzschlägen. Die Kamera bleibt an einem hell erleuchteten Fenster eines Appartments stehen. Hunde reagieren steht gereizt, wenn der Privatschnüffler auftaucht. Ein großer Aufzug ist zu sehen, der nach unten fährt - es ist nicht zuviel verraten, wenn man anmerkt, dass dies eine Fahrt hinunter zur Hölle darstellen soll. Mickey Rourke war damals auf dem Höhepunkt seiner Karriere, die rennomierte Filmzeitschrift "Cinema" würdigte ihn als bester Schauspieler des Jahres - der Film selbst folgt der Logik eines fiesen Alptraums.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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