Sonntag, 3. April 2016

Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie Apocalypse


























Regie: Christopher B. Landon

Pfadfinder der Herzen....

Der Regisseur von "Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie Apocalypse" heißt Christopher B. London und ist der Sohn des leider viel zu früh verstorbenen Fernehstars Michael Landon (Die kleine Farm, Bonanza). Dabei ist diese Horrorkomödie nicht seine erste Arbeit beim Film, er verfasste bereits die Drehbücher für "Disturbia" sowie für "Paranormal Actifity 2 - 4"  und inszenierte "Paranormal Actifity - Die Gezeichneten". Mit seinem Zombiesplatter-Fun gelang ihm ein vergnüglicher Partystreifen, der filmischen Verwandten wie dem kanadischen "Tucker and Dale vs. Evil" ebenbürtig ist und sich mit diesem als Double Feature förmlich aufdrängt. Natürlich ist die Idee nicht neu Zombies ins Komödienfach zu verlegen. Da gabs schon "Fido" von Andrew Currie oder "Warm Bodies" von Jonathan Levine. Beide Filme hatten einen Untoten als Helden der Geschichte, doch Christopher B. Landon ging andere Wege und machte drei Pfadfinder zu den Helden seiner Geschichte. Es sind dies die Aussenseiter Ben (Tye Sheridan), Carter Grant (Logan Miller) und Augie (Joel Morgan), die einzigen High-School Studenten, die Mitglied der Pfadfindergruppe sind. Immer wieder versuchen die drei mit der tatkräftigen Unterstützung ihres Scout-Leaders Rogers (David Koechner) neue Jungs als begeisterte Mitglieder zu rekrutieren und immer wieder misslingen diese Versuche. Es ist richtig uncool geworden ein Pfadfinder zu sein. Das macht sich auch im realen Leben bemerkbar, die Girls scheinen sich auch eher für die smarten Typen wie Jeff (Patrick Schwarzenegger) zu interessieren, die normaleren Hobbies wie Football oder Partys nachgehen. Schade, denn gerade Ben ist schon länger heimlich in Kendall (Halston Sage) verschossen, aber sie scheint einfach unerreicht zu sein. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sie Carters ältere Schwester ist. Und seit kurzem mit Jeff rumhängt. Um ganz normal auch bei den Mädels landen zu können, tragen sich Ben und Carter mit dem Gedanken die Scouts zu verlassen. Doch sie hatten bislang noch nie den Mut gehabt, ihrem besten Freund Augie dies zu sagen. Aber vielleicht ist an diesem Abend die richtige Gelegenheit dazu, denn Augie bekommt ein neues Abzeichen und die drei werden gemeinsam mit Führer Rogers draussen im Wald zelten und dort übernachten. Rogers selbst scheint ein komischer Kauz zu sein, der eine besondere Liebe für Dolly Pardon hegt. Was allerdings dramaturgisch keine Rolle spielt, aber später in einer Szene, die in seinem Haus spielt, niemanden überraschen soll. Vor dieser Nacht überfahren Ben und Carter einen Hirsch und treffen dadurch auf Jeff, der in seinem Schlitten mit Kendall und Chloe (Niki Koss) an der Unfallstelle vorbeikommt. Sie bekommen immerhin eine Einladung von Jeff zu der angesagten Party, die heute stattfinden soll. Da ist es dann auch nicht weiter relevant, dass das Tier, das noch vor einigen Minuten tot auf der Straße lag, urplötzlich verschwunden scheint. In einer ersten Szene des Films bekommt der Zuschauer mehr Wissen als die Protagonisten zugespielt. Aus einem Labor bricht ein Untoter aus und beißt sich durch die Kleinstadt. Alle von ihm gebissenen werden zu Zombies und beißen selbst....



somit ideales Futter für den Horrorfilm, da die sich daraus resultierenden Aktionen einer sicheren Struktur folgen. Diese erste Szene hat zwar einige witzige Elemente, im Grunde ist sie aber die doofste Szene des ganzen Films. Also keine Sorge: In dem Moment, wenn unsere drei Helden auftauchen, wird der Film gut von dem Trio bis zum Schluß getragen und man kann sich - neben einigen sehr ekligen, derben, blutigen  und zotigen Szenen - an einer sympathischen Geschichte erfreuen, die die drei Aussenseiter zu Helden werden lässt, die mal schnell die Welt in ihrer Stadt retten müssen. Dies läuft sehr witzig und sehr charmant ab. Tye Sheridan nach seinen ernsten Rollen in "Tree of Life", "Mud" und "Joe" ganz ungewohnt im Fach des Humors. Und dies tut er ausserordentlich gut, denn er ist die feste und ernsthafte Größe im kuriosen Trio, das mit dem völlig durchgeknallten Carter, gespielt von Logan Miller und dem dicken Augie, der von Joel Morgan verkörpert wird, komplettiert wird. Gemeinsam sind sie stark und so lautet auch die Botschaft des Films über diese gemeinsame Stärke der Freundschaft, die vorher durch eine Prüfung gehen musste. Die Jungs sind dabei alles andere als Verlierer, denn sie packen an und bewaffenen sich mit feinster Ausrüstung für den Kampf gegen die Zombies und sie haben nicht vor Gefangene zu machen. Also auf zum Zerplatzen der Köpfe...unterstützt werden sie dabei von einer Striptänzerin---äh Cocktail Mixerin Denise (Sarah Dumont), die auch nicht lange fackelt, sondern lieber gleich losballert und ganz nebenbei dem unsicheren Ben die Unsicherheiten beim anderen Geschlecht wegküsst. Auch an guten Effekten - handmade Style - wird nicht gespart: So werden nicht nur Menschen zu übel aussehenden Zombies und singen Britney Spears Songs, sondern Hirsche mutieren zu fiesen Angreifern, ganz zu schweigen von den vielen Katzen der Nachbarin Mrs. Fielder, gespielt von Oscarpreisträgerin Cloris Leachman, die am 30. April 2016 ihren 90sten Geburtstag feiert.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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