Dienstag, 15. Dezember 2020

Die Farbe aus dem All


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Richard Stanley

Westlich von Arkham...

"Westlich von Arkham erheben sich die Hügel wild, und es gibt Täler mit tiefen Wäldern, die noch keine Axt geschnitten hat. Es gibt dunkle, schmale Täler, in denen die Bäume fantastisch abfallen und in denen dünne Bäche rieseln, ohne jemals das Sonnenlicht eingefangen zu haben. An den sanfteren Hängen gibt es alte und felsige Bauernhöfe mit gedrungenen, moosbedeckten Häuschen, die ewig über alten Geheimnissen Neuenglands im Windschatten großer Felsvorsprünge brüten" - die Offstimme beginnt mit dem Prolog aus H.P. Lovecrafts Kurzgeschichte "Die Farbe aus dem All". Regisseur Richard Stanley hat den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2019 gedreht. Der aus Südafrika stammende Filmemacher hat sich gegen die Apartheid in seinem Land stark gemacht, ging später nach London und drehte vorerst Musikclips. Sein Regiedebüt hatte er 1983 mit dem Kurzfilm "Rites of Passage". Später folgten Spielfilme wie "M.A.R.K. 13 - Hardware" und "Dust Devil". Ursprünglich war Stanley dann für die Neuverfilmung von "Die Insel des Dr. Moreau" vorgesehen, wurde aber durch John Frankenheimer ersetzt. Das war 1996 und seither wurde es sehr still um ihn. Er tauchte für einige Zeit unter und drehte in all den Jahren lediglich ein paar Dokus und Kurzfilme. "Die Farbe aus dem All" ist sein erster pielfilm seit Mitte der 90er Jahre.
Die Geschichte spielt auf einer abgelegenen Farm in NeuEngland. Diese wird von der Familie Gardner bewirtschaftet. Nathan Gardner (Nicholas Cage) hat die Farm von seinem verstorbenen Vater geerbt. Als Nutztiere hält er sich einige Alpakas. Seiner Frau Theresa (Joely Richardson) wurde vor einiger Zeit die Brust entfernt, sie leidet noch immer an der Mastektomie. Die Kinder Lavinia (Madeleine Arthur), Benny (Brendan Meyer) und Jack (Julian Hilliard) leiden an der angespannten Situation im Haus. Der Mutter eher depressiv, dem Vater kann man nichts recht machen. Der Hyrologe Ward Philips ((Elliot Knight) arbeitet zur gleichen Zeit in diesem Gebiet und lernt dadurch Lavinia kennen. Eines Nachts landet ein strahlend leuchtender Meteor im Vorgarten des Anwesens und der kleine Zeit wird Zeuge dieses Ereignisses. Für kurze Zeit scheint er traumatisiert. Am nächsten Tag ist der Hydrologe, der Sheriff und der Bürgermeister vor Ort. Der Meteor soll publik gemacht werden. Jack fixiert sich auf den Brunnen des Grundstücks und beobachtet dabei seltsame Pflanzenwucherungen und Insekten und behauptet wenig später mit einem "Freund" im Brunnen zu kommnunizieren. Und es geschehen weitere merkwürdige Dinge...




Optisch bieten die Macher des Films dem Zuschauer ein Farbenspiel mit halluzinogenem und psychedelischem Einschlag. Während die Gegend sich farblich betörend schön verändert, zerfließen die Menschen, die dort wohnen in dieser schönen neuen Welt und das ist alles andere als schön anzusehen. Das Ergebnis ist eine Atmosphäre des Untergangs. Stanleys Science Fiction Film erhielt recht gute Kritiken und wurde beim Fantastic Fest 2019 als bester Science Fiction Film ausgezeichnet. Die Geschichte baut sich langsam auf und steigert sich zunehmend in Richtung Wahnsinn, auch der Splatterfan kommt dann auf seine kosten.



Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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