Regie: Byron Haskin
Die Marsianer greifen an...
Mitte der 50er Jahre arbeiteten die beiden Filmemacher Byron
Haskin und George Pal sehr oft zusammen. Haskin war ein versierter
Kameramann und ein Effektenspezialist, er saß auch manchmal auf dem
Regiestuhl und produzierte Filme. Seine bekanntesten Regiearbeiten sind
"Vierzehn Jahre in Sing Sing", "Die Schatzinsel" und "Kampf der Welten".
Letzterer wurde von George Pal produziert. Pals beste Regiearbeit ist
sicherlich "Die Zeitmaschine". Er inszenierte auch "Doc Savage", "Die
Wunderwelt der Gebrüder Grimm" und "Der kleine Däumling. Sowohl Haskin
für seine Spezialeffekte als auch Pal für seine Zeichentrickfilme wurden
mehrfach für den Oscar nominiert. George Pal durfte 1944 sogar einen
Ehrenoscar in Empfang nehmen. Auch die Gemeinschaftsarbeit für "Kampf
der Welten" sollte sich lohnen. Der Film gilt heute als der vielleicht
zynischste und wissenschaftsfeindlichste aller Science-Fiction Klassiker
der 50er Jahre. Wissenschaftlicher Fortschritt, den die Aliens aus dem
All präsentieren, erweist sich als massive Quelle der Bedrohung. Die
Spezialeffekte, für die Gordon Jennings verantwortlich war, erhielten
sogar einen Oscar. Zu den Nominierten gehörten auch Editor Everett
Douglas und Tonmeister Loren L. Ryder.
In Südkalifornien ist der angesehene Atomwissenschaftler Dr.
Clayton Forrester (Gene Barry) mit zwei Kollegen bei einem gemütlichen
Angelausflug als ein leuchtendes Flugobjekt in der Nähe der Stadt Linda
Rosa abstürzt. Handelt es sich um einen Meteoriten ? Jedenfalls muss er
seinen Ausflug beenden und als er an der Einschlagstelle eintrifft,
lernt er die USC-Dozentin für Bibliothekswissenschaft Sylvia Van Buren
(Ann Robinson), die mit ihrem Onkel Pastor Matthew Collins (Lewis
Martin) dort ist. Die Freude ist genauso groß wie die Neugier der
Menschen. Am Abend ist der Absturz das Thema beim Square-Dance Ball. Nur
drei Männer bewachen die Stelle. Dort bewegt sich der Boden und beim
näheren Hinsen öffnet sich eine runde Luke. Es ist ein Raumschiff. Die
Männer winken mit der weißen Fahne, doch alle drei werden von einem
Hitzestrahl der Marsmenschen getötet. Diese unbekannte Species sucht
neuen Lebensraum auf der Erde, aber vorher wollen sie die Ureinwohner
des Planeten Erde vernichten. Sie halten nichts von Frieden. Vom
Aussehen her sind sie eher etwas abstoßend mit ihren dreifarbigen
Glühbirnenaugen. Während die Menschen in Kalifornien um ihr Leben
kämpfen, sind auf der ganzen Erde Raumschiffe gelandet und viele
Großstädte liegen bereits in Schutt und Asche...
Am Ende haben die Menschen alle Waffensysteme ausprobiert um die
Invasion zu beenden. Doch selbst die Atombombe versagt. Vernichtet
werden die Invasoren jedoch von den "niedrigsten Wesen, die Gott in
seiner Weisheit ins Leben gerufen hat" - gewöhnliche Bakterien, an die
sich die Menschen schon gewöhnt haben. Doch für die Eindringlinge vom
Mars sind sie zerstörerisch. So geht dieser "War of the Worlds" noch
einmal glücklich zu Ende. Genauso wie Robert Wise in seinem Klassiker
"Am Tag, als die Erde still stand" zeichnet haskin, dank des versierten
Drehbuchs von Barre Lyndon; ein düsteres Bild vom Menschen. Sie sind
egoistisch und in den schwierigsten Kampfhandlung erweist sich der Mob
als ebenfalls zerstörerisch, wenn es darum geht nur noch den eigenen
Vorteil zu sehen. Die Vorlage zum Film bildete der Roman von H. G. Wells
aus dem Jahr 1898, den bereits Orson Welles im Jahr 1938 als Hörspiel
extrem legendär und vor allem total realistisch inszeniert hatte. So
wirklichkeitsecht, dass es zu echter Panik kam, weil die Radiohörer
glaubten, dass tatsächlich Ausserirdische auf der Erde gelandet sind.
2005 drehte Steven Spielberg seine Version zu "The War of th Worlds" -
sein Film mit Tom Cruise in der Hauptrolle wurde zwar im 21. Jahrhundert
angesiedelt, doch tatsächlich kommt diese Verfilmung dem Originalroman
von H.G. Wells am nächsten - die Drehbuchautoren Koepp und Freidman
übernahmen teilweise komplette Dialoge Wort für Wort aus dem Roman.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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