Dienstag, 15. Dezember 2020

Gretel und Hänsel


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Oz Perkins

Grimmiges Märchen...

"Gretel & Hansel" ist ein Film von Oz Perkins, dem ältesten Sohn des Norman Bates Darstellers Anthony Perkins. Wie der Name schon andeutet war das weltbekannte Märchen der Brüder Grimm "Hänsel und Gretel" Vorlage dieses sehr subtilen Horrorfilm, der bei einem Budget von 5 Millionen Dollar mehr als 22 Millionen Dollar Umsatz an der Kinokasse einbrachte. Für Fans von spannenden Filmen dürfte die gemächliche Geschwindigkeit des Films möglicherweise ein Problem sein, doch wer auf eine großartige Bildsprache, auf Atmosphäre und Stimmung und auf klasse Bilder Wert legt, der wird von dieser Neuinterpretation des altbekannten Märchenstoffs sehr begeistert sein. Daher gebührt auch dem Kameramann Galo Olivares großes Lob, die Bilder sind sehr beeindruckend und künstlerisch erlesen.
Was sich von der Vorlage unterscheidet sind die zwei weiterführenden Aspekte, die der Film dem Zuschauer vermitteln möchte. Zum einen hat die böse Hexe eine Vergangenheit, die aufgerollt wird und Gretel entdeckt eigene Kräfte und Fähigkeiten.
Hänsel und Gretel verirrten sich im Wald, es wa so finster und auch so bitter kalt...doch vorher lebten sie zwar arm, aber dennoch einigermaßen zufrieden bei ihren Eltern. Gretel (Sophia Lillis) erzählt ihrem kleinen Bruder Hänsel (Sammy Leakey) immer wieder das gruselie Märchen von dem kleinen Mädchen, dass von allen Dorfbewohnern als das schönste Kind beschrieben wird, dass je in der Gegend dort geboren wurde. Doch das Kind wird schwer krank und es könnte sein, dass es den ersten Winter nicht erleben wird. Der Vater bringt in seiner Verzweiflung das kleine Mädchen zu einer Frau, die Zauberkräfte hat. Die beseitigt zwar die tödliche Krankheit, doch schenkt dem Kind auch noch zusätzlich einige Gaben, die später für die gesamte Gemeinde immer mehr zum Problem wird. Ihre düsteren Vorahnungen, die sie ausspricht, werden wahr und sie nutzt ihre Macht irgendwann auch dazu um anderen Menschen zu schaden, sogar ihr eigener Vater wird ihr Opfer. Sie wird in den Wald gebracht, dort kann sie keinen Schaden mehr anrichten. Gretels Bruder Hänsel hört die Geschichte zwar sehr gerne, aber die beiden Geschwister werden nach dem Tod des Vater von der verzweifelten Mutter (Fiona O´Shaugnessy) gezwungen das Haus zu verlassen. Sie sollen zu einem Kloster gehen, der Weg führt mitten durch den Wald. Dort könnte es sein, dass die Kinder aufgenommen werden. Die Kinder fliehen und eines Tages stehen sie plötzlich vor einem Haus im Wald. Sie schauen in das Fenster und erblicken dort die leckersten Speisen. Der Hunger plagt. Und die Frau (Alice Krige) scheint sie freundlich willkommen zu heißen..





Natürlich merkt Gretel bald, dass diese Geschenke einen hohen Preis haben könnte. Sie ahnt, dass irgend etwas Böses im Haus vor sich geht. Alice Krige bietet als Hexe eine klasse Vorstellung, auch die beiden Kinderdarsteller Sophia Lillis und Sammy Leakey spielen super und man fiebert mit den beiden richtig mit. Die bereits erwähnte gute Atmosphäre wird konsequent bis zum Ende gehalten. Ein paar Traum-Sequenzen sind vielleicht etwas zu vage in ihrer Deutung, aber verfehlen dennoch nicht die unbehagliche Situation, in der sich die beiden Geschwister befinden.





Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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